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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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unter Margaret hinweg wie der an einen Pueblo aus rotbraunem Lehm mit hervorstehenden Fenstern erinnernde Protzbau von ALG-Food . Vom Dach der Börse wehte die blaugelbrote Nationalflagge von Wega IV, angestrahlt von Zigtausenden von Watt, die auch die gläsernen Schutzhüllen der seitlichen Antigravlifte zum Leuchten brachten.
    Ein Prediger der evangelikal-islamischen Kirche sprach auf Wega-TV gar vom Jüngsten Gericht, das über die Einwohner aller Wega-Planeten hereinbrechen würde. Glücklicherweise wurden die dogmatischen Reden vom Fegefeuer kurz darauf von der Werbung unterbrochen. Wenn es nach Margaret gegangen wäre, hätten es aber nicht unbedingt die Spots für Abführmittel und Faltencremes sein müssen.
    Auch das nächste Promi-Interview hätte sie nicht gebraucht. Margaret achtete kaum auf Marylin Vance-Straker, die aktuelle Sprecherin von Pro Humanity , obwohl es ihr schon einen Stich gab, wenn sie daran dachte, wie lange die ehemalige Vize-Admiralin mit Tonio zusammen gewesen war. Sie kannte die Aussagen dieser harten, gefühlskalten Frau zur Genüge, die von Rassismus und offenem Fremdenhass nur so trieften.
    Nicht umsonst hatte sie sich extra für die Wahlen im Frühjahr aus dem aktiven Militärdienst zurückgezogen.
    »Hier kann ich viel mehr für die Menschen bewirken«, hatte sie in ihrer Wahlkampfrede getönt. »Wir werden nicht zulassen, dass Aliens uns vorschreiben, was wir zu tun haben!« Und die Wähler hatten sich von ihren stahlblauen Augen und ihrer neckischen Haartolle blenden lassen.
    Unter ihr breitete sich das begrünte Dach des TE-Hochhauses aus. Sanft schwebte ihr Gleiter auf eine Landeposition nahe dem Eingang zu, während ein anderer von dort aufstieg und zwischen den achthundert Meter hohen Wolkenkratzern davonflog. CT 147 UNI stand in großen weißen Zeichen quer über das Heck des braunen Fluggeräts, bestimmt ein Wunschkennzeichen der Universität von Capetown – für das Drei-Punkte-Spiel wegen fehlender Fairness nicht geeignet, wie Mike sicherlich geraunzt hätte. Mit großer Wahrscheinlichkeit war es einer jener öffentlichen Gleiter der Universität, welche die Professoren für ihre Exkursionen mit Studenten verwendeten und die deshalb mit einem NFC-Creditstick aktiviert werden konnten.
    Margaret stieg aus. Kein einziges Fahrzeug stand mehr auf dem Parkplatz, weder das von Tonio noch jenes von Yün Xü. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, ob Tonio heute Morgen mit dem Firmengleiter gekommen war, aber die beiden konnten ebenso gut die U-Bahn genommen haben.
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
    Hektisch blickte sie sich um – nichts.
    Was hatte sie erwartet? Dass die Angreifer das Hochhaus von Terraforming Enterprises in die Luft sprengten? Solange man nicht wusste, welche Absichten die Feinde hegten, war dieser Ort so sicher wie jeder andere. Zu Hause hätte sie es sowieso nicht ausgehalten, und an Schlaf war auch nicht zu denken. Dafür hatten sie die Ereignisse der vergangenen Stunden zu sehr aufgewühlt.
    Als sie sich dem Glasbau in der Mitte des Daches näherte, gingen drinnen die Lichter an. Die äußere Tür glitt zur Seite und ließ Margaret in jenen Teil, in dem neben der ID-Kontrolle die Steueraggregate des Antigravlifts untergebracht waren.
    »Guten Abend, Mrs. Barnes«, klang die etwas blecherne Stimme der Haus-KI auf.
    »Guten Abend«, antwortete Margaret gedankenverloren und machte sich erst danach klar, dass es unsinnig war, mit einem Computer Höflichkeitsfloskeln auszutauschen. »Ich möchte zu Tonio Gordon. Wo finde ich ihn?«
    »Tut mir leid, Mister Gordon befindet sich zurzeit nicht im Hause.«
    Das konnte doch unmöglich sein! Tonio hatte aus seinem Büro angerufen, das hatte sie ganz deutlich bei seinem Vid-Anruf erkennen können.
    »Yün Xü?«, fragte Margaret.
    »Ja?«, antwortete die KI mit einer Gegenfrage.
    Margaret verdrehte die Augen. Manchmal konnten diese Computer ganz schön begriffsstutzig sein. »Ist Yün Xü da?«
    »Tut mir leid, Mrs. Xü befindet sich zurzeit nicht im Hause.«
    »Ist irgendjemand im Haus?«, fragte sie.
    »Nein«, kam die prompte Antwort.
    Die KI hatte großes Glück, dass sie ein Computer und kein Mensch war, sonst hätte Margaret ihr jetzt den Hals umgedreht. Es juckte sie in den Fingern, auf die Touch-Fläche des Terminals zu schlagen, wo ihr eigenes Konterfei und die aktuelle Uhrzeit zu sehen waren.
    »Wann hat Mister Gordon das Haus verlassen?«, fragte sie.
    »Vor fünf

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