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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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versunken, und der Terraner lächelte mich geschmeidig an.
    »Willkommen, werter Herr. Womit können wir dienen?« Das war die übliche Geschäftsbegrüßung. »Credits werden bar ausgezahlt, unsere Preise sind fair, und Sie können das Geld gleich mitnehmen.«
    Ich wollte persönlich mit Tacktile sprechen, und das würde nicht leicht sein – außer der Wyvern hatte Beziehungen zur Gilde. Wenn das der Fall war, konnte ich das Wissen meines Vaters ausnützen und die richtigen Schlüsselworte nennen. Aber es war ein schmaler Weg zwischen Erfolg und Versagen. Wenn Tacktile ehrlich war oder es sich nicht mit der Patrouille verderben wollte, würde er mich sofort denunzieren, sobald er die Steine sah. Wenn er zur Gilde gehörte, würde ihn der Ursprung der Steine interessieren.
    Ich sah den Terraner bedeutungsvoll an und kramte aus der Vergangenheit die Schlüsselworte hervor – immer in der Hoffnung, daß sie sich inzwischen nicht geändert hatten.
    »Bei den sechs Armen und vier Mägen von Saput«, begann ich, »ich brauche endlich Vergnügen.«
    Der Angestellte zeigte keinerlei Interesse. Entweder war er sehr gut geschult, oder er verstand mich wirklich nicht.
    »Sie rufen Saput an, mein Freund. Sie kommen von Jangour?«
    »Ja, und ich möchte so schnell nicht zurückkehren. Die Tränen Saputs fesseln einen Mann zu lange.« Ich hatte nun drei Schlüsselsätze der Gilde erwähnt, die wenigstens früher bedeutet hatten, daß ich mit dem Meister über ein besonderes Geschäft sprechen wollte. Ich hatte sie auswendig lernen müssen, als ich noch hinter dem Ladentisch meines Vaters stand.
    »Saput meint es mit Fremden nicht gut. Sie werden hier bessere Behandlung finden, mein Freund.« Er hatte eine Hand mit der Handfläche nach unten auf den Ladentisch gelegt. Mit der anderen holte er eine Schüssel kandierte Bic-Pflaumen hervor.
    Ich nahm die oberste Pflaume und legte dafür den kleinsten der Grünsteine hinein. Ein schnelles Blinzeln verriet ihm, was ich getan hatte. Er nahm die Schüssel an sich und stellte sie unter den Ladentisch. Ich war überzeugt davon, daß sich dort eine Sichtplatte mit Mikrophon befand.
    »Was bieten Sie, mein Freund?« fuhr er glatt fort. Ich legte einen der kleineren Zorans von meinem unglücklichen Handel auf Lorgal vor.
    »Er hat einen Riß.« Er untersuchte ihn rasch und berufsmäßig. »Aber da es der erste Zoran seit langem ist, können wir vielleicht ein Geschäft machen. Pfand oder Verkauf?«
    »Verkauf.«
    »Ah, wir sind nur für Pfandgeschäfte zuständig. Wenn Sie etwas verkaufen wollen, müssen Sie mit dem Meister persönlich sprechen.
    Und manchmal ist er nicht in Stimmung. Mit einem Pfand wären Sie besser beraten, Freund. Drei Credits …«
    Ich schüttelte den Kopf wie ein dummer Schiffsarbeiter, der sich einen höheren Preis in den Kopf gesetzt hatte. »Vier Credits – Direktverkauf.«
    »Also schön, ich frage den Meister. Wenn er ablehnt, Freund, dann wird es aber auch nichts mehr mit der Verpfändung.« Er wartete einen Moment lang, bevor er auf die Taste der Sprechanlage drückte. Ich schüttelte den Kopf, und er betätigte mit einem mitleidigen Achselzucken die Taste.
    Ich verstand nicht, was das Theater sollte. Außer mir war niemand im Laden, und sicher kannten die anderen Angestellten die Schlüsselworte ebenso wie er. Die einzige Lösung war, daß er eine Abhöranlage fürchtete.
    Neben der Taste flammte ein Licht auf. Der Angestellte führte mich in den rückwärtigen Teil des Ladens. »Ich habe Sie gewarnt, mein Freund. Ihr Stein wird den Meister kaum interessieren, und dann bekommen Sie überhaupt nichts dafür.«
    »Wir werden sehen.« Ich ging an den anderen Leuten vorbei, die mich nicht beachteten. Am Ende des Ganges schwang ein Teil der Wand nach innen, und ich befand mich in Tacktiles Büro.
    Es überraschte mich nicht, als ich die Schüssel mit den klebrigen Pflaumen auf seinem Tisch sah. Der Grünstein befand sich bereits unter einer Lampe. Der Wyvern hob den abscheulichen Kopf und sah mich, aus seinen tiefliegenden Augen an. Ich war nur froh, daß er nicht die telepathischen Fähigkeiten der Wyvern-Weibchen besaß.
    »Haben Sie noch mehr von den Steinen?« Er kam gleich zur Sache.
    »Ja, und bessere.«
    »Eine kriminelle Vorgeschichte?«
    »Nein, durch ehrlichen Handel erworben.«
    Er rieb mit den gestutzten Klauen über die Schreibtischplatte, fast ein wenig unbehaglich. »Was sollen sie kosten?«
    »Viertausend Credits.«
    »Sie sind von Sinnen,

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