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Steinhauer, Franziska

Steinhauer, Franziska

Titel: Steinhauer, Franziska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst
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und ihr Aussehen in Kauf nehmen. Aber so?“
    „Und sie ist noch immer Jungfrau – das frustriert!“, kichert Julia.

12
    „Guten Morgen!“ Maja Klapproth warf ihre Jacke übellaunig über die Rückenlehne ihres Schreibtischstuhls.
    „Guten Morgen.“ Malte Paulsen warf ihr einen fragenden Blick zu.
    „Nun guck mich nicht so an, verdammt!“, fauchte sie ihren Kollegen an. „Unangenehme Gespräche!“ Paulsen schnalzte mit der Zunge und wedelte mit der Hand, als habe er sich verbrannt.
    Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen und griff nach der obersten Akte.
    „Da ist Arbeit wohl die beste Ablenkung! Du brauchst dich gar nicht erst zu setzen. Wir müssen los. Das kam gerade rein.“
    „Eine Leiche? Aber nicht schon wieder in Zusammenhang mit den Satanisten, oder?“
    „Was du da in den Händen hältst, ist die Akte Krause, Manfred. Ein Passant hat ihn in einem Hinterhof entdeckt und Hilfe herbeigerufen. Doch die Sanitäter konnten nur noch seinen Tod feststellen.“
    „Aha – und warum ist das ein Fall für uns?“ Klapproth hatte die Akte aufgeschlagen und betrachtete das bärtige Gesicht des Mannes. „Mord? Wie kommen die denn so schnell darauf? Er ist doch wohl noch nicht obduziert worden.“
    „Nein – die Obduktion steht noch aus. Aber er warnackt. Seine Kleider, eventuelle Tasche und Ähnliches nicht zu finden. Die Spuren an seinem Körper belegen eindeutig, dass er verprügelt wurde.“
    Maja Klapproth stand auf und griff nach ihrer Jacke. „Na, worauf warten wir dann noch?“
    Eine Viertelstunde später standen die beiden Kripobeamten in einem einsamen Hinterhof, auf den von den ringsum stehenden Häusern nur tote Fenster hinausgingen.
    Müll stapelte sich in den Ecken, es roch nach Urin und Verwesung.
    Hier wohnte schon lange niemand mehr.
    Manfred Krause lag unbekleidet auf dem Rücken und starrte in den Himmel.
    Seinen Körper überzogen unzählige Male, rote, violette und bläuliche. Das Gesicht wies erhebliche Verletzungen auf. Schwellungen bewiesen, dass er diese noch zu Lebzeiten erlitten haben musste. Er hatte viel Blut verloren. Maja Klapproth ging in die Hocke und betrachtete das Gesicht des Opfers eingehend. Ein Tritt hatte offensichtlich das Jochbein zerschmettert. Wer konnte eine solche Wut auf einen Obdachlosen gehabt haben?
    Noch eine „Randfigur der Gesellschaft“, wie Fabian das nannte, dachte Klapproth.
    „Jetzt kommen sie von allen Seiten und machen Fotos von dir, deine Geschichte wird in die Öffentlichkeit gezerrt, vielleicht auch ein Schuldiger ausgemacht! Aber als du noch am Leben warst, hat sich niemand für dein Schicksal interessiert! Fabian hat Recht. Diese Gesellschaft ist schon ein wenig satanisch!“, murmelte sie vor sich hin.
    „Der Täter ist ausgesprochen aggressiv vorgegangen.
    Übernachten manchmal Obdachlose in einem dieser Häuser?“, fragte sie dann laut.
    „Wohl nicht. Man kommt nicht in sie rein. Der Besitzer hat alle Eingänge und Fenster mit Holz-oder Metallplatten gesichert. Wahrscheinlich aus Angst, dass hier spielende Kinder verunglücken.“
    „Hm.“ Maja Klapproth blickte sich suchend um. „Wenn der Täter eine Waffe verwendet hat – zum Beispiel einen Baseballschläger –, dann muss er ihn mitgebracht und wieder mitgenommen haben. Sieh dich um, hier liegt eine Menge Gerümpel, aber eher Kleinzeug, nichts, mit dem man zuschlagen könnte.“
    „Gibt es schon Hinweise, womit er getötet wurde?“, fragte Paulsen einen der Kollegen von der Spurensicherung.
    „Einwirkung stumpfer Gewalt. Der Arzt meinte, vielleicht mit irgendeiner Stange oder einem Rohr. Wir suchen in der Umgebung danach. Getreten wurde er auch. An der Stirn ist deutlich das Profil einer Schuhsohle zu erkennen.“
    „Sonst noch was Wichtiges?“
    „Sie sehen ja, er hat massiv geblutet. Sieht so aus, als wäre die Tat auch auf dem Hinterhof verübt worden.“ Der Kollege führte sie zu einem großen feuchten Fleck. „Gut, dass es nicht geregnet hat, sonst hätte es alle Spuren weggespült. Das ist Bier. Dem Geruch nach zu urteilen mit Härterem gemixt. Vielleicht hat jemand einen Streit mit ihm angefangen, als er hier saß und trank. Er hat noch versucht, wegzurobben – diese Kratzer und Schleifspuren hier stammen von Metall, vielleicht einem Reißverschluss oder großen Knöpfen. Doch der Täter muss immer weiter auf ihn eingeprügelt haben, bis es eben vorbei war. Danach hat er alle Spuren beseitigt, dieBierflasche oder Dose ebenso wie auch die Kleidung des

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