Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stella Blomkvist

Stella Blomkvist

Titel: Stella Blomkvist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bronzestatue
Vom Netzwerk:
Nächs­tes pas­siert.«
    »Wa­ren das
viel­leicht dei­ne Ga­no­ven?«
    Er grinst.
    »Dei­ne oder die von Hau­kur«, set­ze
ich nach, als von ihm kein Kom­men­tar kommt. »Aber das kommt ja aufs Glei­che
her­aus. Du hast ihn doch eh in der Ta­sche, stimmt’s?«
    »Wor­auf
willst du hin­aus?«
    Ich ha­be
kei­ne Lust län­ger um den hei­ßen Brei her­um­zu­re­den.
»Hal­la nahm kein Blatt vor den Mund.« Sig­val­di er­bleicht. »Al­so stimmt es
doch«, sagt er. »Was?«, fra­ge ich und strah­le sie­ges­ge­wiss.
    »Dass du
Hal­las Ta­ge­bü­cher hast.«
    »Wer sagt
das?«
    »Hast du die Dis­ket­ten? Oder hast du
den Text als Aus­druck?«
    Ein spöt­ti­sches Grin­sen ist al­les,
was er von mir als Ant­wort be­kommt.
    Er ta­xiert mich ei­ne Wei­le, als ob
er Schwie­rig­kei­ten hät­te, sich zu ei­ner Ent­schei­dung durch­zu­rin­gen. Dann fragt
er auf ein­mal: »Sind die Dis­ket­ten zu ver­kau­fen?«
    Ich la­che völ­lig spon­tan laut auf.
    Sig­val­di wird vor Wut weiß im
Ge­sicht. »Ich las­se mich von nie­man­dem er­pres­sen«, sagt er mit dro­hen­der
Stim­me. »Und schon mal gar nicht von ei­nem al­ko­hol­ab­hän­gi­gen Weibs­stück.«
    Ich stel­le
mein Glas ab und ste­he auf.
    »Die meis­ten hal­ten es für bes­ser,
mich als Freund zu ha­ben, denn als Feind«, fährt er fort. »Denk dran.«
    »Mei­ne Ja­cke ist da in dem Schrank«,
sa­ge ich.
    Er glotzt mich ei­ne Wei­le wü­tend an,
geht dann aber zur Tür und öff­net sie. »Sae­mi, bring sie nach Hau­se!«, ruft er.
    Ich neh­me mir Zeit, mei­ne Ja­cke
an­zu­zie­hen. Ma­che mei­ne Knöp­fe in Ru­he zu und schaue Sig­val­di wäh­rend­des­sen
lä­chelnd an.
    »Ich war­ne dich«, wie­der­holt er. »Es
ist das Bes­te für dich, wenn du da­mit auf­hörst, Lü­gen­ge­schich­ten über mich zu
ver­brei­ten.«
    »Mir kam al­ler­dings der Ge­dan­ke,
dass es ein paar Jour­na­lis­ten ge­ben könn­te, de­nen es Spaß ma­chen wür­de, einen
Blick auf die Pa­pie­re zu wer­fen. Da gibt’s doch für ei­ni­ge Wo­chen Ma­te­ri­al über
Ge­walt, Dro­gen­miss­brauch und Be­ste­chung.«
    »Nie­mand wird die­se Ver­leum­dun­gen
dru­cken.«
    »Bist du da ganz si­cher?«
    »Ja.«
    »Ich nicht. Ganz im Ge­gen­teil. Ich
glau­be, dass ei­ni­ge Re­por­ter ziem­lich scharf auf die­se Gold­gru­be wä­ren.«
    »Das, was dort über mich steht, ist
von vor­ne bis hin­ten er­lo­gen und ganz be­stimmt nicht von Hal­la ge­schrie­ben.«
    »Hast du die Pa­pie­re ge­se­hen?«
    »Ich hal­te mich auf dem Lau­fen­den.«
    »Das hat Hal­la of­fen­sicht­lich auch
ge­tan. Wel­che Sum­me habt ihr dem Mäd­chen ei­gent­lich da­für be­zahlt, dass es
schweigt?«
    »Wel­chem Mäd­chen?«
    »Dem, auf das Hau­kur los­ge­gan­gen
ist.«
    »Ich sag’s dir zum letz­ten Mal: Hör
auf, dich in mei­ne Sa­chen ein­zu­mi­schen.«
    »Was, wenn nicht?«
    »Man­che be­neh­men sich der­art, dass
sie Un­fäl­le ge­ra­de­zu pro­vo­zie­ren.«
    »Oder Mord? Wie Hal­la?«
    »Das hab ich nicht ge­sagt.«
    Beim Her­aus­ge­hen dre­he ich mich in
der Tür noch mal nach ihm um. »Val­di? Herz­chen?«
    »Ja?«, ant­wor­tet er. Mit ei­nem
Hoff­nungs­schim­mer in sei­nen dunklen Au­gen.
    »Fick dich ins Knie!«
    Es ver­schlägt ihm die Spra­che. Er
hält das halb lee­re Glas in der Hand und gafft mich an.
    Sae­mi lacht erst, als wir schon die
Hver­fis­ga­ta ent­lang­fah­ren. »Du bist un­glaub­lich! So
mit Val­di zu re­den!«, sagt er.
    »Ich lass mich von kei­nem
er­pres­sen.«
    Im Handum­dre­hen sind wir wie­der zu
Hau­se.
    »Wann bit­test du mich her­ein?«
    »Nicht jetzt.«
    »Willst du dich nicht ein biss­chen
ent­span­nen? Ich hab ein paar tol­le Mas­sa­ge­tech­ni­ken
drauf.«
    »Ha­ha­ha! Der al­te Frau­en­held packt
sei­ne Tricks aus!«, leh­ne ich höh­nisch la­chend ab.
    Als ich die Tür zur lee­ren Woh­nung
öff­ne, be­daue­re ich fast, dass ich sein An­ge­bot
aus­ge­schla­gen ha­be. Ich könn­te heu­te Abend Ge­sell­schaft
ge­brau­chen. Aber es bringt nichts, ver­ta­nen
Mög­lich­kei­ten nach­zu­trau­ern.
    »Es ist zu spät, Amen zu sa­gen, wenn
die Mes­se längst vor­bei ist.«
    Sagt Ma­ma.

19
    Ich drücke am frü­hen Mor­gen auf die
Klin­gel.
    Gunn­lei­fur ist er­staunt, mich zu
se­hen. Weist mich schnell in

Weitere Kostenlose Bücher