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Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)

Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)

Titel: Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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133 Grad so frostig, dass sich das Terraforming dort kaum lohnte.
    Nahe der Äquatorlinie waren die Jahreszeitenschwankungen dagegen soweit erträglich, dass es neben der Vielzahl an Industrien und ihren Arbeitern auch immer mehr Urlauber lockte. Der Mars war seit jeher ein Planet mit besonderer Anziehungskraft gewesen. Selbst heute noch spielte der ein oder andere Werbetrailer scherzhaft auf das alte Klischeebild vom kleinen grünen Männchen vom Mars an.
    Während William sich zielstrebig auf dem Walkway den Wohnblocks zu Fuß näherte, schob sich neben ihm ein Strom an Gleitern über die Straße. Brav einer hinter dem anderen, die gelben Lampen an den Impulsantennen blinkten und zeigten damit an, dass der Fahrer auf Navigationskontrolle umgeschaltet hatte.
    Immer wieder drehte einer der Taxigleiter bei, doch William verließ sich lieber auf seine Sinne. Gehend sah man, roch man und schmeckte man die Umgebung, nahm sichtbare wie unsichtbare Informationen auf und musste nur seinem Bauchgefühl vertrauen, dann fand man seinen Weg fast schon wie von selbst.
    Die Atmosphäre unter der Städtekuppel war bemerkenswert stimmig reguliert. Nur ein Hauch von Ozon lag in der Luft, das Licht, das die winzige Marssonne auf die Oberfläche sendete, erinnerte ihn an die späten Herbsttage in seiner Heimat South Carolina.
    Als Meister William schließlich an der recherchierten Adresse vor dem Haus 1247, Distrikt F ankam, zögerte er. Wie mochte Izanagi wohl reagieren, wenn er unangemeldet vor der Tür stand? Aber auch wenn er beruflich einen neuen Pfad gewählt hatte, machte ihn das noch nicht zu einem völlig anderen Menschen. Izanagi mochte ein wenig eigentümlich sein, aber auch ausgesprochen offen und herzlich.
    Es war bereits später Mittag, als William auf das Klingel-Touchpad drückte. »Bist du da, Izanagi Narada? Oder sitzt du in irgendeinem Versuchslabor und lässt dich von Far Horizon verkabeln?«, murmelte er und musste unwillkürlich grinsen, als hinter der künstlichen Buchsbaumhecke neben dem Eingang etwas raschelte.
    Die ID-Card-Kontrolle am Raumhafen hatte ungewöhnlich lange gedauert. Offenbar hatte man den Männern im Schatten Zeit verschaffen wollen, sich an seine Fersen zu heften. William wusste, Gregorovitch war nicht dumm. Er musste mit diesem Besuch gerechnet haben. Und er wollte mit Sicherheit wissen, welche Schritte die Konkurrenz in seinem Revier unternahm.
    Der Christophorer strich sich durch sein wild wucherndes hellbraunes Haar und läutete ein zweites Mal. Vielleicht schirmten sie Izanagi bewusst von Außenkontakten ab. Vielleicht wollte Far Horizon nicht, dass man ihm Fragen stellte – Fragen zu seinem so überstürzten Verschwinden. William spürte einmal mehr, wie sehr es ihn zu diesem Gespräch drängte . Er musste einfach einen Grund hören, mochte er plausibel sein oder nicht. Mochte er den verlorenen Bruder zurückgewinnen oder nicht. Antworten waren bei dieser Mission das oberste Ziel, nicht irgendein Wettstreit zweier konkurrierender Institutionen. Für ihn ging es um Izanagi – den Menschen, den Kollegen und Freund.
    Als sich eine weitere Minute nichts rührte, wollte sich Meister William bereits abwenden, da tauchte im Minidisplay doch noch ein Kopf mit gewohnt gepflegter schwarzer Stachelfrisur auf. Und als Izanagi über die Außenkamera seinen alten Mentor erkannte, riss er die Augen auf und rief: »Meister William! Was für eine Überraschung! Bitte, kommen Sie doch herein. Kommen Sie! Ich werde Sie auf der vierten Etage erwarten.«
    Die Begrüßung war so herzlich wie immer ausgefallen. Keine Spur von Scham oder Reue, kein Funke schlechten Gewissens war in Izanagis Augen aufgeblitzt. Stattdessen umsorgte er seinen Gast mit außerordentlichem Sinn für Details.
    »Einen Tee, Meister William? Ich habe von einem Händler echte Gyokuro-Blätter ergattert. Genau das Richtige für einen so erfreulichen Anlass.« Izanagi lächelte, doch William blieb misstrauisch. Bei so viel Sonnenschein im Gemüt versteckte sich meist auch eine ebenso große Schattenseite.
    »Tee wäre wunderbar, Bruder Izanagi.« William antwortete mit ruhiger sanfter Stimme und wartete auf die Reaktion.
    Doch Izanagi schien bereits ganz und gar in die zeremonielle Zubereitung des wertvollen Grünen Tees versunken zu sein. Er stellte die Temperatur im Wasserspender auf 55 Grad ein, nahm zwei filigran gearbeitete Tassen mit Kranichmotiv aus einem Regal, füllte sorgsam abgemessen einen Löffel der getrockneten Blätter in

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