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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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nicht näher eingehen kann.«
    Auf weitere Erklärungen aus dem kleinen Kasten wartete Brittany vergeblich. Sie überlegte, ob Martha vielleicht auf neue Fragen wartete, aber im Moment fiel ihr nichts mehr ein, was sie dringend wissen wollte. Zumindest nichts, was nicht ohnehin wieder in die Abteilung »ziemlich schwer zu beantworten« fiel. Eine Frage wagte sie dann doch … »Soweit ich hören kann, sprechen Sie nicht mit dem gleichen Akzent wie Dalden. Stammen Sie nicht aus demselben Land?« »Nein. Unsere Herkunft könnte kaum unterschiedlicher sein. Aber die Stimme, die ich benutze, ist sehr variabel. Ich bin in der Lage, jeden Tonfall, jeden Akzent und jede erdenkliche Sprache zu simulieren. Die Töne, die du jetzt hörst, reihe ich speziell für dich so aneinander, damit du mich verstehen kannst.« Brittany war zutiefst beeindruckt. »Dann sind Sie entweder ein Sprachgenie oder eine meisterhafte Stimmenimitatorin.«
    Wieder ein Lachen. »In gewisser Weise bin ich wohl beides. Aber ich muss sagen, meisterhaft klingt wirklich gut.«
    Dalden fühlte sich inzwischen wohl ein wenig vernachlässigt, doch seine nächste Frage sicherte ihm sofort wieder Brittanys ungeteilte Aufmerksamkeit. »Wirst du uns nun ein Mahl bereiten, das uns für den kommenden Tag stärkt?«
    Sie grinste ihn an. »Gehe ich recht in der Annahme, dass eine Schale Cornflakes mit Milch dir vielleicht nicht reicht? Keine Sorge. Wir haben noch ein halbes Dutzend Eier, und ein paar andere frühstückstaugliche Nahrungsmittel müssten auch noch im Kühlschrank aufzutreiben sein. Ich werde dir daraus etwas Nahrhaftes brutzeln. Du kannst dich ja inzwischen unter die Dusche stellen.«
    »Vorher musst du mir noch zeigen, woher man das Wasser dafür bekommt.«
    Brittany hob die Augenbrauen, aber im Grunde durfte sie diese Bemerkung längst nicht mehr überraschen. In einem Dorf ohne Elektrizität gab es wahrscheinlich auch keine ordentliche Wasserversorgung. Vielleicht konnte Dalden ihr ja auf eine so unverfängliche Frage eine Antwort geben. Einen Versuch war es wert. »Gibt es da, wo du herkommst, keine Duschen?« »Wir baden in großen Pools.«
    Geheimnisvolle, klare Teiche inmitten eines schmalen Pflanzengürtels – eine Art Oase mit Kamelen nahm vor Brittanys geistigem Auge Gestalt an. Höchste Zeit herauszufinden, wo dieses unbekannte Land lag, aus dem Dalden stammte. Dass sie sich andauernd irgendwelche primitiven Zelte in menschenfeindlichen Wüstengegenden vorstellte, trug nicht gerade zur Überbrückung ihrer kulturellen Gegensätze bei. Für Camping hatte sie noch nie besonders viel übrig gehabt. Sie ging ins Badezimmer, beugte sich in die Duschkabine und stellte die Wassertemperatur ein. Ihr Vermieter hatte das Bad erst im vergangenen Jahr renovieren lassen. An der topmodernen Dusche gab es nun nur noch eine einzige Armatur, mit der man die Wassertemperatur regulierte und den Wasserstrahl zwischen dem normalen Hahn und dem Duschkopf je nach Bedarf hin und her schaltete. Kein Wunder, dass Martha Dalden dieses neumodische Ding nicht selbst erklären konnte.
    »Meine Mutter benutzt etwas ganz anderes – ein Sonnenbad«, erklärte Dalden, während Brittany darauf wartete, dass das Wasser warm genug wurde. »Du meinst wohl eine Solardusche? Eigentlich eine tolle Erfindung, aber im Moment noch relativ kostspielig. Ich möchte auf meinem Haus auch ein paar Sonnenkollektoren montieren, zumindest zur Warmwasserbereitung. Und das Badezimmer wird fast so groß wie das Schlafzimmer. Davon träume ich schon, seit ich dieses Kabuff hier zum ersten Mal betreten habe.« »Bei mir ist das Bad in dem Raum, wo ich schlafe«, sagte Dalden.
    Ein Pool im Schlafzimmer? Sofort entstand in Brittanys Fantasie das Bild eines Palastes oder zumindest eines herrschaftlichen Anwesens.
    Sie blickte über ihre Schulter, um ihn noch einmal zu fragen, wo dieses rätselhafte Land denn nun wirklich lag. Fast hätte sie sich über die turmhohe Gestalt, die, kaum eine Handbreit von ihr entfernt, hinter ihr aufragte, erschrocken. Das winzige Bad war eigentlich schon für eine einzelne Person zu eng, aber mit einem so riesigen Menschen wie Dalden zwischen Waschbecken und Dusche eingeklemmt zu sein, gab Brittany das Gefühl, sich in eine Sardinenbüchse verirrt zu haben.
    Daldens Nähe brachte sie jedoch so durcheinander, dass sie ihre Frage beinahe vergaß. Erst nach einer kleinen Pause fand sie ihre Stimme wieder. »Willst du mir nicht wenigstens sagen, auf welchem Kontinent

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