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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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»aber du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen. Ich mische mich nicht mehr in deine Pläne ein. Ich mag zwar die Hälfte von Springfield besitzen, aber du kannst mit der Farm nach Gutdünken verfahren, so wie du es immer gewollt hast. Du bist jetzt der Boß. Ich brauche natürlich etwas Geld. Wir können uns jedes Jahr den Wollscheck teilen, das ist doch ein fairer Deal. Du hast das Haus, ein Herrenhaus, möchte ich sagen, aber das neide ich dir nicht.«
    Er wußte, daß seine Bitte nicht ungewöhnlich war. Es gab viele Empfänger fetter Wollschecks, die in Saus und Braus in London lebten, und oft waren es nicht einmal enge Verwandte. Selbst den Vettern reicher Viehzüchter gelang es oft, mit Hilfe familiären Drucks Anteile an den Profiten zu erlangen, womit sie sich dann auf den Weg in die Stadt der Städte machten.
    Dabei fiel ihm Cleo wieder ein. Was hatte er nur an ihr gefunden? Natürlich, sie war das einzige Mädchen weit und breit gewesen. Er zuckte die Achseln. Ihr Familienvermögen wäre ganz gelegen gekommen, doch wenn er erst einmal über ein eigenes Einkommen verfügte, könnte er sich auch anderen Damen zuwenden. Er sorgte sich nur um die Höhe dieses Einkommens, das nun, da der Erwerb der Ländereien daraus bestritten werden mußte, nicht mehr ganz so üppig ausfallen würde.
    Dann verkaufen wir eben noch mehr Land, dachte er bei sich.
    »Laß uns ins Haus gehen«, schlug Jock vor. »Ich möchte dir Dynamites Stammbaum zeigen. Du wirst grün vor Neid, wenn du siehst, welche Vorfahren er hat.«
     
    Am Morgen lag Charlotte mit eingegipstem Arm und Verband um die Stirn in ihrem eigenen Bett. Die Wunde hatte zum Glück doch nicht genäht werden müssen, aber sie litt unter scheußlichen Kopfschmerzen und hatte äußerst schlechte Laune. Die treue Ada war die ganze Zeit über nicht von ihrer Seite gewichen.
    Victor hatte sich bemüht, den Frauen zu erklären, was geschehen war. Auch Louisa machte einen Versuch, wurde aber schnell wütend und fauchte sie an:
    »So wie ihr euch verhaltet, könnte man meinen, ihr hättet Teddy lieber tot vorgefunden!«
    Charlotte preßte die Lippen zusammen. »Wie kannst du es wagen, so etwas zu sagen! Ich erhalte ein Telegramm, in dem steht, Teddy habe einen Unfall gehabt. Als nächstes höre ich, er sei ertrunken. Und die ganze Zeit über ist keiner da, um mir zu erklären, was wirklich passiert ist. Nur Ada hat sich um mich gekümmert.«
    »Wer hat dir eigentlich dieses Telegramm geschickt?« erkundigte sich Victor verblüfft.
    Hannah brach in Tränen aus, als sie zur Rede gestellt wurde. Sie erwähnte Jack Ballards Beteiligung mit keinem Wort und bot ihre Kündigung an. Im Laufe des Morgens festigte sich ihr Entschluß, das Haus zu verlassen. Der Arzt war in einem der Gästezimmer untergebracht, gleich neben Niokas. Diese hatte sich allerdings in dem feinen Gästezimmer nicht wohl gefühlt und war in den Schuppen gezogen, in dem ihre Schwester gelebt hatte, wo sie nun ihres Schicksals harrte. Hannah hatte die Nase gründlich voll von ihnen allen.
    Die Hausmädchen waren völlig verwirrt, weil sie nun den Anordnungen mehrerer Frauen gleichzeitig nachkommen mußten und nicht wußten, welcher von ihnen Vorrang gebührte. Also übernahm es Hannah höchstpersönlich, Harry, der seltsamerweise noch im Bett lag, sein Frühstück zu bringen. Zugegeben, er hatte einen langen Ritt hinter sich, da er den Arzt zuerst in Cobbside und dann auf einem anderen Besitz gesucht hatte und zudem noch aufgeblieben war, bis seine Mutter bequem untergebracht war. Doch es paßte einfach nicht zu ihm, so lange im Bett zu bleiben.
    »Sagen Sie jetzt bloß nicht, Sie sind auch krank«, sagte Hannah und stellte das Tablett auf seinen Nachttisch.
    »Nein«, antwortete er grinsend, »ich dachte nur, hier oben wäre es sicherer. Hannah, du bist ein Schatz. Ich befürchtete schon, der Hunger würde mich hinuntertreiben.«
    »Machen Sie das Beste draus, ich verlasse jedenfalls dieses Haus. Noch nie habe ich so ein Tohuwabohu erlebt. Sie gehen einander an die Kehle, der ganze Haufen.«
    »Du kannst nicht kündigen. Beiß einfach eine Weile die Zähne zusammen. Sie müssen nur etwas Dampf ablassen und werden sich schon wieder beruhigen. Aber was soll nur aus meiner armen Frau draußen auf Tirrabee werden? Ich muß dringend nach Hause. Zuerst werde ich allerdings hier für Ordnung sorgen.«
    »Sie könnten damit anfangen, indem Sie Mrs. Crossley hinauswerfen.«
    »Dafür braucht es einen mutigeren

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