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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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bisherigen Laufbahn konfrontiert worden war. Und doch war dieses Risiko gar nichts im Vergleich zum schlimmsten Szenario.
    Die Frage, was zu tun sei, wenn die Broa mitten in die Bergungsaktion hineinplatzten, hatte die Planer der Expedition von Anfang an beschäftigt. Bevor Nadine Halstrom sich mit seiner Rückkehr nach Neu-Eden einverstanden erklärte, hatte sie eine Bedingung gestellt - nämlich die, dass er das Wrack für den Fall einer Kaperung mit einem Selbstzerstörungsmechanismus bestückte. Auf diese Weise würden alle Beweise einer menschlichen Präsenz vernichtet. Landon hatte angenommen, dass die Sprengung durch herkömmliche hochexplosive Sprengstoffe erfolgen sollte, bis das Büro der Koordinatorin zu seiner Überraschung eine Atombombe für diesen Zweck vorsah. Sie hatten sogar zwei bereitgestellt.
    Das Kernwaffenarsenal der Erde war bescheiden, ein Überrest aus den schlechten alten Zeiten. Seit über hundert Jahren hatte kein Bedarf an solchen Waffen mehr bestanden. Es herrschte nicht nur weitgehend Friede unter den Menschen, sondern der Zugang zum Weltraum stellte die ganze zerstörerische Kraft zur Verfügung, die eventuell benötigt wurde. Kern- oder Fusionswaffen vermochten nichts zu »leisten«, was nicht auch ein kleiner Asteroid zu bewerkstelligen vermochte. Tatsächlich gab es zwei Dutzend Felsen in der Erdbahn, die für die Zerstörung von Städten zur Verfügung standen, falls ein solches Erfordernis je wieder aktuell werden sollte. Ein Asteroideneinschlag setzte Gigajoule an Wärmeenergie frei, jedoch ohne die unerwünschte Nebenwirkung des radioaktiven Niederschlags.
    Wie die meisten Menschen war Dan etwas abergläubisch, wenn es um Kernwaffen ging. Er hatte auch nicht damit gerechnet, überhaupt mit ihnen konfrontiert zu werden. Und nun hatte er gleich zwei davon im Laderaum seines Schiffs. Eine würde im Wrack platziert, während die andere in der Magellan blieb. Falls die Broa auftauchten, bevor das Wrack wieder raumtüchtig war, würde die Bergungsmannschaft das Schiff verlassen und dann pulverisieren. Und wenn eine Evakuierung sich als unmöglich erwies, wäre es die Aufgabe des Kommandanten der Bergungsmannschaft, das Schiff zu zerstören. Den Broa durfte kein Mensch in die Hände fallen — weder tot noch lebendig. Die menschliche Physiologie beinhaltete viel zu viele Hinweise auf die Identität von Sol. Es bedurfte eines starken Mannes, um die Bombe zu zünden, während sie noch an Bord des Wracks waren. Deshalb hatte Dan Landon beschlossen, selbst das Kommando über die Bergungsmannschaft zu übernehmen.
    Als eine ganze Minute verstrichen war, fragte Landon: »Möchte nicht doch jemand hierbleiben?« Als er keine Antwort erhielt, fuhr er fort: »Gut. Dr. Forham, tragen Sie Ihren Bericht vor.«
    Der amtierende Chefwissenschaftler warf einen Blick auf seinen tragbaren Computer und räusperte sich. »Wir haben dieses System mit jedem Sensor gescannt, der uns zur Verfügung steht, Captain. Wir haben die eisenhaltige Gaswolke entdeckt, die unser Gegner war. Hätten die Broa Nachforschungen angestellt, würde wohl mindestens eins ihrer Schiffe diese Wolke durchfliegen. Die Fernbereichs-Analyse zeigt jedoch keine Störung der Wolkenstruktur. Wir haben auch keine sonstigen Anzeichen dafür gefunden, dass seit unserem Abflug irgendjemand hier gewesen wäre.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Bezüglich der Lokalisierung der Position, wo das Sternentor materialisierte, hatten wir leider weniger Erfolg. Falls das Tor überhaupt eine Wirkung auf das lokale Vakuum hatte, ist sie zu schwach, um auf diese Entfernung ermittelt zu werden. Vielleicht, wenn wir näher herankommen ...«
    »In Ordnung. Laura, Ihren Bericht, bitte.«
    »Wir sind bereit, Captain. Meine Experten haben mit Ihren Leuten trainiert. Sie alle wissen, was von ihnen erwartet wird. Wir haben einen Punkt gefunden, wo wir den Generator und den Stromreaktor sowie das Lebenserhaltungs-System und die Flugsteuerung installieren werden.«
    »Was ist mit der leitenden Hülle?«
    »Das könnte problematisch werden. Wir werden uns damit befassen müssen, wenn wir dort ankommen. Wir haben genug Kupfergeflecht an Bord, um den ganzen verdammten Rumpf zu verpacken, wenn es sein muss, aber es wird sehr zeitaufwendig.«
    Er nickte. Um das Antriebsfeld zu erzeugen, musste die Hülle des Schiffs ein lückenloser elektrischer Leiter sein. Die vom Broa-Kampfschiff verursachten Schäden mussten daher behoben und alle Löcher geflickt werden. Sie würden

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