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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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von den Wachen behandelt?«
    »Eine ist wirklich nett. Mrs. Torres, die gerade Dienst hat. Sie behandelt mich gut.«
    »Das ist schön. Bist du auch nett zu ihr?«
    »Na klar. Sie hat mich gebeten, dich zu fragen, ob das Museum vielleicht einen Gärtner braucht. Ihr Sohn sucht einen Job.«
    Diane lachte. »Wie heißt er?«
    »Hector Torres.«
    »Sag ihr, er soll sich im Museum melden. Ich werde dem Obergärtner Bescheid sagen.«
    Star lächelte. Diane sah, wie sehr es ihr gefiel, aus der Gefängniszelle heraus etwas bewirken zu können. Wenn es sie glücklich machte und ihr Leben im Gefängnis erleichterte, war ein Job für den Sohn ihrer Wärterin kein zu hoher Preis.
    Diane hoffte nur, dass der Junge auch eine echte Empfehlung besaß.
    Auf der Fahrt ins Museum wurde ihr klar, dass sie immer von Stars Unschuld ausging. Und wenn sie gar nicht unschuldig war? Diane weigerte sich, über diese Möglichkeit auch nur nachzudenken.
    Als sie im Büro ankam, bestand ihre erste Amtshandlung darin, den Obergärtner zu sich zu rufen und ihn zu bitten, eine eventuelle Bewerbung von Hector Torres wohlwollend zu behandeln.
    »Sollte er irgendwelche Probleme machen, schicken Sie ihn zu mir. Ich kümmere mich dann um ihn.«
    »Alles klar«, sagte er. »Kein Problem.«
    Wer immer versuchte, ihr mit Hilfe gefälschter Bestellformulare Verantwortungslosigkeit nachzuweisen, hätte nur abwarten müssen. Sie sorgte inzwischen selbst für Beweise, indem sie jemanden einstellte, um Stars Leben im Gefängnis zu erleichtern, oder indem sie Jonas und Sylvia mit Ausgrabungen beauftragte. Beides gehörte nicht zu ihren Aufgaben als Museumsdirektorin. Sie hoffte nur, dass Torres sich als guter Arbeiter erweisen würde. Dann verdrängte sie ihre Schuldgefühle und fuhr in den ersten Stock hinauf, um ihre Arbeit an dem Skelett zu beenden.
    Als sie die Tür zum Gewölbe öffnete, rechnete sie fast damit, dass die Knochen verschwunden waren. Aber das Skelett war noch da. Braune Knochen lagen in derselben Anordnung auf dem Tisch, die sie auch im Körper gehabt hatten, und warteten darauf, dass sie etwas entdecken würde, um ihren Besitzer zu identifizieren.

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    B evor sie anfing, rief sie Jonas Briggs an, um zu hören, wie er und Sylvia vorankamen.
    »Prima. Sylvia hat gerade einen Cebus capucinus identifiziert.«
    »Einen Kapuzineraffen?«
    »Wir haben auch ein Sus scrofa gefunden.«
    »Ein ausgestopftes Wildschwein?«
    »War auch für mich schwer vorstellbar.«
    »Interessante Funde. Wie wär’s mit dem Schädel eines Homo sapiens ?«
    »Noch nicht einmal den Zahn . «
    »Zu schade.«
    »Wir bleiben dran. Haben Sie Ihren nächsten Zug gemacht?«
    Hatte sie nicht. Sie dachte einen Augenblick nach. »Große Rochade.«
    »Das ist allerdings der logischste Zug.«
    »Spielen Sie jetzt beide Seiten?«
    »Sie gehören doch nicht zu den Leuten, die keine Kritik vertragen, oder?«
    »Und Sie gehören hoffentlich nicht zu den Gewinnern, die immer damit angeben müssen.«
    Jonas kicherte. »Ich schicke Ihnen meinen Bericht per E-Mail. Ich teste diesen neuen Computer, den übrigens die ganze Mannschaft jetzt haben will. Er ist wirklich toll.«
    »Kenneth wird sich freuen.«
    Diane widmete sich wieder ihren Knochen. Immerhin hatte sie einen Großteil des Skeletts. Sie prüfte noch einmal jeden Knochen auf eine Spur, die darüber Aufschluss geben könnte, was ihm zugestoßen war. Sie hatte bereits alle möglichen verheilten Brüche und Verletzungen gefunden, konnte aber keine weiteren Zeichen von Gewalteinwirkung entdecken, weder von Messerstichen noch von Kugeln. Sein Zungenbein war intakt, was bedeutete, dass er wahrscheinlich nicht erwürgt worden war, wenn sie es auch nicht vollkommen ausschließen konnte. Abgesehen von der Schulter und den darunterliegenden Knochen gab es keine Brüche. Vielleicht war er ja auch nicht direkt durch den Schlag, sondern an den Folgen dieser Verletzung gestorben. Aber das war nicht mehr festzustellen.
    Sie sah sich die sanfte Biegung der Oberschenkelknochen an. Schwarze haben meist gerade Oberschenkelknochen, während die anderer Rassen ein wenig gebogen sind. Sie gab die Maße in ihren Computer ein und ließ das Programm die Verhältnisse ausrechnen.
    Sie kannte das Ergebnis, aber sie wollte ihre eigenen Schlussfolgerungen bestätigt wissen, nach denen es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um das Skelett eines Weißen handelte. Sie schätzte seine Körpergröße auf einen Meter achtundachtzig. Bevor sie hinausging, ließ sie

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