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Stein der Dämonen

Stein der Dämonen

Titel: Stein der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Manches Orhako verschwand mit weit ausgreifenden Sätzen im Dunkel, gefolgt von den noch schnelleren Diatren. Selbst die behäbigen Diromen gehorchten dem Zwang ihrer Herren nicht mehr.
    Nur fünf Heymals wussten sich in den Sätteln zu halten und die Tiere, die sie ritten, zu beruhigen. Ihnen galt nun der ganze Zorn der Salamiter.
    Breitbeinig stand Mythor da, das Gläserne Schwert zum Schlag erhoben. Mit dem Rücken lehnte er an der Wand einer Hütte. Er hätte von sich aus angreifen können, aber er tat es nicht. Sein Blick suchte nach einem ganz bestimmten Orhako und dessen Reiter, weil er überzeugt davon war, dass kein anderer einen Grund für diesen nächtlichen Überfall hatte.
    Kusswind hieß das Tier – so genannt wegen seiner mörderischen Schnabelhiebe und seiner geradezu unglaublichen Schnelligkeit. Zweifellos war es eines Anführers würdig. Ein Tier wie dieses würde niemals vor Schreck seinen Herrn abwerfen.
    Ein Schemen tauchte aus den träge über dem Boden dahintreibenden Rauchwolken auf.
    »Mythor!« Hass und Genugtuung zugleich schwangen in dem Ausruf mit.
    Der Kämpfer der Lichtwelt sah Hrobon mit gemischten Gefühlen entgegen. Er hatte diesen Mann einmal besiegen können, ob ihm das aber wieder möglich sein würde, wagte er zu bezweifeln. Hrobon war gewarnt und wusste, worauf er sich einließ.
    »Sage deinen Leuten, sie sollen die Salamiter in Frieden lassen. Du hast nun, was du wolltest: mich.«
    »Ganz recht, Mythor.« Der Heymal brüllte einige Befehle, woraufhin der Kampflärm sofort verstummte. »Aber glaube ja nicht, dass ich meine Niederlage vergessen habe.«
    »Du bist gekommen, um mich zu töten?«
    »Im Namen von Shallad Hadamur.« Hrobon hieß einen seiner Krieger, auf Kusswind zu achten, dann ließ er sich zu Boden gleiten. Er war nur mit der Hälfte seiner Schar gekommen, hatte Mythors Spur vielleicht nur zufällig gefunden, während die anderen Vogelreiter noch immer irgendwo in der Steppe nach dem Frevler suchten.
    »Diesmal werde ich dich besiegen, Sohn des Kometen.« Verächtlich spuckte Hrobon aus.
    Über ihnen krächzte der Schneefalke, und Pandor, hinter einer der Hütten angepflockt, antwortete mit kläglichem Wiehern. In ohnmächtigem Zorn musste Mythor mit ansehen, wie einer der Heymals seinen Bogen spannte. Doch Horus brachte sich mit einigen Flügelschlägen in Sicherheit.
    Den Augenblick, in dem Mythors Aufmerksamkeit abgelenkt war, verstand Hrobon auszunutzen. Mit schwungvoll geführter Klinge drang er auf seinen Widersacher ein, der dem Stoß nur deshalb noch entging, weil er sich blitzschnell fallen ließ und abrollte. Hrobon taumelte ins Leere, während Mythor zwei Schritt von ihm entfernt wieder auf die Beine kam.
    Der Heymal stieß einen wütenden Schrei aus und sprang erneut vor. Diesmal musste Mythor seinen Hieb parieren. Altons Wehklagen vermischte sich mit dem Klirren der Waffen.
    Hrobon legte die Kraft seines ganzen Körpers in die Schläge. Er führte sein Schwert mit beiden Händen und drängte Mythor weg von der Hütte, wo er fürchten musste, seine Klinge an der Mauer zu zerbrechen.
    Noch verteidigte sich der junge Krieger mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit, und sein Schwert zog blitzende Kreise. Aber allmählich wurde auch sein Arm schwer, bekamen seine Bewegungen etwas Eckiges.
    Der Kampf währte schon den vierten Teil einer Stunde, als es aussah, als würde Hrobon die Oberhand gewinnen. Der Heymal hatte auch allen Grund zu triumphieren. Unverhofft glitt Mythor aus und stürzte rückwärts zu Boden. Im Nu war Hrobon über ihm und stieß zu.
    Abermals entging Mythor der todbringenden Klinge, indem er sich im letzten Moment zur Seite wälzte. Neben seiner Schulter fuhr das Schwert in die weiche Erde.
    Hrobon schrie auf, als Mythors Beine auf ihn zu schnellten und sich wie eine eiserne Klammer um seine Hüfte legten. Dann stürzte auch er, und der Sohn des Kometen schmetterte ihm mit einem Fußtritt die Waffe aus der Hand.
    Schwer atmend und schweißüberströmt drückte Mythor ihm die Spitze Altons auf die Brust. »Du solltest in der Wahl deiner Gegner zurückhaltender sein, Hrobon«, keuchte er. »Ich werde dich nicht töten, doch ein gewisses Pfand…«
    »Nicht, Vater!« gellte Mistras Schrei.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah Mythor einen Schatten auf sich zu huschen. Aber als er herumwirbelte, war es bereits zu spät. Hart schmetterte etwas auf seinen Hinterkopf. Er nahm noch wahr, dass er fiel, dann wurde ihm schwarz vor Augen.
    *
    Es war

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