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Steirerherz

Steirerherz

Titel: Steirerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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optisch Engelbert Hausners Beuteschema,
das man allgemeinhin aus den Klatschgazetten kannte. Bergmann schien die Kleine
ebenfalls zu gefallen. Seine Blicke waren deutlich diskreter als zuvor, was bei
ihm ein Zeichen von tiefer reichendem als nur sexuellem Interesse war, wusste Sandra
aus eigener Erfahrung. Abgesehen davon, dass das Mädchen für ihren Geschmack zu
viel Make-up und zu wenig Rock trug, konnte sie die Reaktion des Kollegen im Gegensatz
zu vorhin sogar nachvollziehen. Die Anfangzwanzigerin, der sie über den Korridor
folgten, war schlichtweg eine Augenweide. Für Bergmann war sie jedoch viel zu jung.
Erst recht für Engelbert Hausner. Auch wenn die beiden Männer das vermutlich völlig
anders sahen als Sandra.
    Die Frage der jungen Dame nach ihren
Kaffeewünschen beantwortete Bergmann mit einem begeisterten »Oh-ja-bitte-sehr-gern-einen-doppelten-Espresso«.
Sandra lehnte dankend ab und bat um ein Glas Leitungswasser.
    Kaum hatten sie das lichtdurchflutete
Büro des Firmenchefs betreten, begrüßte dieser sie mit kräftiger Stimme und stereotypem
Verkäuferlächeln. Sandra empfand hier nicht nur die Raumtemperatur als ziemlich
unterkühlt. Diesmal übernahm Bergmann ihre Vorstellung, wie bereits vorhin am Empfang
ohne zu erwähnen, dass sie von der Mordgruppe waren.
    Sandra betrachtete den Ausblick
durch die gebogene Panoramascheibe hinter Hausners gläsernem Schreibtisch, der sich
in die entgegengesetzte Richtung der Scheibe wölbte. Von hier aus konnte man den
weitläufigen Parkplatz und das benachbarte Industriegelände auf der grünen Wiese
sowie einige weiter entfernte Einfamilienhäuser sehen. Das größte Einkaufszentrum
der Stadt, der Murpark, und die UPC Arena lagen nur einen Steinwurf entfernt. Früher
hatte die Sportstätte den Namen Arnold Schwarzeneggers getragen, bis der kalifornische
Gouverneur einmal zu oft für seine Haltung gegenüber der Todesstrafe kritisiert
worden war. Der Entscheidung des Grazer Gemeinderates, das Stadion umzubenennen,
kam der weltweit bekannteste Steirer zuvor, indem er der Stadt kurzerhand die Verwendungsrechte
seines Namens entzog.
    Sandra musste blinzeln. Wie konnte
Engelbert Hausner bei dieser Helligkeit nur an seinem 24-Zoll-Luxus-Flachbildschirm
arbeiten? Oder diente das gute Stück dem Toupetträger ohnehin nur als Designobjekt?
Geschmacklich stand das Büro jedenfalls in krassem Gegensatz zu den aufgekrempelten
Hemdsärmeln, der scheußlichen gelbvioletten Krawatte und der schweren, goldenen
Rolex des Selfmade-Millionärs, der ihnen nun Platz auf den Freischwingern vor seinem
Schreibtisch anbot. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte der Autohändler mit demselben
professionellen Lächeln, mit dem er sie soeben begrüßt hatte.
    »Sie kennen Valentina Trimmel?«,
beantwortete Bergmann die Frage seines gewichtigen Gegenübers mit einer Gegenfrage.
    »Sicher. Sie war die Freundin meines
Sohnes. Was ist denn mit ihr? Steckt sie ’leicht in Schwierigkeiten?«, zeigte sich
Hausner immer noch freundlich, aber aalglatt.
    Bergmann und Sandra antworteten
nicht gleich, was das Lächeln in Hausners Gesicht erst recht wie eingefroren wirken
ließ. Vermutlich lag dies nicht an der Raumtemperatur, die Sandra mittlerweile frösteln
ließ. »Sie war seine Freundin?«, hakte sie nach. War das eben ein verräterischer
Versprecher gewesen? Wusste Hausner bereits, dass Valentina tot war? Oder warum
sprach er in der Vergangenheit von ihr? Die Medien hatten bisher noch nicht über
den Mord in der Weststeiermark berichtet.
    »Egon, mein Sohn, hat sich vor Kurzem
von der Valentina getrennt, bevor er nach Mauritius geflogen ist«, erklärte Hausner.
»Ich finde das übrigens sehr schade. Das Mädchen hätte eine bezaubernde Schwiegertochter
abgegeben.«
    »Ihr Sohn ist auf Mauritius?«, fragte
Sandra. »Im Urlaub, nehme ich an.«
    Hausner nickte. Sein Dauerlächeln
gab ihr auf einmal das Gefühl, er halte sie für geistig minderbemittelt. Was sollte
man denn sonst auf Mauritius machen, wenn nicht Urlaub?, schien er zu denken. Zumindest
glaubte Sandra, dass er sich so etwas in dieser Art dachte. »Ist Ihr Sohn alleine
dort?«, fuhr sie irritiert fort.
    »Nein. Mit
seiner neuen Flamme. Carolina heißt das Mädchen. Mehr weiß ich noch nicht über sie.«
    Da war immer
noch dieses verdammte Lächeln in seinem schwammigen Gesicht! Hörte der Mann denn
niemals zu grinsen auf? Sandra wandte ihren Blick ab und kramte Notizblock und Kugelschreiber
aus der Tasche.
    »Wann sind
die beiden

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