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Sterbensangst (German Edition)

Sterbensangst (German Edition)

Titel: Sterbensangst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Knabe. Seine Frau ist solange zu ihrer Tochter draußen in Toryville gezogen. Kirk Ella, glaube ich. Die Tochter klang im ersten Moment hocherfreut, als sie hörte, dass das Haus in Flammen aufgegangen ist. Das legte sich allerdings, als die Uniformierten ihr mitteilten, dass sie auf der Couch ein gegrilltes menschliches Wesen gefunden hatten. Die Tochter hat keine Idee, um wen es sich handeln könnte. Und ich bezweifle, dass wir noch mit dem Burschen reden können. Neunzig Prozent der Haut verbrannt. Kein Gesicht mehr da. Die inneren Organe praktisch gekocht. Es wurde definitiv ein Brandbeschleuniger verwendet, viel mehr kann die Spurensicherung allerdings noch nicht sagen. Der Mann liegt auf der neuen Station für Brandopfer im Hull Royal Infirmary, aber sie wollen ihn nach Wakefield verlegen. Keine Ahnung, warum. Wenn sie dort nicht eine Art Taucheranzug aus menschlicher Haut haben, in den sie ihn reinstecken können, ist er erledigt.«
    McAvoy nickte. Der Brand im Orchard Park hatte im Radio ganz interessant geklungen, doch wenn er ehrlich war, hatte er das Opfer gleich als Drogensüchtigen oder Einbrecher abgetan. Eine Schande, aber keine Tragödie. Es lohnte sich schon, dass jemand Zeit in die Nachforschungen investierte, doch das musste ja nicht gerade er sein.
    »Habe ich das Obduktionsergebnis verpasst?«
    »Schätzen Sie sich glücklich«, sagte sie. »Selbst Colin Ray hat die Klappe gehalten.«
    »Fazit?«
    Pharaoh hatte es nicht nötig, einen Blick in ihre Notizen zu werfen. Leierte den Bericht einfach emotionslos herunter, während sie McAvoy in die Augen sah, ohne wirklich etwas wahrzunehmen. »Acht unterschiedliche Hiebwunden, jede bis auf den Knochen gehend. Die erste hat ihr das Schlüsselbein durchtrennt. Ein rechtshändig von oben geführter Schlag. Sechs weitere im selben Bereich, die alle das Schlüsselbein trafen. Ein Knochensplitter ist in ihren Brustkorb eingedrungen. Dann folgte eine letzte Stichwunde, als sie bereits am Boden lag, direkt ins Herz. Als er die Klinge wieder herausgezogen hat, muss sie bereits tot gewesen sein.«
    McAvoy schloss die Augen. Brachte mühsam seine Atmung unter Kontrolle. »Dann wollte er sie töten, oder? Dieser letzte Stoß, das wirkt so …«
    »Endgültig«, nickte Pharaoh. »Er wollte sie töten. Wir wissen nicht, wer er ist, was sein Motiv war oder warum er es in einer gottverdammten vollbesetzten Kirche tat, aber wir wissen, dass er verflucht entschlossen vorging.«
    McAvoy sah, wie sie die Knöchel gegen die Stirn presste. Ihre Kiefer mahlten. Sie kniff die Augen zusammen. Sie war wütend.
    »Was sonst?«
    »Es gibt Belege dafür, was die junge Dame Ihnen gestern Abend erzählt hat. Alte Narben an ihrem Schlüsselbein. Auf derselben Seite. Der Pathologe hätte es fast übersehen unter den Zerstörungen, die die frischen Verletzungen angerichtet hatten, aber die Narben waren vorhanden. Sie hatte dasselbe schon einmal durchgemacht.«
    »Und jetzt, Ma’am? Ist das Team bereits informiert?«
    Sie nickte. »Wir müssen der Sache nachgehen. Es wusste so gut wie niemand von dieser Vorgeschichte, aber es könnte auch ein schrecklicher Zufall gewesen sein. Allerdings fällt es mir schwer, das zu glauben. Colin Ray hat sich daraufgestürzt wie auf einen knusprigen Schweinebraten. Für ihn war die Sache sofort klar. Er glaubt, es könne nur ein afrikanischer Flüchtling sein, der beenden wollte, was er angefangen hatte. Er faselte etwas von Ausländern, die ihre schmutzige Wäsche in Yorkshire waschen. Ich fürchte, da hat er wirklich was in die falsche Kehle gekriegt.«
    McAvoy blieb stumm. Das sah er genauso.
    »Nach dem toxikologischen Bericht hatte sie nicht mehr Alkohol im Blut als einen Schluck vom Messwein. Sie war leicht erkältet. Und sie war noch Jungfrau.«
    Dann wandte sie sich abrupt ab, konnte sich nicht länger beherrschen. »Sie haben Telefondienst in der Einsatzzentrale«, sagte sie über die Schulter, während sie zur Treppe ging. »Betrachten Sie sich als Büroleiter, wenn Sie so wollen. Sorgen Sie dafür, dass die PCs und das Hilfspersonal keine Dummheiten machen. Ich muss noch einmal mit der Familie sprechen, dann habe ich ein Interview mit der Hull Daily Mail . Besprechung mit dem Chief Constable um drei. Als ob ich irgendetwas Neues zu berichten hätte. Und wenn Sie mal fünf Minuten Zeit haben – es sind jede Menge Überwachungsvideos durchzusehen.« Und dann, eher wie eine Ehefrau als eine Vorgesetzte, wandte sie sich noch einmal um und

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