Steine der Macht - Band 4
konterte die Lehrerin in altbekanntem Ton, worauf Wolf nur resignierend mit den Schultern zuckte. Im nächsten Moment war Linda auch schon hinter dem Dimensionstor verschwunden. Wolf fand das alles zwar fantastisch, aber trotzdem musste auch er sich überwinden, den Schritt ins Ungewisse zu tun. Im nächsten Moment stand er neben Linda und Weber im hell erleuchteten Eingang der Station. Dort warteten bereits General Kammler und noch zwei Soldaten in schwarzer SS-Uniform.
Der General meinte: „Sie werden heute etwas sehen, was noch nie einem Menschen aus Ihrer Zeit möglich war. Aber in einigen Stunden werden Sie wieder hierher in unsere Station zurückkommen. Und haben Sie keine Sorge, eine Zeitverschiebung wird es in diesem Falle nicht geben.“
Dann nickte er ihnen wohlwollend lächelnd zu und ging zurück ins Innere seiner Station.
„Verlieren wir keine Zeit“, drängte Weber, „die beiden Männer werden Sie zum Portal begleiten. Hauptsturmführer Berger und Dr. Adler warten dort bereits und werden mit Ihnen Basis drei besuchen.“
Die SS-Männer in ihren schwarzen Uniformen gingen in dem gut beleuchteten Gang voran und schon nach wenigen Metern führte eine Türe in einen runden Raum. Wolf war erstaunt, denn Dr. Adler war eine Frau. Also gab es hier in der Station des Generals auch Frauen. Der Hauptsturmführer und die Frau hatten jeder eine lederne Aktentasche dabei.
Berger und Frau Dr. Adler gingen gemeinsam mit Wolf und Linda zu einer Türe, die eher ein Portal zu sein schien, durch das man nicht hindurchsehen konnte. Berger betrat es als Erster und verschwand unmittelbar hinter der Öffnung. Wolf fasste allen Mut zusammen und folgte ihm. Auf der anderen Seite befand sich ein großer Raum, in dem einige Uniformierte und ein Mann in Zivilkleidung sie bereits erwarteten. Offensichtlich eine Art Empfangskomitee, dachte Wolf. Als auch Linda und Dr. Adler im Raum angekommen waren, begrüßte sie der Mann in Zivilkleidung, der sich als Professor Frank vorstellte: „Willkommen in der Vergangenheit! Sie sind unsere ersten Gäste, welche direkt aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert kommen.“
„Wo sind wir hier?“, fragte Linda.
Professor Frank antwortete: „Wir befinden uns hier in ferner Vergangenheit auf einer einsamen Insel im Atlantik. Unsere Kolonie, die Basis drei genannt wird, verfügt über eine völlig autonome Energieerzeugung. Wir sind zudem durch eine Ablenkungsanlage sicher geschützt vor dem Besuch von fremden Schiffen. Etwa fünfzigtausend Deutsche leben hier auf dieser Insel. Wir haben alles, was wir zum Leben brauchen, und benötigen keinerlei Hilfe von außerhalb. Unmittelbar vor Kriegsende konnten wir unsere Technologie dazu verwenden, eine große Zahl von Technikern samt Familien hierherzubringen. Die Menschen hier leben schon in der dritten Generation auf dieser Insel. Mittlerweile haben wir schon viele neue Dinge entdeckt, die uns das Leben erleichtern. Kommen Sie mit, ich werde Ihnen einen Einblick in unser kleines Reich geben.“ Mit diesen Worten führte er Wolf und Linda zu einem Fahrstuhl. Dr. Adler und Hauptsturmführer Berger hatten anderweitig zu tun und begaben sich nach draußen.
Der Lift brachte die drei auf eine Art Turm mit einer großen Aussichtsplattform. Ein frischer, angenehmer Wind wehte dort oben und der Ausblick war einfach grandios. Grüne Hügel und weit dahinter das Meer waren zu sehen. Unter ihnen erstreckte sich eine größere Stadt mit einer eigenartigen Architektur. Türme mit Plattformen, dazwischen verspielt wirkende Gebäude und breite Straßenzüge, auf welchen sich modern aussehende Fahrzeuge bewegten. „Unsere Technik ist der Ihren bereits weit überlegen“, erläuterte ihr Führer, „auch kennen wir hier keine Krankheiten mehr und Kriminalität gibt es bei uns ebenfalls nicht. Dafür konzentrieren wir uns auf die Erforschung neuer Technologien.“ Er deutete mit der Hand auf einen weiter entfernten Turm, an dessen Spitze ein Obelisk angebracht war. „Von dieser Spitze aus erhält die ganze Stadt ihre Energie und zwar unbegrenzte Energie. Alle Fahrzeuge auf der Insel und auch unsere Schiffe werden im Umkreis von über hundert Kilometern von diesem Turm aus mit Energie, die drahtlos übertragen wird, versorgt.“
„Das kann man sich gar nicht vorstellen“, meinte Linda, „weshalb gibt es das bei uns noch nicht?“
„Ganz einfach“, antwortete der Professor, „bei euch regiert doch noch immer das Streben nach Macht und Profit. Wir
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