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Sterben: Roman (German Edition)

Sterben: Roman (German Edition)

Titel: Sterben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Ove Knausgård
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unmöglich.
    Nein.
    »Schon gut«, sagte ich. »Wo waren wir?«
    »Bach könnte schön sein«, erklärte Yngve und sah den Bestatter an. »Diese Cellosonate zum Beispiel …«
    Er sah mich an.
    »Bist du einverstanden?«
    Ich nickte.
    »Dann nehmen wir die«, sagte der Bestatter. »Normalerweise werden drei Musikstücke gespielt. Und dazu noch ein oder zwei Kirchenlieder, die alle gemeinsam singen.«
    »Schönster Herr Jesu«, sagte ich. »Könnten wir das nehmen?«
    »Natürlich«, sagte er.
    Ooohhh. Ooohhh.Ooohhh.
    »Alles in Ordnung, Karl Ove?«, sagte Yngve.
    Ich nickte.
    Wir einigten uns auf zwei Lieder, die der Kirchendiener singen sollte, und ein weiteres Kirchenlied, das alle gemeinsam singen würden, hinzu kamen das Stück auf dem Cello und »Schönster Herr Jesu«. Wir beschlossen auch, dass am Sarg niemand sprechen sollte, und damit war die Beerdigung geplant, denn die anderen Bestandteile gehörten ja zur Liturgie und waren festgelegt.
    »Möchten Sie Blumen? Zusätzlich zu Kränzen und so? Viele finden das ziemlich stimmungsvoll. Ich habe hier einige Beispiele, wenn Sie mal schauen mögen …«
    Er gab Yngve ein neues Blatt. Yngve zeigt auf eins der Beispiele, sah mich an und ich nickte.
    »Dann hätten wir das«, sagte der Bestatter. »Bliebe nur noch der Sarg … Wir haben hier verschiedene Bilder …«
    En neues Blatt kam auf den Tisch.
    »Weiß«, sagte ich. »Ist das okay für dich? Der da.«
    »Ja, den können wir nehmen«, erklärte Yngve.
    Der Bestatter nahm das Blatt zurück und machte sich Notizen. Dann blickte er zu uns auf.
    »Wenn ich recht verstanden habe, wünschen Sie heute eine Besichtigung?«
    »Ja«, sagte Yngve. »Am liebsten heute Nachmittag, wenn sich das einrichten lässt.«
    »Natürlich. Aber … Nun ja, Sie wissen, unter welchen Umständen er gestorben ist? Dass es … mit Alkohol zu tun hatte?«
    Wir nickten.
    »Gut«, sagte er. »Es kann gelegentlich nicht schaden, darauf vorbereitet zu sein, was einen in solchen Situationen erwartet.«
    Er sammelte die Blätter ein und klopfte mit ihnen einmal auf den Tisch.
    »Es ist mir leider nicht möglich, Sie heute Nachmittag selbst in Empfang zu nehmen. Aber mein Kollege wird Sie erwarten. Bei der Kapelle an der Oddernes-Kirche, wissen Sie, wo die ist?«
    »Ich denke schon«, sagte ich.
    »Passt Ihnen vier Uhr?«
    »Das klingt gut.«
    »Dann also um vier Uhr bei der Kapelle an der OddernesKirche. Wenn Ihnen noch etwas einfällt oder Sie sich irgendetwas anders überlegen, brauchen Sie mich nur anzurufen. Meine Nummer haben Sie bekommen?«
    »Ja«, antwortete Yngve.
    »Schön. Ach ja, da ist noch etwas. Möchten Sie eine Anzeige in die Zeitung setzen?«
    »Das machen wir, oder?«, sagte ich und sah Yngve an.
    »Ja«, erwiderte er. »Das muss sein.«
    »Aber dafür sollten wir uns ein bisschen Zeit nehmen«, sagte ich. »Um zu entscheiden, wie der Text aussehen soll und welche Namen genannt werden und so …«
    »Kein Problem«, sagte der Bestatter. »Schauen Sie einfach kurz vorbei, oder rufen Sie mich an, wenn Sie darüber nachgedacht haben. Aber warten Sie nicht zu lange, bei der Zeitung gibt es manchmal einen Tag Wartezeit.«
    »Ich könnte Sie morgen anrufen«, sagte ich. »Reicht Ihnen das?«
    »Ausgezeichnet«, sagte er und stand mit einem neuen Blatt in der Hand auf. »Hier haben Sie Telefonnummer und Adresse des Pfarrbüros. Wer von Ihnen möchte das an sich nehmen?«
    »Das können Sie mir geben«, sagte ich.
    Als wir hinaustraten und neben dem Auto auf dem Bürgersteig stehen blieben, fischte Yngve eine Schachtel Zigaretten heraus und bot mir eine an. Ich nickte und nahm sie. Im Grunde widerstrebte mir der Gedanke zu rauchen – wie immer an dem Tag, nach dem ich getrunken hatte, weil der Rauch, und nicht so sehr der Geschmack oder Geruch, für den er stand, eine Verbindung zwischen diesem Tag und dem Vortag schuf, eine Art Wahrnehmungsbrücke, über die daraufhin alle möglichen Bilder strömten, so dass alles, was mich umgab, der grauschwarze Asphalt, die hellgrauen Zementsteine entlang der Bordsteinkante, der graue Himmel, die Vögel, die an ihm flogen, die schwarzen Fenster der Gebäudereihen, das rote Auto, neben dem wir standen, Yngves geistesabwesende Gestalt, von erschreckenden inneren Bildern durchdrungen wurde – aber gleichzeitig gab es da etwas an dem Gefühl von Zerstörung und Zersetzung, das der Rauch mir einflößte, was ich brauchte, oder haben wollte.
    »Das ist doch ganz gut gelaufen«, sagte ich.
    »Ein

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