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Steirerherz

Steirerherz

Titel: Steirerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Rossbacher
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hatte.
    »Die meisten Fotos hab ich unten
im Keller. Mein Zimmer ist nämlich nicht besonders groß. Soll ich Ihnen die Bilder
von Valentina heraufholen?«, fragte Volker.
    »Nicht nötig. Wir begleiten Sie
gern hinunter. Noch eine Frage an Sie beide: Ist Ihnen an Valentina ein schwarzes
Lederhalsband mit einem silbernen Herzanhänger aufgefallen?«
    »Nicht, dass ich wüsste …«, meinte Bella.
    Diesmal fiel Volker ihr ins Wort.
»Nein. Mir wäre so ein Schmuckstück ganz sicher aufgefallen. Ich schau nämlich immer
ganz genau hin. Berufskrankheit …«, meinte er bestimmt.
    Sandra und Bergmann verabschiedeten
sich von Bella und folgten dem Fotografen ins Treppenhaus. »Sie nehmen gar nicht
den Fahrstuhl?«, wunderte sich Sandra erneut über seine körperliche Fitness. Sie
hatte geglaubt, dass er sich wegen seines Herzens schonen müsste.
    »Ein bisschen Bewegung schadet mir
nicht. Im Gegenteil. Regelmäßige körperliche Betätigung tut mir sogar gut. Deswegen
bin ich meistens mit dem Fahrrad unterwegs. Sehr gemächlich zwar, aber doch«, erklärte
der schlaksige, großgewachsene Mann, den Sandra für ein medizinisches Wunder hielt.
Drei Stockwerke weiter unten war Volker kaum merklich außer Atem. Er drehte am alten
Lichtschalter und sperrte das schmiedeeiserne Gittertor auf, hinter dem sich eine
schmale Steintreppe in den Keller hinabwand. Nach wenigen Stufen kamen sie an einer
Tür vorbei, die sie links liegen ließen. Bergmann hielt kurz inne, um durch das
kleine Fenster in der Tür zu sehen. »Gehört der Parkplatz hier zum Haus?«, fragte
er.
    »Ja. Im Innenhof sind allerdings
nur sieben Stellplätze, einer davon gehört der Pia.«
    »Und wo parken Sie?«, wollte Bergmann
wissen.
    »Mein Fahrrad steht gleich rechts
im überdachten Bereich.«
    »Sie haben gar kein Auto?«
    Volker lachte.
»Nein. Wozu denn? In der Stadt bin ich, wie schon gesagt, mit dem Fahrrad, zu Fuß
oder aber mit den Öffis unterwegs. Zur Not gibt es ja auch noch Taxis. Und wenn
es unbedingt einmal sein muss, leih ich mir einen Wagen. Meistens von meinem Chef.
Ist doch viel günstiger.« Inzwischen hatten sie den Keller erreicht und folgten
dem jungen Mann bis zur letzten grauen Feuertür am Ende des unterirdischen Ganges.
»Es ist sehr eng da drinnen, staubig und nicht besonders aufgeräumt … Wollen Sie trotzdem mit hineinkommen?«, fragte Volker die
Kriminalbeamten.
    »Nein, danke.
Wir warten hier auf Sie«, wiegelte Bergmann ab und fasste sich an die Nase. Sandra
sah zu, wie Volker die massive, feuersichere Tür aufsperrte und drinnen einen weiteren
Lichtschalter betätigte. Der junge Mann mit dem fremden Herzen faszinierte sie.
Er zwängte sich an einigen Metallkoffern mit Fotoausrüstung und alten Scheinwerfern
vorbei in den Kellerraum, dessen Ziegeldecke mit Spinnweben übersät war. Schließlich
verschwand er hinter einem breiten, dunkelgrauen Metallschrank, an dessen Front
Sandra mehrere Spinde vermutete. Bergmann nieste heftig und trat ein paar Schritte
zur Seite, um seine Stauballergie nicht noch weiter zu strapazieren, wenngleich
der restliche Keller auch nicht gerade vor Sauberkeit glänzte.
    Sandra reichte
ihm ein Taschentuch. Ihr Schnupfen hatte sich inzwischen verabschiedet. Dafür hallte
jetzt Bergmanns lautes Schnäuzen durch die alten Gewölbe.
    Es dauerte nicht lange, bis Volker
Neidhardt mit einigen Kontaktbögen zurückkehrte, die er Sandra überreichte. »Das
sind die letzten Porträts von Valentina. Ich hab sie erst vor ein paar Wochen geschossen.
Sie wollte sich damit für irgendein Praktikum bewerben. Können Sie damit etwas anfangen?«
    »Ja, vielen Dank. Ich behalte nur
diesen einen Bogen hier.«
    »Ach, nehmen Sie ruhig alle mit«,
meinte Volker, während er das Licht in seinem Kellerraum ausknipste. »Sie können
sie mir ja irgendwann zurückschicken, wenn Sie sie nicht mehr brauchen«, bot er
Sandra an. Er sperrte die Feuertür wieder zu, während Bergmann ihr die Kontaktbögen
abnahm, um diese näher zu betrachten. »Das sind großartige Bilder! Das Mädchen war
ja eine Schönheit.« Bergmann war sichtlich beeindruckt.
    »Ja, das war sie.« Volker schluckte
und wandte sich ab, um voranzugehen. Er und Bella hatten sich von Valentinas Tod
zwar betroffen, aber bei Weitem nicht so erschüttert gezeigt wie Pia, überlegte
Sandra, als sie in gemächlichem Tempo im Gänsemarsch treppauf stiegen. »Wie lange
wohnen Sie eigentlich schon in dieser WG?«, fragte sie, als sie im Erdgeschoss haltmachten.
    »Ein knappes

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