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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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hineinsteigern. Es war nur ein Abendessen. Ein bisschen Small Talk, mehr wurde nicht von ihr erwartet.
    Maddie ließ das Badewasser ein und gab den letzten Rest von dem Badeöl hinein, das John ihr geschenkt hatte. Sie glaubte, seinen Segen zu haben. Er hatte sie nur um drei Dinge gebeten. Erstens, dass sie sich um Hannah kümmerte – was sie im Moment nicht allzu gut tat. Zweitens, dass sie weiter Spaß am Leben hatte. Das war ihr bisher auch nicht sonderlich gut gelungen. Nur seinen letzten Wunsch hatte sie ihm erfüllen können.
    In der Wanne genoss sie trotz ihrer Tränen den Duft der Gardenien. Sie ließ die Finger über ihren Arm gleiten und erinnerte sich an das letzte Mal, dass sie sich geliebt hatten. Fast hätte es komisch sein können, wenn es nicht so traurig gewesen wäre. John war eigentlich zu schwach gewesen. Trotzdem hatten sie es sich nicht nehmen lassen und dabei gelacht und geweint. Danach war der Verfall sehr schnell fortgeschritten. Das war vor wenig mehr als einem Jahr gewesen.
    Wie hatte er sie so sehr lieben und trotzdem allein lassen, sie um diesen letzten Gefallen bitten können? Obwohl er wusste, wie und was sie glaubte, hatte er sie um das gebeten, was sie nie hatte tun wollen.
    Der Luffa-Schwamm rubbelte ihre alte Haut ab. Hätte sie doch nur die schmerzlichen Erinnerungen auch so leicht loswerden können!
    Das Soufflé zerging auf der Zunge. Maddie hätte interessiert, wie es dem Koch gelungen war, das Krebsfleisch, die Zitrone und den Käse auf so himmlische Art miteinander zu verbinden.
    »Schmeckt die Vorspeise?«, erkundigte sich Gunnar lächelnd.
    »Sehr. So leicht und doch so voll im Geschmack. Möchten Sie kosten?«
    »Gern.« Er reichte ihr seine Gabel.
    Als sie etwas von dem Soufflé daraufgab, wunderte sie sich, wie sie sich den Kopf über diesen Abend hatte zerbrechen können. Gunnars fast schon altmodische Art machte alles sehr leicht. Er nahm die Gabel lächelnd und mit strahlenden Augen entgegen. Maddie war es ein Rätsel, wie so kaltes Blau so warm wirken konnte.
    Da sah Maddie Mark mit einer ihr Unbekannten ins Lokal kommen. Sie schmunzelte. Würde er es je schaffen, sich auf eine einzige Frau zu konzentrieren? Sie bezweifelte es. Ob ihn das traurig machte?
    Die Berührung von Gunnars Fingern führte ihre Gedanken zu ihrem Tisch zurück. Gunnars Hand, die über ihre blasse Haut strich, fühlte sich glatt und weich an. Angenehm.
    »Erzählen Sie mir von Ihrer Kunst?«, fragte er.
    »Dass ich in letzter Zeit nichts anderes zustande gebracht habe als Skizzen?« Sie lachte.
    »Wann haben Sie herausgefunden, dass das Ihre Berufung ist?«
    »Das wusste ich von Anfang an. Meine Mutter hat behauptet, ich hätte immer schon gezeichnet und gemalt.«
    »Sie haben nie mit dem Gedanken gespielt, etwas anderes zu machen?«
    »Nein.«
    Der Kellner brachte den Hauptgang. Sie hatten sich beide für das Wolfsbarschfilet mit Selleriepüree entschieden.
    »Ich liebe das Essen hier. Der Koch verwendet ausschließlich Zutaten aus der Gegend. Man schmeckt richtig die Landschaft.«
    Maddie blinzelte. Sie glaubte zu verstehen, was er meinte. »Ja.«
    »Dieser Fisch wurde wahrscheinlich gleich vor der Küste bei den Manacles gefangen.«
    »Bei den Manacles?«
    »Ein gefährliches Riff. Daran sind schon viele Schiffe zerschellt.«
    Maddie machte große Augen.
    »Die Namen stehen auf einer Liste in der St.-Keverne-Kirche. Traurig, aber das Riff eignet sich gut zum Fischen. Ich war vor ein paar Wochen draußen.«
    Zerschellte Schiffe erinnerten sie daran, dass auch Hannah sich gestrandet fühlen musste.
    »Bereitet Ihnen etwas Kummer?«
    Sie blinzelte wieder. Die Schuldgefühle durften ihr den Abend nicht verderben. »Eigentlich nur die Frage, ob in meinem Magen noch Platz für einen Nachtisch ist.«
    »Wir könnten uns einen teilen.«
    »Gute Idee.«
    Maddie ließ sich von seinem Ausflug zu den Manacles erzählen.
    »Ich habe das Gefühl, dass Sie müde sind«, sagte er nach einer Weile.
    »Tut mir leid.«
    »Kein Problem. Sollen wir gehen?«
    Sie nickte.
    Gunnar zahlte, er wollte nichts davon hören, dass sie sich die Rechnung teilten. Als er ihr in den Mantel half, blickte Mark zu ihnen herüber. Sie bedankte sich bei Gunnar und winkte Mark zu.
    Mark stand auf. »Maddie, wie schön, dich hier zu sehen.«
    »Wir haben gerade toll gegessen. Ich hoffe, euch schmeckt’s auch.«
    »Kennst du Natalie?«, fragte Mark.
    »Nein.« Maddie gab der zierlichen Blondine die Hand.
    »Hi«, sagte

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