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Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbliche Hüllen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Schuhschachtel, das dazu noch von außen einsehbar ist?« Sie deutete auf ein großes Fenster auf der linken Seite des Labors, durch das man in ihr Büro schauen konnte. Ist doch groß genug, musste Diane denken. Allerdings war sie es auch gewohnt, wochenlang in einem Zelt zu arbeiten. »Wessen Büro ist denn das?« Dr. Mercer deutete auf das Büro auf der anderen Seite des Labors. Es hatte ebenfalls ein Panoramafenster, war aber offensichtlich etwas größer.
    »Das ist das Büro der Ausstellungsmanagerin. Sie ist den ganzen Tag hier im Museum.«
    »Ich brauche einfach ein größeres Büro.«
    »Ich hatte mit Ihrer Universität abgemacht, Büro- und Laborraum als Ergänzung zu dem zur Verfügung zu stellen, den Sie von Ihrer Fakultät gestellt bekommen. Ihr Büro liegt direkt neben diesem Labor, das für die Öffentlichkeit tabu ist, sodass Sie von dieser Seite keine Belästigung zu befürchten brauchen. Sie können auch Bücherregale und andere Dinge hier hereinstellen, wenn Sie diese in Ihrem Büro nicht unterbringen können. Ich glaube, die Annehmlichkeiten der Lage sind wichtiger als die reine Größe. Außerdem werden Sie ja nur einige Stunden pro Woche hier sein und den Großteil der Zeit in Ihrer Universität verbringen.« Dianes Stimme blieb ruhig und gelassen. Sie hoffte, dass ihr Lächeln nicht aufgesetzt wirkte.
    »Das ist es ja gerade. Mit dem Argument, mir stünde hier künftig ein Büro zur Verfügung, hat mir der Chef der Fakultät mein Uni-Büro weggenommen und mir eine Art Besenkammer zugewiesen. Jetzt habe ich zwei Räume, wo ich meine Besen unterstellen kann.«
    »Oh. So war das natürlich nicht gedacht. Es war meine Absicht, den Dozenten hier in meinem Museum zusätzlichen Platz zur Verfügung zu stellen, und nicht, ihnen etwas wegzunehmen.«
    »Sie haben nichts mit Unis zu tun, oder?«
    »Nicht mehr seit meiner Studentenzeit.« Diane ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, während sie nach einem Kompromiss suchte.
    »Ich stecke mitten in Forschungsarbeiten. Ich brauche wirklich mehr Platz. An der Universität hatte ich kein Labor für mich allein. Sie haben mich aufgefordert, meine Forschung einfach hierher zu verlagern. Aber nun sieht es so aus, als ob ich auch dieses Labor mit allen anderen teilen müsste. Dass ich diese Stelle hier angenommen habe, hat meine Lage also eher noch verschlechtert.«
    Diane wandte sich ihr wieder zu. »Nein, dies hier ist Ihr Labor.«
    »Meines? Dies hier ist mein Labor?«
    »Und das der Ausstellungsmanagerin. Sie wird es auch benutzen. Aber als Kuratorin der Tiersammlung haben Sie hier das Sagen.«
    »Was ist mit der Geologin?«
    »Sie hat ihr eigenes Labor.«
    »Und dem Entomologen?«
    »Alle Sammlungen haben ihre eigenen Laboratorien.«
    Sylvia schaute sich den Raum noch einmal genau an. »Ich … Das ändert natürlich einiges. Ich dachte, ich müsste diesen Platz mit allen anderen teilen. Man hat mir gesagt, dies sei ein kleines Museum.«
    »Das stimmt, was die Anzahl und Vielfalt der Sammlungen angeht, aber das Gebäude hier ist ziemlich groß. Man war der Ansicht, dass ein Laborplatz einen Posten auch in einem kleineren Museum attraktiv machen könnte.«
    »Erzählen Sie das bloß nicht meiner Fakultät. Dann werden sie nämlich an meiner Stelle Lehrstuhlinhaber hierher schicken.«
    »Es bleibt unser Geheimnis.« Diane reichte ihr das Fläschchen. »Dies scheint mir eine Fischgräte zu sein, nicht wahr?«
    Dr. Mercer nahm das Fläschchen und musterte den dünnen Knochen in dessen Innern. »Ja, das stimmt. Aber ich kann Ihnen nicht sagen, um welchen Fisch es sich handelt. Fischknochen sind nicht leicht zu unterscheiden. Es könnte sich um einen Barsch oder eine Forelle handeln. Wo kommt sie her? Manchmal führt das weiter.«
    »Aus der Markhöhle eines zerbrochenen menschlichen Schlüsselbeins.«
    Sylvia Mercer starrte erst Diane und dann die Gräte an. »Ganz schön eigenartig. Ist das irgendeine archaische rituelle Begräbnispraxis? Ich habe noch nie von so etwas gehört.«
    »Nein. Dies ist ein moderner verdächtiger Todesfall.«
    Sylvia schaute Diane schweigend an und runzelte die Augenbrauen. Diane spürte, dass hier einige Erklärungen angebracht waren.
    »Bevor ich Direktorin dieses Museums wurde, war ich forensische Anthropologin.« Diane holte den Beutel mit dem Schlüsselbeinfragment aus ihrer Blazertasche. »Ein Polizeikommissar bat mich, diesen Knochen anzuschauen, den jemand gefunden hatte. Die Fischgräte war in seinem

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