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Steirerherz

Steirerherz

Titel: Steirerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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platziert war.
    »Wann genau hatte Valentina denn
diesen Streit mit ihrem Freund, respektive wann ist sie zu Ihnen gezogen?«, fragte
Sandra.
    »Das war vor genau einer Woche am
Montag. Sie hat mich gegen 18 Uhr heulend angerufen, hat gefragt, ob sie ein paar
Nächte bei mir schlafen darf. Wenig später ist sie mit dem Nötigsten hier aufgetaucht.«
    »Und das wäre?«, fragte Bergmann.
    »Na, mit ihren Toilettesachen, frischer
Wäsche, T-Shirts und Sweater. Nichts Besonderes.«
    »Trug sie vielleicht
ein schwarzes Lederhalsband mit einem silbernen Herzanhänger?«, fragte Sandra möglichst
beiläufig.
    Pia überlegte
kurz und schüttelte den Kopf. »Nein. Ganz sicher nicht. Sie trug weder ein Halsband
noch eine Kette. Früher einmal hat sie ein Lederhalsband getragen. An einen Herzanhänger
kann ich mich allerdings nicht erinnern. Nur an ein silbernes Seepferdchen. Valentina
liebte Seepferdchen. Warum fragen Sie?«
    »Die Handtasche
Ihrer Freundin befindet sich nicht zufällig noch bei Ihnen in der Wohnung?«, lenkte
Bergmann von dem Schmuckstück ab. Dass es sich dabei aller Wahrscheinlichkeit nach
um die Tatwaffe handelte, sollte nicht an die Öffentlichkeit dringen. Nur die Ermittler
wussten darüber Bescheid. Und der Täter, der sein Opfer damit erdrosselt hatte.
    »Ihre Handtasche
hat die Valentina mitgenommen, als sie wieder abgehauen ist.« Erneut biss sich Pia
auf die Unterlippe, um ihre Beherrschung nicht zu verlieren.
    »Eins nach dem anderen«, lenkte
Sandra die Einvernahme in chronologische Bahnen. »Ihre Freundin ist also am Montagabend
hier aufgetaucht. Was hat sie Ihnen denn erzählt?«
    »Nun ja. Ihr letzter Streit mit
Egon muss ziemlich heftig gewesen sein. Es ging wieder mal um einen seiner Seitensprünge … mit einer gewissen Carola …«
    »Könnte die Frau auch Carolina geheißen
haben?«, fragte Sandra nach.
    »Ja, genau! Carolina war der Name«,
bestätigte Pia. »Die Valentina war total aufgelöst, weil der Egon sie schon wieder
betrogen hat. Es wäre nun endgültig vorbei mit ihm, hat sie behauptet. Und den Balg
wollte sie auch abtreiben.«
    Sandra stutzte. War das etwa die
Überraschung, die die Gerichtsmedizinerin vor Bergmann angedeutet hatte? Auch ihr
Kollege hob erstaunt die Augenbrauen. »Moment mal«, fuhr sie fort, »Valentina war
schwanger?«
    »Ja. In der achten Woche, glaub
ich. Geplant war das allerdings nicht. Ist wohl so passiert.« In Pias Tonfall schwang
Verachtung mit.
    »Sie mögen Egon Hausner nicht besonders,
oder irre ich mich da?«, hakte Sandra nach.
    Pia schüttelte den Kopf. »Nein.
Sie haben vollkommen recht. Egon ist ein rückgratloses Arschloch. Er hat die Valentina
nach Strich und Faden betrogen. Na ja, bei dem Vater kann man ihm nicht einmal
einen Vorwurf machen.«
    Noch ein Fan von ›Ferrari-Hausner‹,
dachte Sandra, diesmal wenig überrascht. Gab es eigentlich irgendjemanden, der diesen
alternden Playboy mochte? Und war sein Sohn womöglich genauso ein Kotzbrocken wie
er? »Ihre Freundin wollte das Kind also abtreiben?«, kam Sandra wieder auf den Punkt.
    »Ich glaube, das hat sie nur im
ersten Zorn so dahergesagt. Wie ich die Valentina kenn’, hätte sie eine Abtreibung
eh nicht übers Herz gebracht.«
    »Wer hat denn alles von der Schwangerschaft
gewusst?«
    Pia überlegte nicht lang. »Der Egon
und ich. Na ja, meine Mitbewohner Volker und Bella haben es spätestens an diesem
Abend auch mitbekommen. Und Valentinas älterer Bruder Franz wusste ebenfalls Bescheid.«
    »Ach ja? Franz Trimmel auch? Und
Valentinas Eltern?«, fragte Sandra.
    »Nein. Die nicht. Die hassen die
Hausners abgrundtief. Valentina wollte ihren Eltern die Nachricht persönlich und
möglichst schonend beibringen. Keine Ahnung, wie sie das anstellen hätte wollen.«
    »Hat Engelbert Hausner von ihrer
Schwangerschaft gewusst?«
    »Das hat die Valentina nicht erwähnt.
Ich nehme es aber fast an. Wenn’s brenzling wird, rennt der Egon doch immer zu seinem
g’stopften Papi.«
    »Ihre Freundin hat also die Nacht
von Montag auf Dienstag hier bei Ihnen verbracht. Und was geschah am nächsten Morgen?«,
fragte Sandra weiter.
    »Ich bin am Dienstagmorgen zur Arbeit
gefahren. Eigentlich ist es nur ein ziemlich langweiliger Ferialjob bei der Telekom.
Aber dafür ganz gut bezahlt.«
    »Ansonsten studieren Sie?«
    »Internationales Marketing und Sales
Management auf der Fachhochschule am Campus 02. Das kann nicht schaden, wenn ich
später mal den Winzerbetrieb meiner Eltern übernehme.«
    »Dieser

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