Steine der Macht (German Edition)
Worten übergab er Kammler ein Handy, samt Bedienungsanleitung, Reserve-Akku und einem Ladegerät. „Das ist ein Wertkarten-Telefon, damit können Sie uns jederzeit erreichen.
Ich habe es mit einem Guthaben von vielen hundert Stunden Gesprächsdauer aufgeladen. Es funktioniert anonym. Sie müssen dazu aber aus der Station herausgehen. Oben vom Untersbergwald aus haben Sie überall eine ausgezeichnete Verbindung. Unsere Telefonnummern sind bereits eingespeichert. Aber wenn Sie es benutzen, dann gehen Sie ein Stück vom Eingang der Station weg, Sie könnten damit theoretisch angepeilt und geortet werden.“ Kammler blickte misstrauisch auf das kleine Mobiltelefon und wandte sich nochmals an Wolf:
„Was ich Ihnen noch sagen wollte, wenn Sie die Bleizylinder geborgen haben, dann fahren Sie am besten damit gleich zum Flugfeld an der Südspitze der Insel. Verstecken Sie sie dort gut und holen Sie die Dinger bei Ihrem Rückflug mit dem kleinen Flugzeug von dort wieder ab. Die Zylinder könnten ansonsten bei einer etwaigen Kontrolle auf dem großen Airport entdeckt werden.“
Der General hatte recht mit der Kontrolle, auch Piloten von Privatflugzeugen mussten auf allen großen Flughäfen einen Metalldetektor passieren. Aber wie sollte er ohne Erlaubnis auf der alten Piste im Süden landen? General Kammler stellte sich das wirklich einfach vor, früher war das vielleicht gegangen, aber heute? Wolf würde sehen, was sich machen ließ.
Kammler bedankte sich noch für das Handy, sie verabschiedeten sich und die beiden machten sich an den Abstieg.
„Glaubst du, dass die mit dem Telefon umgehen können?“, fragte Linda.
„Warum nicht, es ist ja schließlich eine deutsche Anleitung dabei und normalen Strom zum Aufladen des Akkus haben sie ja auch in ihrer Station“, meinte Wolf, als sie den Pfad im steilen Bergwald wieder hinuntergingen. Bevor die beiden nach Hause fuhren, kehrten sie noch in den großen Gasthof am Fuße der Untersberges ein.
Linda setzte sich an ihren Lieblingstisch mit dem grünen Kachelofen und sagte:
„Traust du dir diesen Flug nach Fuerteventura -alleine zu? Ist dir das nicht zu weit? Das musst du alles selber fliegen.“
„Wir sind doch schon öfters große Strecken geflogen“, sagte Wolf und rechnete im Kopf nach, „diesmal werden es so an die zweitausend nautischen Meilen sein, das dürften dann ungefähr zwanzig Stunden Flugzeit für eine Strecke werden. In drei Tagen ist das absolut zu schaffen.“
Lindas Blick verhieß nichts Gutes: „Drei Tage hin und drei Tage zurück, glaubst du, ich möchte meine Osterferien in der engen Cessna verbringen?“
„Wenn du es schneller haben möchtest, dann müssten wir schon ein Düsenflugzeug haben, aber ich werde dich dafür mit einem sehr schönen Hotel in Fuerteventura entschädigen.“
Das Erste, was Wolf zu Hause einfiel, war, Franz, dem Hotel-Manager in Ägypten, eine Mail zu senden, ob er ihm für diese Reise nach Fuerteventura im dortigen Sheraton Hotel eine Suite zu einem erschwing-lichen Preis vermitteln könnte.
Danach begann er mit den Vorbereitungen für den Flug auf diese Kanareninsel. Er hatte zwar schon öfters größere Flüge mit der kleinen Cessna durchgeführt, aber diesmal nur mit Linda alleine und noch dazu sozusagen in „geheimer Mission“ würde es sicher anstrengender werden.
Kapitel XXVII – Marokko
Wolf war schon viele Male auf den Kanaren gewesen. Auch mit Sportflugzeugen hatte er von Gran Canaria aus jede einzelne der anderen sechs Inseln besucht.
Aber die über dreitausend Kilometer lange Strecke nach Fuerteventura direkt von Salzburg aus war doch eine etwas größere Herausforderung. Er würde diesmal eine viersitzige Cessna nehmen. Das blau-weiße Flugzeug hatte das Kennzeichen OE-KFW. Mit dieser zuverlässigen, robusten Maschine hatte Wolf schon einige größere Flüge gemacht.
Zuvor wollte er sich aber nochmals mit Kammler treffen. Diesmal konnte Wolf mit dem neu erworbenen Jeep viel weiter auf den Berg hinauffahren als sonst mit seinem PKW. So dauerte es auch nicht lange, bis er die Felswand mit der Türe erreichte. Obersturmbannführer Weber holte wieder den General. „Ich gebe Ihnen hier noch einen Schlüssel mit“, mit diesen Worten reichte der General Wolf ein rohrähnliches Teil mit drei Plättchen an einem Ende, welche wie ein Stern auseinanderstanden. Auf der anderen Seite hatte das Rohr einen Griff. „Falls die Sechmet-Platte eine Öffnung haben sollte, dann stecken
Weitere Kostenlose Bücher