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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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der Beute, auf die er eigentlich aus war.
    Alex fand eine Verkleidung - vielleicht zur Beobachtung gedacht -, die sich in den äußeren Flur aufklappen ließ. Er drückte sie einen Spalt auf ... und spähte hindurch.
    Aha. Zwei Typen von der Inneren Sicherheit vor einer Flügeltür. Marr und Senn hatten ihm gesagt, daß man das gesamte Stockwerk umgebaut hatte.
    Poyndex war der einzige, der hier wohnte, und nur Poyndex durfte so nah an dieses Zimmer
    herankommen.
    Alex lächelte.
    Ein ganz anderes Lächeln als zuvor, als er wie eine Fledermaus über dem Eingang zum Schloß gehangen hatte.
    Jetzt lag das Lächeln eindeutig auf dem Gesicht eines Tigers.
    Poyndex fluchte leise vor sich hin. Die Enttäuschung spiegelte sich nicht in seinem Gesicht wider; er unterdrückte sie wie alle anderen Regungen. Er warf das Programm raus, das er soeben ausprobiert hatte, und ging wieder zum Anfang des Fiches zurück.
    Ein leiser Kopfschmerz plagte ihn. Seine Augen fühlten sich an, als wären sie mit einem Sandstrahlgebläse bearbeitet worden.
    Eigentlich hätte er den Computer ausschalten und ins Bett gehen sollen. Es war zwar noch nicht so spät, aber er hatte mehr als einen 20-Stunden-Tag hinter sich, den er zwischen seinen normalen Aufgaben als Chef der Inneren Sicherheit, den ständigen Anrufen des Imperators und seiner neuen Mission - der Vernichtung der Heimatplaneten aller Rebellen - aufteilte.
    Er war das Terrorprogramm des Imperators wieder und wieder durchgegangen.
    Zunächst erschien es ihm absurd. Nein, nicht absurd, hatte ihn sein Verstand korrigiert.
    Wagnerianisch im Sinne der Götterdämmerung. Wie dieser Tyrann von der Erde - wie lautete sein Name gleich noch mal? Genau: Adolph der Gelähmte.
    Aber das war unmöglich. Der Ewige Imperator konnte einfach nicht verrückt sein. Natürlich nicht.
    Er erinnerte sich dunkel an einen der Lehrer aus seiner Jugend, der ihm von einem Diktator aus der Vergangenheit erzählt hatte, der seinen alten Boß gestürzt hatte und dann seine eigenen Leute rasch eine neue Verfassung schreiben ließ, die seinen Griff nach der Macht legitimieren sollte. Der Diktator hatte den ersten Entwurf zurückgewiesen und seinen Untergebenen gesagt, daß die neue Verfassung auf keinen Fall am staatlichen Einsatz von Terror als rechtmäßiges Mittel drehen durfte. Terror von oben, wurde es genannt. Es gab also einen Vorläufer für diese Politik.
    Das Problem dabei war nur, daß er sich weder an den Namen des Diktators erinnern konnte, noch daran, ob seine Regierungszeit lang und schrecklich oder kurz und blutig gewesen war ... und er hatte absolut keine Zeit, genauere Recherchen anzustellen.
    Nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte, fand Poyndex den Plan des Imperators sehr verdienstvoll. Könnte dieser aufflackernde Nonsens einer Rebellion - die jetzt, da der "Befreier" tot war, eher mit dem Begriff "anarchisch" bezeichnet werden sollte - von einer gewaltigen, beinahe blitzschnellen Anwendung von Gewalt erstickt werden? Machiavelli jedenfalls hatte seinen Prinzen sofort nach seiner Machtergreifung angewiesen, alle seine Feinde auf einen Streich auszuschalten.
    Das sollte nicht heißen, daß Poyndex niemals daran dachte, diese neue Imperiale Politik in Frage zu stellen. Er verhielt sich loyal. Vielleicht nicht unbedingt dem Imperator gegenüber, aber der neuen Faszination, daß es möglich war, ewig zu leben.
    Ewig zu leben und ... zu herrschen?
    Die Liste war fertig. Die Hauptwelt der Cal'gata.
    Die sechs Kantonwelten der Honjo. Die siebzehn dezentralen Gebietshauptwelten der Zaginows. Vi, die Hauptwelt der Bhor. Und so weiter und so fort.
    Die Todesliste wies unterm Strich 118 Planeten aus, die vernichtet werden sollten.
    Eine derartige Aktion könnte durchaus
    durchgeführt werden, denn noch immer verfügte das Imperium über mehr als genügend Schlachtschiffe mit absolut loyalen Besatzungen, die jeden Planeten in die Luft jagen würden, wenn es nur befohlen wurde.
    Das Problem lag darin, daß der Ewige Imperator die Planetenvernichtung praktisch gleichzeitig ausgeführt haben wollte.
    >Nach welcher Uhrzeit<, dachte Poyndex, >und nach welchem Kalender? Ortszeit? Zulu? Erstwelt?< Eigentlich hätte er sich darüber mit Admiral Anders und seinem Stab in Verbindung setzen müssen. Die Flotte mochte wohl etwas schwer von Begriff sein, aber jeder Flottenkommandant mit einer
    Grundausstattung an logischem Denken müßte wohl in der Lage sein, dafür zu sorgen, daß die entsprechenden Schiffe

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