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Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition)

Titel: Steels Ehre: Jack Steel und die Schlacht von Höchstädt 1704. Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Gale
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der Feind denn nicht die Trommeln und Fanfarenklänge gehört und die herannahenden Marschkolonnen gesehen? Inzwischen hatte man die Zelte und das Gepäck weiter nach hinten verlagert, sodass die Franzosen und die Bayern ihre Schlachtordnung hatten einnehmen können. Ein eindrucksvoller Anblick. Siebzig, vielleicht sogar achtzig Bataillone und zahllose Schwadronen Kavallerie mitsamt Kanonen. Steel glaubte, noch nie ein so großes Heer gesehen zu haben.
    Insgesamt mochten dort drüben bis zu neunzig Geschütze stehen, von denen einige wie riesige Mörser zur Belagerung aussahen. Auch die Position des Feindes war gut durchdacht. Andere Kommandeure hätten in diesem Fall nie einen Frontalangriff in Erwägung gezogen. Aber Marlborough war kein gewöhnlicher Befehlshaber. Und diese Ebene, wie Steel sich erneut in Erinnerung rief, gab kein schlechtes Schlachtfeld ab, ganz gleich, ob man nun mit dem Leben davonkam oder den Tod fand.
    Steel merkte, dass Hansam einen Schritt hinter ihm stand.
    »Siehst du, Jack, man kann an den Farben der Uniformen erkennen, wie die Nationen sich aufgestellt haben. Auf der rechten Seite hauptsächlich das Weiß und Grau der Franzosen, das bayerische Blau auf der linken Seite, vom Feind aus gesehen. Eine kluge Vorsichtsmaßnahme, meinst du nicht auch? Marlborough könnte das seinerseits tun, wenn man bedenkt, wie viel verschiedene Nationen hier bei uns stehen.«
    »Ich glaube nicht, dass Seine Hoheit so was in Erwägung ziehen würde, Henry. Er hat vor, die Männer zu mischen. Hast du nicht gesehen, dass General Cutts uns in unserer Division sechs Glieder tief aufmarschieren ließ? Vier Reihen Infanterie, dahinter zwei Reihen Reiter. Siehst du? Mit Absicht hat er die ausländischen Truppen und Söldner in die englischen und schottischen Verbände eingegliedert. Hinter der ersten Reihe von Rowe steht eine Brigade Hessen, dahinter wieder Engländer, unter Ferguson. In der vierten Reihe warten unsere Verbündeten aus Hannover.«
    Tatsächlich hatte Steel sich den ganzen Morgen Gedanken über die Aufstellung gemacht. In dem Abschnitt, in dem auch Farquharsons Leute standen – unter Cutts Befehl –, wartete die Kavallerie im hinteren Bereich, wie es für gewöhnlich gehandhabt wurde. Aber in den übrigen Abschnitten entlang der Ebene hatte Marlborough, soweit Steel es beurteilen konnte, eine Reihe Infanterie, dahinter zwei Glieder Kavallerie und dann wieder eine Reihe Infanterie aufmarschieren lassen. Eine ungewöhnliche Formation. Steel fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
    Alles in allem, dachte er, haben wir ungefähr zwölftausend Mann, fast ein Viertel der Armee und den Großteil der Infanterie, und wir bilden die linke Flanke. Im Zentrum der feindlichen Linien hatte sich Kavallerie eingefunden, und Marlborough schien zahlenmäßig gleichgezogen zu haben. Aber hier, vor dem Dorf Blenheim, würde die Infanterie den Sieg davontragen, wie Steel sich bewusst machte. Zudem erkannte er nun, mit einem unguten Gefühl in der Magengegend, dass der Herzog seine Armee auf freier Fläche vorrücken lassen musste, wenn er erfolgreich sein wollte – und das hieß, dass die Männer dem Geschützfeuer ausgesetzt waren, ehe sie das umliegende morastige Gelände überqueren konnten. Eine Sache war klar: Dies würde kein einfacher Sieg werden.
    Weiter vorn auf dem ausgedörrten Gras hatten die feindlichen Kanonenkugeln bereits eine für die Engländer bittere Ernte eingefahren: Tote aus den vorderen Reihen lagen verdreht und entstellt am Boden. Schon seit über einer Stunde hielt die französische Artillerie ihren Beschuss aufrecht. Doch das Feuer war stärker geworden. Und nach wie vor kam kein Befehl zum Angriff. Es hieß, man warte noch, bis die Truppen unter Prinz Eugen die ihnen zugedachte Stellung am rechten Flügel bezogen hatten.
    Auch Slaughter hatte sich inzwischen einen Überblick verschafft. »Mieser Boden hier, Sir. Schlecht für denjenigen, der einen Angriff wagt.« Er trat fest auf, um den Untergrund zu testen. »Seht Ihr das, Sir? Ist richtig sumpfig hier. Der Boden gibt nach.«
    Dann deutete er in Richtung der geplanten Angriffslinie. »Und seht Ihr auch, wie weiter hinten das Gelände leicht ansteigt? Kann man kaum erkennen. Aber wenn man genau hinguckt, sieht man’s. Ich sag’s Euch, sumpfiger Boden, und wir müssen die Steigung nehmen und das alles.«
    Im Schutz der vorherigen Position hatte das Regiment sich neu formieren können. Jetzt hingegen, als die Kugeln über die Köpfe der

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