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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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anzog und sich selbst im Spiegel betrachtete, hätte sie fast instinktiv ein Tuch vor sich gehalten, um den Anblick nicht länger ertragen zu müssen. Cind bearbeitete ihre ohnehin makellosen Züge mit dem teuersten und exotischsten Make-up, das sie finden konnte, und betupfte sich dann mit einem Parfüm, von dem ihr der Verkäufer versichert hatte, daß jeder Mann einer Frau, die klug genug war, genau diese Kreation zu wählen, unweigerlich zu Füßen liegen würde.
    Cind wagte einen zweiten Blick in den Spiegel.
    Sie fand, daß sie wie ein verdammtes Joygirl aussah.
    Wenn es also das war, was die Männer wollten, dann konnten sie... zwar fiel ihr nicht ein, was sie eigentlich konnten, doch sie war sicher, daß ihr da recht bald etwas Gemeines einfallen würde. Das betraf auch Sten, verdammt noch mal! Er mußte sie halt so nehmen, wie sie war.
    Sie duschte, schrubbte das ganze aufdringliche Zeug wieder ab und warf das frivole Ding, das ihren Kleiderschrank entehrt hatte, in den Müll. Statt dessen griff sie zu einer ihrer besten Uniformen. Sie war aus einem edlen, lederartigen Stoff gefertigt und saß so hervorragend, als wäre das Tier, das die Haut einst getragen hatte, eigens für Cinds herrlichen jungen Körper genetisch entworfen worden. Ihr Gesicht war frisch und natürlich und glühte noch vom Schrubben, die verwegenen Gedanken, die sie befeuerten, ließen ihre Wangen rosig glühen.
    Cind warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel. Na ja, es mußte eben ausreichen.
    Sie hätte sich nicht geschickter zurechtmachen können. Sten hatte schon früher einmal in dieser Ecke des Imperiums eine Geliebte gehabt. Ihr Name war Sofia. Lady Sofia hatte es auf den Imperialen Hof abgesehen, und Sten war ihr dabei behilflich gewesen. Erst viel später hatten sich die beiden wieder getroffen, bei einer Festivität, die Maar und Senn, die wunderbarsten Gastgeber des Imperiums, auf der Erstwelt veranstaltet hatten.
    Sofias Make-up und Parfüm waren dem von Cind nicht unähnlich gewesen, wenn auch sehr viel teurer.
    Was das Kleid anging, so hatte Sofia bis auf ein wenig Glitzerstaub so gut wie nichts getragen.
    Angesichts von soviel Schönheit hatte Sten das getan, was Sofia am wenigsten erwartet hätte. Er machte sich schleunigst aus dem Staub und flüchtete sich in die Arme eines Lieutenants von der Mordkommission, einer gewissen Lisa Haines, einer Frau, die weit eher Stens Geschmack entsprach.
    Cind wußte, daß das bevorstehende Fest nicht sehr formell sein würde - zumindest für die Bhor.
    Vor der üblichen Schlemmerei gab es eine Empfangsreihe zur Begrüßung der Ehrengäste. Sie bat einen befreundeten Bhor um einen Gefallen und erhielt einen Platz am Ende der Reihe.
    Otho geleitete Kilgour und Sten in die Halle und an der Reihe vorbei. Nach seinem Zwischenspiel als Chef der Leibgarde des Imperators gab es kaum etwas, was Sten hinsichtlich derartiger zeremonieller Praktiken nicht kannte. Er schüttelte sämtlichen Anwesenden die Hand, blickte ihnen in die Augen und lächelte. Es war kein besonders herzliches Lächeln, doch es mußte ausreichen. Dann ging er zum nächsten weiter. Als er bei Cind angelangt war, dachte er schon mit Sehnsucht daran, daß er sich endlich hinter seinen Tisch zurückziehen konnte. Er verabreichte ihr einen flüchtigen Händedruck, lächelte und wollte weiter.
    Cind hielt seine Hand fest. Nur für einen Augenblick, doch es reichte aus, um Sten, der nicht unhöflich sein wollte, zögern zu lassen. Mit einem Mal wurde ihm bewußt, daß er einer unglaublich reizenden jungen Frau gegenüberstand, in Uniform, doch mit einer atemberaubenden Figur, mit einem Gesicht, so frisch wie die Natur selbst, mit klaren, unschuldigen Augen und dem festen, ernsten Blick, den nur ein junger Mensch aufsetzen konnte, ohne sogleich allen natürlichen Charme zu verlieren.
    Cind sprach hastig, um ja alles loszuwerden, bevor Sten weiterging. "Admiral Sten, ich möchte Sie nur wissen lassen, daß dieser Moment die größte Ehre in meinem Leben bedeutet. Ich habe sämtliche Details all Ihrer Aktionen während des Jann-Konflikts intensiv studiert, und ich möchte Ihnen sagen, daß Sie mir eine große Hilfe und eine große Inspiration waren und sind."
    Sten konnte nicht an sich halten. Er mußte lachen.
    Doch es war kein Lachen, das irgend jemanden hätte beleidigen können, schon gar nicht Cind.
    "Ich danke Ihnen", sagte er. Er meinte es wirklich so. Er wollte weitergehen. Doch Cind war noch nicht fertig.
    "Falls Sie

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