Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)
schlug sein Notizbuch auf. »Er hat einige Ihrer Angestellten überprüft. Einer fiel ihm auf, und dann hat er weitergeforscht. Haben Sie einen Angestellten namens Leonard Starns?«
»Ja. Er ist einer meiner Wachleute aus der Nachtschicht.«
»Sein jüngster Sohn, Danny Starns, ist Vermittler für den Immobilienmakler Mark Grayson. Kennen Sie den auch?«
»Allerdings«, erwiderte Diane. »Grayson ist einer meiner Hauptgegner.«
»Dann ist das ja was. Frank meinte, Sie wollten das sicher intern regeln.«
»Ja, das stimmt. Eigentlich ist ja nichts gestohlen worden. Es wurden halt sehr teure Ausstellungsstücke doppelt bestellt. Ich bin für diese Informationen sehr dankbar. Ich hoffe nur, Sie haben den ganzen Weg aus Atlanta nicht nur deshalb gemacht.«
»Nein, heute Nachmittag will ich Frank besuchen. Ich hatte gehofft, dass er inzwischen in einem Einzelzimmer liegt.« Ben steckte das Notizbuch wieder in seine Tasche. »Frank sagte, Sie hätten vielleicht ein paar Fingerabdrücke oder so was?«
Diane holte den Umschlag mit den Fotos und den Fingerabdrücken vom Einbruch in das Konservierungslabor aus ihrem Schreibtisch.
»Vor ein paar Tagen wurde in das Konservierungslabor eingebrochen. Sie haben das Lager durchwühlt, alle Schubladen herausgezogen, aber nichts gestohlen. Darum kann die Polizei hier nicht viel tun. Ich habe ein paar Fingerabdrücke genommen und würde mich freuen, wenn Sie die für mich überprüfen könnten.«
Sie gab Ben den Umschlag.
»Das sollte kein Problem sein. Hört sich an, als liefen bei Ihnen ein paar Vandalen herum. Ich kann Leute nicht ausstehen, die ihre einzige Aufgabe im Leben darin sehen, die Sachen anderer Menschen zu zerstören. Das ist genauso schlimm wie stehlen. Kann ich sonst noch was für Sie tun?«
»Ja. Es geht um Frank und was ihm zugestoßen ist.«
Diane erzählte ihm die ganze Geschichte vom Skelett, von den Boones, von dem Angriff erst auf sie und dann auf Frank.
»Sie erwähnten bereits im Krankenhaus, dass Sie überfallen wurden. Sie glauben, all diese Ereignisse stehen in einem Zusammenhang?«
»Wenn nicht, wären es eine Menge Zufälle auf einmal, meinen Sie nicht?«
»Da mögen Sie Recht haben.«
»Ich habe die Knochen untersucht, und hier ist mein Ergebnis.«
Sie klappte ihren Laptop auf, verband ihn mit dem Drucker, öffnete ihren Bericht und druckte ihn aus. Ihr Blick fiel auf den Laptop, den Kenneth geschickt hatte und der auf dem Tisch stand. Sie hatte ihn noch nicht einmal ausprobiert. Sie hatte sogar vergessen, dass Dylan Houser ihn bringen wollte. Er musste ihn gebracht haben, als sie nicht da war. Sie war in letzter Zeit viel zu oft nicht da gewesen. Das belastete sie zusätzlich.
Der Drucker warf die Seite aus, und Diane gab sie Ben.
»Das glauben wir über das Skelett zu wissen. Ich habe in meinem Bericht deutlich gemacht, was Tatsachen und was Vermutungen sind.«
Ben las den Bericht und pfiff anerkennend durch die Zähne. »Das nenne ich gründliche Arbeit. Ich hätte nie gedacht, dass Knochen so viel erzählen können.«
»Leider haben wir den Schädel noch nicht gefunden. Der könnte uns noch viel mehr erzählen.«
»Frank sagte, Sie seien forensische Anthropologin. Ich wusste gar nicht, dass man damit in Museen arbeitet.«
»Viele Museen haben forensische Abteilungen, denn sie haben oft Skelettsammlungen, die untersucht werden müssen. Ich möchte gern wissen, welche vermisste Person zu diesen Informationen passt.«
»Ich werde sie in Umlauf geben. Sie werden wahrscheinlich nicht im ganzen Land und vielleicht noch nicht einmal in Georgia sofort beachtet, aber wer weiß. Vielleicht haben wir ja Glück.«
»Das hoffe ich sehr. Ich glaube nämlich, dieser Tote ist der Schlüssel für alles andere.«
»Wir können es nur versuchen.« Ben stand auf. »Ein schönes Museum haben Sie. Vielleicht komme ich mit meiner Frau und den Kindern, wenn es wieder eröffnet wird.«
»Tun Sie das. Wir sind sehr stolz darauf. Besonders Kinder werden ihren Spaß haben. Bei manchen Ausstellungen sind echte Interaktionen möglich.« Diane stand auf, schüttelte Ben die Hand und begleitete ihn durch Andies Büro zur Tür.
»Ich will endlich etwas Arbeit vom Tisch bekommen«, erklärte sie Andie, »ich will nur im äußersten Notfall gestört werden.«
»Klar. Ich habe hier noch einen Brief von Leonard Starns. Er hat gekündigt.« Andie klang, als könne sie nicht verstehen, dass jemand seinen Job hier kündigt.
Diane hätte Andie gern mit einem
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