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Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Titel: Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ausstrahlte, konnte er allerdings eine gewisse Bewunderung ebenfalls nicht unterdrücken.
    »Aye, Admiral.«
    Im Umdrehen sah er unbehaglich, wie ein triumphierendes Lächeln im Gesicht Dana Frosts aufblitzte.
     
    *
     
    Schon seit Monaten befindet er sich in dieser kleinen Überlebenskapsel. Die Lufterneuerung tut ihren Dienst, kann aber nicht verhindern, dass es in diesem kleinen Raumschiff allmählich stickig wird. Keinerlei Abwechslung reißt ihn aus dem täglichen Einerlei. Der Blick nach Draußen bietet ihm nur die kalte Schwärze des Alls. Die Sterne, die er sieht, scheinen ihn höhnisch anzufunkeln, sie scheinen ihn auszulachen. Er ist allein, treibt in seinem Gefährt ohne Ziel durch den Raum. Manche der Systeme benötigen dringend eine Wartung. Ihr Dröhnen dringt ihm Tag und Nacht ins Ohr.
    Um ihn herum ist eine Umgebung, die nur auf den kleinsten Fehler wartet. Ständig schwebt er in Lebensgefahr. Müde blinzelt der Pilot durch sein verdrecktes Visier. Er kann seine Augen jedoch kaum noch aufhalten. Ein Trümmerstück eines Asteroiden rast direkt auf ihn zu. Er rafft sich auf, versucht ohne Kollision die Situation zu überstehen. Zwischen Lethargie und kreatürlicher Angst hin und her schwankend spürt er, wie sich plötzlich alles um ihn herum zu drehen beginnt. Die Rollbewegung wird immer schneller.
    Er verliert die Orientierung, weiß nicht mehr wo oben und wo unten ist; seine Hände versuchen Halt zu finden, doch das Rollen hört nicht auf. Ein letzter Rest von klarem Verstand ermahnt ihn darauf zu achten, was er einst lernte: das richtige Abrollen. Also gibt er es auf, Halt finden zu wollen. Mühsam zieht er seine Arme an seinen Körper zurück, legt sie vor seiner Brust gekreuzt zusammen. Klammert sie fest an sich. Seine Hände nähern sich der Sichtscheibe seines Helmes, ein zusätzlicher Schutz – nur für den Fall, dass irgendetwas ihn treffen könnte.
    Das Rollen will nicht enden und er beginnt, seine Angst heraus zu schreien. »Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich schaffe es nicht zum Stehen zu kommen. Helft mir doch!« Doch niemand ist da, der seinen Ruf hören könnte. Niemand kommt, um ihn zu retten. Einzelne Schläge lassen das Rollen langsamer werden. Dafür setzt zusätzlich eine Taumelbewegung ein. Das wird auch für einen erfahrenen Pilotenmagen zuviel. Zur Panik gesellt sich wachsende Übelkeit. Doch er kämpft. Ein Erbrechen im Raumanzug kann zu größten Problemen führen, Systeme verkleben, blockieren oder gar kurzschließen. Hilflosigkeit beherrscht sein Denken.
    Mit dem Mut der Verzweiflung versucht sich der Raumfahrer jetzt auf schöne Erinnerungen zu konzentrieren und alles zu tun, um sich von der gefahrvollen Situation, von der Übelkeit, die in ihm Krämpfe auslöst, abzulenken.
    Dann ein letzter mächtiger Schlag. Abrupt hört die Beschleunigung auf. Ein paar Überschläge und Purzelbäume noch und jede Bewegung endet. Bewegungslos und zusammengekauert ist er nicht in der Lage, sich der neu entstandenen Situation zu stellen. Das Verlangen, einfach den Mechanismus des Helmes zu betätigen, ihn einfach aufzureißen und nach frischer Luft zu schnappen, wird übermächtig. Eine gnädige Ohnmacht erlöst ihn. Vollkommen ausgelaugt spürt er nicht einmal mehr, wie sein Kopf zur rechten Seite hin wegsackt, sich seine Lippen blutig beißt und die Halswirbel verrenkt.
    Um ihn herum nur noch Schwärze.
    Plötzlich schreckt er aus seiner Ohnmacht auf. Während er seine Augen aufreißt, kommen auch alle anderen Schmerzen wieder zurück. Benommen versucht er sich zu orientieren und zu erinnern.
    Wo bin ich nur?
    Gequält kommen die ersten Worte mit rauer Stimme über seine Lippen. »Mensch, mir tut alles weh.« Er bedauert sich selbst und dreht sich vorsichtig in eine bequemere Lage. Wenigstens scheint nichts gebrochen zu sein. Nur alle Muskeln schmerzen, als wäre er durch die Mangel gedreht worden. Bedächtig tastet er mit seinen Handschuhen seinen Anzug ab. Doch dann erkennt er die Sinnlosigkeit seines Tuns. Wäre der Anzug wirklich beschädigt, hätte er es anderweitig schon längst festgestellt. Zögerlich und vorsichtig wischt er mit den Handschuhinnenseiten über die Sichtfläche seines Helmes. Nach mehreren Versuchen, das Visier zu säubern, macht sich endlich Erfolg bemerkbar.
    Was er zu sehen bekommt, ist nicht die Schwärze des Alls, sondern eine fahle Fläche im düsteren Dämmerlicht. Er vergräbt seine rechte Hand in den lockeren Untergrund.
    »Sand?

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