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Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde

Titel: Sternenfaust - 181 - Flucht von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Dunston, und David schreckte kurz hoch, so tief war er in Gedanken versunken gewesen. »Funkkontakt hält«, fügte der Ortungsoffizier hinzu. »Bergstrom-Scans werden eingeleitet.«
    Die Sekunden verstrichen, als Lieutenant Dunston sich zu David umdrehte und ihn mit seinem markanten Gesicht entsetzt anstarrte. »Eine riesige Flotte nähert sich den Solaren Welten!«
    »Leiten Sie alle Daten auf den Hauptschirm«, befahl David.
    Die Daten der Sonde wurden eingeblendet.
    Es waren vier Dreadnoughts, sechs Fregatten, drei Schlachtkreuzer, drei Schwere Kreuzer, zehn Sondereinsatzkreuzer und 84 Zerstörer.
    Die Zahlen erhöhten sich ständig. Nun waren es schon sieben Fregatten und 92 Zerstörer. Nun fünf Dreadnoughts …
    Doch da war noch etwas. Auf dem Monitor wurden 54 Schiffe mit der Beschreibung »Keine Zuordnung zu bekanntem Schiffstyp möglich« angezeigt.
    »Die Morax waren nur die Vorhut, wahrscheinlich, um die Überwachung des Bergstrom-Raums zu stören«, murmelte Lin Al-Qamar, eine Bemerkung, die David einen Stich versetzte. Dieses »nur« hatte seine Verlobte und seinen noch ungeborenen Sohn getötet. Dieses »nur« hatte seinen Lebenssinn geraubt.
    »Wann wird die Flotte bei jetzigem Kurs die Erde erreichen?«, wollte David wissen.
    »In etwa zwölf Stunden!«, kam die Antwort.
    David nickte. Immerhin gab ihnen das genug Zeit, um die Solaren Welten vorab zu warnen, auch wenn die Größe der fremden Flotte ständig zunahm.
    Schon jetzt war David klar, dass diese Streitmacht eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Solaren Welten darstellte. Außerdem musste man davon ausgehen, dass sich auch noch Moraxschiffe zu der Party gesellten, schließlich bewegten sich die Morax nicht über den Bergstrom-Raum fort, sondern über den X-Raum, konnten also nicht über eine Bergstrom-Sonde gescannt werden.
    Die einzige Hoffnung war, dass den Morax für einen weiteren Angriff die Energie fehlte. In den Solaren Welten war bekannt, dass die Morax zwar den zeitlosen Sprung durch den X-Raum beherrschten, dass die maximale Reichweite jedoch nur acht Lichtjahre betrug und dass die Aggregate, welche die Morax hierfür einsetzten, eineinhalb Tage benötigten, um genug Energie für einen neuen Sprung aufzubringen.
    Doch wenn diese mysteriösen Gemini eine Kooperation mit den Morax eingegangen waren, galten diese Begrenzungen vielleicht nicht mehr.
    David wollte sich gerade selbst ermahnen, die Gemini nicht zu überschätzen, als Lieutenant Dunston meldete: »Ein Moraxschiff ist direkt in unserer Flugbahn materialisiert.«
    Da hatte David seine Antwort. Von wegen, die Morax hatten nicht mehr genug Energie. Hier waren sie.
    Die Gedanken überschlugen sich in Davids Kopf. Sollte er abbremsen und damit den rettenden Eintritt in den Bergstromraum weiter verzögern? Sollte er ein Ausweichmanöver befehlen?
    Stattdessen sagte er nur: »Gibt es bereits optische Daten?«
    »Leite die Scans auf den Hauptschirm«, erwiderte Lieutenant Dunston.
    Auf dem Schirm wurde die typische, halbkugelförmige Silhouette angezeigt, von der David wusste, dass sie in der Regel zwei Kilometer breit und einen Kilometer hoch war. Wenn man diese Maße mit der Größe der ALDEBARAN verglich, war es wie der Kampf einer Maus gegen einen Elefanten.
    Normalerweise kämpften die Morax nicht mit ihrem Mutterschiff, denn abgesehen von ihren Torpedos mit den Atomsprengköpfen verfügten sie über keine Langstreckenwaffen. Die Taktik der Morax war eine andere. Sie schleusten Jäger und Sturmshuttles aus und näherten sich mit ihren panzerbrechenden Projektilkanonen den feindlichen Schiffen, die sie enterten, um anschließend Mann für Mann niederzumetzeln.
    Mit kaltem Blick musterte David das fremde Schiff. Es war ihm klar, dass die ALDEBARAN keine Chance gegen einen Angriff der Morax hatte. Das einzige Ziel, das ihnen jetzt noch blieb, war, so lange durchzuhalten, bis man die Zone der Funkstörung verlassen konnte, um die Solaren Welten über die angreifende Flotte zu informieren.
    Für einen kurzen Moment fühlte sich David seiner toten Verlobten ganz nahe.
    Er wusste, dass sie beide bald das gleiche Schicksal teilen würden. Sie würden beide Opfer der Morax werden.
    »Ortung«, sagte David ruhig. »Wann können wir damit rechnen, die Zone mit der Funkstörung zu verlassen?«
    »Frühestens in zwei Stunden bei aktueller Geschwindigkeit«, sagte Lieutenant Dunston und senkte den Kopf.
    David wusste, dass jeder auf der Brücke seine Gedanken erraten hatte. Auch Lin

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