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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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sich durch den Spalt.
    Das war das "Geheimnis" von Arundel, obwohl es nicht sehr geheim war. Sten hatte es vor vielen Jahren, noch als Kommandant der Leibgarde, entdeckt. Arundel war von Geheimgängen
    durchzogen. Sie zogen sich von den Gemächern des Imperators zu anderen Schlafzimmern, zum Verlies hinunter und bis zu anscheinend sinnlosen Zugängen in den Hauptfluren. Die Tunnels hatten sie beide sehr begeistert, damals, in einer anderen Zeit, mit einem anderen Imperator. Ein richtiges Schloß mußte auch Geheimgänge haben, und ein Imperator, der seinen romantischen Impulsen so nachgab, hatte sie durchaus beeindruckt.
    Jetzt waren diese Passagen, wenn Marr und Senn sich nicht geirrt hatten und sie tatsächlich so angelegt waren wie im alten Arundel, ein weiterer Nagel im Sarg des Imperators.
    Alex stieg die Wendeltreppe hoch, folgte der kurvenreichen Passage, wobei er stets das Bild der Außenseite des Schlosses, das er sich eigens eingeprägt hatte, im Hinterkopf behielt. Er brauchte den Gang, der zu der Flucht mit den Schlafzimmern führte.
    Kilgours Stimmung hatte sich erneut verändert.
    Jetzt kam es ihm so vor, als würde ihn jemand erwarten, doch das mochte ebensogut an den Kilotonnen Stein und der Dunkelheit liegen, die ihn umgaben.
    Dort hinauf, immer höher.
    Dreimal entdeckte er Sensoren und machte sie unschädlich. Doch hier, wie eine Ratte hinter den Wänden im Rücken der Sicherheitskräfte, die durch die Flure des innersten Heiligtums patrouillierten, kam er rasch voran. Eine Ratte, die sich immer dicht an der gemauerten Wand hielt, wie jeder erfahrene Schnüffler, der sich Treppen empor oder Korridore entlangschlich. Nicht nur, um immer eine möglichst gute Deckung zu haben, sondern weil Dielen knarren und ...
    Abgestandene Luft?
    Nein. Plötzlich war sie ganz frisch.
    Alex sah sich nach einem Lüftungsschacht um.
    Nichts als grauer Stein, oder eine synthetische, sehr echt wirkende Nachbildung, obwohl Alex den offensichtlich handbehauenen Markierungen nach schloß, daß die Passage ebensogut echt sein konnte.
    Eindeutig frische Luft. Alex kniete sich hin und hielt die Handfläche flach über den Boden. Von dort kam es, hinter dieser großen Bodenplatte. Die Platte war eine Falltür. Wahrscheinlich wurde sie durch Druck aktiviert. Er kramte eine Hundertstel-CreditMünze aus der Tasche, schob sie durch den Spalt und ließ sie fallen. Ting... kling... kling...
    Es ging sehr tief hinunter.
    Eine Oubliette?
    Alex dachte daran, die Tür auf zustoßen, ließ es aber sein. Vielleicht war sie mit einem Alarm gekoppelt. Oder ...
    ... die Oubliette könnte schon besetzt sein.
    Kilgour ging weiter, eilig, und las sich dabei selbst die Leviten. >Du bist hier in den Katakomben, du Blödmann, und du kommst mit Verliesen und Ratten und erblindeten Gefangenen an, die schon vor Jahrzehnten in die Dunkelheit gestoßen wurden.
    Das ist doch nix anderes als ein Müllschlucker. Oder eine Inspektionsluke. Oder der Imperator hat sie aus Gründen der Authentizität einbauen lassen.
    Ach ja, der Kerl ist so ein Pedant, der bohrt Löcher in die Höhle, die außer ihm keiner je zu sehen kriegt, nur um sich eine seiner schicken Damen oder auch einen Herrn zu angeln.
    Du blöder Trottel.<
    Die lange Rampe endete schließlich in einem Korridor, breiter als alle anderen Gänge, durch die er bis jetzt gegeistert war.
    >Ich glaube, das ist das erste Stockwerk.< Aber Alex wollte sichergehen. Und wieder störte ihn etwas. Eine Etage über ihm mußten die
    Privatgemächer des Imperators liegen. Mitsamt dem Imperator darin.
    >Wenn er sich nicht wie das Frettchen, das aus ihm geworden ist, unten in seinem Bunker versteckt, in den Katakomben, die sich bis zu den Toren der Hölle weit unter mir erstrecken. Ich sollte vielleicht mal kurz nachsehen<, schlugen seine Gedanken scheinheilig vor.
    >Irgendwo hierin der Nähe müßte ein kleiner Bogen sein, außerdem Marmorstufen, die mich zu dem Kerl selbst hinaufführen.<
    Es gab keinen Bogen. Nur solides Mauerwerk.
    Alex berührte es an verschiedenen Stellen, um sicherzugehen, daß es sich nicht wieder um eine Geheimtür handelte. Es war keine Geheimtür.
    >Na schön, der Bursche hat also nicht alles genau so gebaut, wie es mal war. Verrückter, paranoider Dreckskerls dachte er, aber mit einiger Erleichterung. Es bewahrte ihn davor, diesem wilden Drang nachzugeben, die Lösung mit einem wahnsinnigen Angriff auf das Herz des Feindes herbeizuzwingen.
    Also machte er sich wieder auf die Suche nach

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