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Sterne der Karibik: Roman (German Edition)

Sterne der Karibik: Roman (German Edition)

Titel: Sterne der Karibik: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Fabregas
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seid mir geschenkt worden.«
    »Und jetzt?«, fragte Mafalda leise. »Hast du jetzt begriffen, dass sich Menschen nur gegenseitig zum Geschenk machen können? Dass niemand das Recht hat, einen anderen zu besitzen, zu erobern?«
    »Ich bin nicht sicher, aber ich glaube schon.«
    Er legte seinen Arm um Mafalda und führte sie in den Patio hinaus. Der Abend brachte nur wenig Kühlung, doch die leichte Brise vom Karibischen Meer war wie ein Streicheln auf der Haut.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Hermann. »Ich meine Titines Schwangerschaft. Sie wird es Fela sagen wollen.«
    Mafalda winkte leicht mit der Hand ab. »Ich denke, ich habe ihr klargemacht, dass es zunächst wichtig ist, Stillschweigen zu bewahren.« Sie lachte ein wenig. »Das war nicht gelogen, Hermann. Es heißt bei uns zu Hause, dass es Unglück bringe, vor Ablauf der ersten drei Monate von der Schwangerschaft zu erzählen.«
    Hermann wiegte den Kopf hin und her. »Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Titine hat sich ihr Leben lang nicht um Bräuche und Traditionen geschert. Ich hoffe, du hast recht.«

Neuntes Kapitel
    W as sagst du da?« Fela stieß Titine beinahe von sich und starrte sie mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen an. »Was sagst du da?«
    Titine erschrak. So hatte sie Fela noch nie gesehen. Ganz fremd kam er ihr vor. Sein Blick war undurchdringlich, zwischen seinen Augen hatte sich eine senkrechte Falte gebildet. Auch die Stirn war gerunzelt.
    Sie breitete hilflos und mit einem Mal ängstlich die Arme aus. Die Freude in ihr war erstickt wie ein Herdfeuer, auf das jemand einen Eimer Wasser gegossen hatte.
    »Wir bekommen ein Kind.« Sie flüsterte diese Worte, und in ihnen klang unendliche Traurigkeit. Ein Kind, wie stolz sie das vorhin gemacht hatte! Ein Kind. Und sie die Mutter! Oh, sie wollte für das Kind sorgen, wollte es lieben, zärteln, erziehen zu einem aufrechten Menschen. Gemeinsam mit Fela. Sie hatte sich vorgestellt, dass das Kind das Beste von ihnen beiden haben würde. Vielleicht Felas schöne Augen? Ihren Mund? Und nun?
    »Was ist mit dir?«, fragte sie mit zitternder Stimme. Ihr war plötzlich kalt in ihrem weißen Kleid, und sie schlug die Arme um den Körper, doch sie konnte das Beben, das tief aus ihrem Inneren kam, nicht unterdrücken.
    Fela starrte sie noch immer entgeistert an, dann hob er die Arme zum Himmel, als riefe er die Götter, brach plötzlich zusammen und begann still zu weinen. Seine Schultern bebten, sein Oberkörper zitterte, alles an ihm zitterte. Sein Leid schien so groß, dass er es nicht tragen konnte. Titine kniete sich neben ihn, umfasste seinen schwarzen starken Leib mit ihren dünnen weißen Armen und wiegte ihn leicht. Dabei flüsterte sie dumme, zärtliche Worte und fragte dazwischen immer und immer wieder verständnislos und ängstlich: »Was ist mit dir, Fela? Sag es mir.«
    Doch der Mann schüttelte den Kopf. Er machte sich von ihr los, strich ihr mit solcher Sanftheit über das Haar, dass Titines Angst sich noch vergrößerte.
    »Ein Kind?«, wiederholte er leise.
    Sie nickte. »Freust du dich nicht?«
    Fela seufzte. »Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre ich vor Freude in die Luft gesprungen. Aber nicht heute. Nicht jetzt.«
    Er wirkte so voller Traurigkeit und Leid, dass Titines Herz schmerzte.
    »Warum nicht?«
    Er nahm ihre Hand, küsste ihre Fingerspitzen. »Weil ich kein Kind brauchen kann.« Die Worte kamen hart und barsch und straften seine Küsse Lügen. Titine zuckte unter ihnen zusammen wie unter Schlägen.
    »Ein Kind kommt, wann es will«, warf sie behutsam ein.
    Fela aber schlug sich auf die Brust. »Aber ich kann es nicht brauchen!«, brüllte er, den Blick nach oben zu den Sternen gewandt. »Ich kann kein Kind brauchen, und ich kann keine Frau brauchen.« Er wankte, während er diese harten Worte sprach, so, als ob ihn selbst ein scharfer Schmerz durchfuhr. Titine sank auf die Knie, legte ihren Oberkörper auf die Schenkel und wiegte sich hin und her. Der rasende Schmerz, der in ihr tobte, verschlang alle Worte, alle Gedanken. Sie fühlte nichts mehr, war nur noch ein Stück atmendes Fleisch ohne Willen, ohne Kraft. Seine Worte waren so grausam, dass sie unter ihnen zerbrach. Fast konnte sie spüren, wie ihre Seele aus dem zum stummen Schrei geöffneten Mund glitt, fast konnte sie spüren, wie ihr Herz einfach entzweiriss, doch ein winziger Funke Hoffnung hielt sie am Leben.
    »Das ist nicht wahr, was du sagst, Fela. Ich glaube dir nicht. Nein. Nein, nein, nein. Ich glaube dir

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