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Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Steels Duell: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Duell: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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Markise des Generalstabs sich von den anderen Zelten der Armee abhob, klappte Stapleton einen Zelteingang zurück und duckte sich beim Eintreten. Drinnen roch es nach Wein, Lavendel und abgestandenem Schweiß. Im abnehmenden Licht konnte der Major die Umrisse einer Gestalt erahnen, die sich ihm nun zuwandte.
    »Ah, Major Stapleton. Wie schön, dass Ihr kommen konntet.« Colonel Hawkins löste sich aus den Schatten und trat zu Stapleton.
    »Vergebt mir, Colonel«, sagte der Major. »Ich bin einen Moment zu spät. Komme gerade von der Jagd zurück. Die verdammten Hunde stöberten ein Reh auf, haben es dann aber verloren. Eine Schande. Wart Ihr schon mit dem Pferd unterwegs? Ein ärmlicher Landstrich.«
    »Leider erlauben es mein Rheuma und mein Leibesumfang nicht mehr, den Kitzel der Jagd mitzuerleben, Major. Jedenfalls keine Jagd auf Rehe.« Er lächelte, aber Stapleton sah, dass dieses Lächeln schnell gefror und einem Stirnrunzeln wich.
    »Major Stapleton«, fuhr der Colonel fort, »ich habe Euch in einer sehr delikaten Angelegenheit hergebeten. Euch ist sicher zu Ohren gekommen, dass unlängst gewisse Pamphlete im Umlauf sind. Nicht nur im Lager, leider auch in ganz Flandern. Diese Flugschriften sind voller Verleumdungen gegen Seine Hoheit den Herzog von Marlborough. Mir wurde aus verlässlicher Quelle zur Kenntnis gebracht – übrigens weiß auch der Herzog davon –, dass Ihr niemand anders seid als der Urheber dieser Flugschriften. Was habt Ihr dazu zu sagen?«
    Stapleton verschluckte sich fast beim Sprechen, und sein Lispeln trat deutlicher in den Vordergrund als sonst. »Natürlich weise ich Eure Anschuldigung entschieden zurück, Colonel. Wie könnt Ihr annehmen, ich …«
    »Mit verlässlicher Quelle, Major, meine ich einen Mann, zu dem ich vollstes Vertrauen habe.«
    »Das könnt Ihr doch nicht ernst meinen, Colonel. Ich vertraue voll und ganz auf die Stärke des Herzogs.«
    »Gebt acht, Stapleton, unsere Aufklärer sind unübertroffen.« Mit dem letzten Wort beugte Hawkins sich vor und schlug mit der Faust auf den Eichentisch, der ihn von Stapleton trennte. Der Major zuckte zusammen. »Major Stapleton, ich meine es in dieser Angelegenheit sehr ernst. Begreift Ihr, was ich Euch sagen will?«
    »Ihr unterstellt mir Verrat, Sir. Denkt dran, ich bin bereit, Euch dafür herauszufordern.«
    Hawkins lachte und schüttelte den Kopf. »Ah, danach steht Euch also der Sinn, Major? Ihr solltet Eure letzte Aussage besser zurücknehmen. Schaut mich an, Major. Ich bin ein alter Mann. Ich hatte längst meine letzte Hirschjagd und hoffe doch sehr, dass Duelle hinter mir liegen. Dennoch, normalerweise würde ich Eure Herausforderung annehmen. Aber in dieser Angelegenheit handele ich im Auftrag des Herzogs. Ich musste ihm versprechen, dass ich seine Ehre nicht gegen Euch verteidige. Aber anstatt Euch unehrenhaft zu entlassen und des Verrats anzuklagen – ein Verfahren, das Ihr ohne Zweifel verlieren werdet und das unaussprechliche Konsequenzen für Euch hätte –, möchte ich Euch vorschlagen, dass Ihr auf der Stelle aufhört, diesen Schmutz zu drucken, und Eure Sachen packt.«
    Stapleton schwieg entgeistert.
    Der Colonel setzte nach. »Ich habe die Absicht, alles für Eure Abreise nach Spanien vorzubereiten, denn dort liegen offenbar Eure Ambitionen. Ich bin sicher, dass Lord Peterborough imstande ist, Euch einen Posten im Kampf gegen General Berwicks Armee zu verschaffen. Wie ich hörte, ist das Klima dort ein wenig gewöhnungsbedürftig, und einige Vorräte erreichen die Halbinsel nicht in ausreichendem Maße. Ihr werdet manch eine Annehmlichkeit von zu Hause vermissen. Aber Ihr seid ja ein erfahrener Soldat. Euch wird schon etwas einfallen, um Euch die neue Stellung weniger beschwerlich zu machen. Und Ihr könnt mir dankbar sein, dass ich Euch nicht Eures Ranges beraubt habe.«
    Hawkins schenkte sich ein Glas Madeira aus einer hohen Karaffe ein und nahm einen Schluck. »Meinethalben braucht Ihr nicht zu verweilen, Major. Ihr dürft Euch entfernen. Ihr werdet sicher noch viel zu erledigen haben, ehe Ihr uns verlasst. Und Major Stapleton, ich rate Euch, möglichst mit niemandem darüber zu sprechen. Ihr werdet auch feststellen, dass Ihr unter Hausarrest steht. Zwei Herren der Foot Guards werden Euch gleich vor dem Zelt in Empfang nehmen. Sollte ich hernach sehen, dass Ihr Euch mit einem anderen Offizier besprecht, werde ich mein Angebot zurückziehen und Euch den Wölfen zum Fraß vorwerfen. Haben wir uns

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