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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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heisere Schmerzensschreie aus.
    Käpt’n Pepper gluckste. »Was, zum Henker …«
    Sarah wimmerte, griff wieder nach Xtaska. Torka war mit einem Satz bei ihr und fegte sie zu Boden.
    »He, he«, war das Einzige, was Pepper einzuwenden hatte. Mehr tat er nicht, um Torka zurückzuhalten.
    Tabea hatte Sarah unwillkürlich beispringen wollen und wäre fast wieder vornübergefallen. Sie richtete sich leise fluchend auf und beobachtete Pepper.
    Sein Blick ruhte jetzt auf seinem eigentlichen Gegner, Hass und Abscheu standen darin zu lesen. Dieser kleine Mistr hatte sein ganzes Schiff kurzgeschlossen, war wieder von den Toten auferstanden, nachdem er, Pepper, ihn längst abgeschrieben hatte, hatte das Schiff geentert, als niemand hinsah, den Roboter um den Verstand gebracht, beinahe Sching umgebracht und die Frauen befreit.
    Nun war der Mistr hier, hing mitten vor seiner Nase in der Luft und quiekte jedes Mal wie ein Ferkel, wenn Sching irgendwelche Sensoren berührte.
    »Gib mir das«, sagte Käpt’n Pepper zu dem Roboter. Träge streckte er den Arm aus und pflückte Xtaskas Schwanz aus der
Metallklaue. Er führte ihn quer über seine Knie und betrachtete ihn mit einem triumphierenden Schmunzeln.
    Sching war inzwischen so guter Dinge, dass er ein chinesisches Selbstgespräch führte. Irgendwas in diesem schwarzen Lackkind, in dessen Nervensystem, machte es anfällig für den Tomographen. Es schien die Wellen, die beliebig feine Querschnitte analysierten, wie leibhaftige Sägeblätter zu spüren. Die Temperaturkarten vollführten einen wilden Tanz auf der undurchdringlichen Haut, wie bernsteinfarbene Dampfblasen an der Oberfläche einer siedenden Flüssigkeit. Er zuckte und heulte und sabberte silbrigen Speichel über den erstarrten Schutzanzug.
    Sarah wimmerte und schluchzte, schrie und kämpfte mit Torka, die sich redliche Mühe gab, dieser zeternden Menschenfrau nicht mit einem einzigen Prankenhieb den Kopf vom Rumpf zu trennen.
    »Er soll aufhören, Pepper!«, schrie Tabea aus Leibeskräften. »Er tötet sie!«
    Die Schrantin wandte sich Tabea zu, entblößte ihre Schneidezähne, hob die gewaltigen Schultern und winkelte die Arme ab.
    Doch die Botschaft erreichte den Adressaten.
    Käpt’n Pepper erwachte aus seinem Trancezustand. Wortlos grapschte er Sching das Keyboard aus den Händen, musterte es mit gerunzelter Stirn und hieb eine Taste.
    Sching rief eine Warnung.
    Der Roboter erbebte, als habe es in seiner Brust einen mächtigen Schlag getan. In seinem Kopf tobte eisblaues Wetterleuchten. Er schaltete die Energieblase ab.
    Ein letztes bernsteinfarbenes Muster zersprühte, und Xtaska fiel zu Boden.
    Sie titschte einmal, dann lag sie still. Ohne Schwanz und Untertasse war sie bei jeder Art von Schwerkraft so hilflos wie ein Kind ohne Beine.

    Dann bewegte sie sich.
    Sie paddelte mit ihren winzigen Händchen am Boden. Sie versuchte fortzukrabbeln.
    Käpt’n Pepper erholte sich rasch von dem Schreck. »Donnerwetter!«, sagte er und starrte mit seinem heiteren braungelben Lächeln auf Xtaska hinunter. Er setzte sich wieder in seinen Sessel und schloss Sarah und Tabea gleich mit in den weiten Mantel seines Wohlwollens. »Ist wohl nicht so einfach, diese Knirpse außer Gefecht zu setzen, wie? Besonders den da. Zum Teufel, dabei ist er nicht größer als ein Baby.«
    »Schon mal was von Miniaturisierung gehört?«, sagte Xtaska kühl. »Wir verkörpern sogar die Maxime: je kleiner, desto leistungsfähiger.«
    Die Schrantin gab einen kehligen Laut von sich. Ob sie erschrocken war oder sich nur lustig machte, war schwer zu sagen.
    Käpt’n Pepper fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er verlagerte sein Gewicht von einer Hinterbacke auf die andere. »Torka«, raunte er, »bring das Ding zum Schweigen.«
    Die Schrantin grunzte, und diesmal vor Vergnügen, da gab es nichts zu deuteln. Sie bückte sich, bog Xtaskas Kopf zurück und verschloss ihr mit einer Pranke den Mund.
    Sarah war hinzugesprungen, zerrte an Torkas Unterarmen, trat gegen Torkas Beine und traktierte Torkas Nieren mit Faustschlägen.
    Torka fegte sie mit einer fürchterlichen Rückhand von dannen. Dann grub sie ihre Krallen durch die transparente Kapuze des Schutzanzugs in Xtaskas Wangen und drückte zu.
    Sie hob den Cherub am Kopf in die Höhe und betrachtete das kleine Bündel mit wachsamer Neugier. Xtaska krümmte sich kurz und verlor wieder das Bewusstsein. »’ast du’on mal’o ein Ding gesehen, Käpt’n?«

    Käpt’n Pepper schwitzte. »Nein,

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