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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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ziemlich primitiv, wie aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert.«
    »Sie wissen doch, die Form folgt der Funktion.«
    »Trotzdem könnte man in 5000 Jahren ein bisschen mehr daraus machen.«
    »Vielleicht sind die Broa nicht so fortschrittsgläubig wie wir Menschen. Vielleicht haben sie die Risiken grenzenloser Neugier erkannt.«
    »Ist schon seltsam, das ausgerechnet aus dem Mund eines Ingenieurs zu hören.« Dann kam ihm eine Idee. »Glauben Sie, dass die Broa den Sternenantrieb erst erfunden und dann als Gefahr für ihr Reich unterdrückt haben?«
    »Durchaus möglich«, antwortete Laura.
    Commander Scott Heinrich hatte während seines bisherigen beruflichen Werdegangs ein ganz bestimmtes Ziel angestrebt: das Kommando über ein Raumschiff. Dass sein Aufstieg zum Kommandantensitz der Magellan nur vorübergehend war, tat den Pflichten keinen Abbruch, die nun auf seinen Schultern lasteten. Wo er das Kommando nun hatte, war er sich nicht mehr so sicher, ob er es überhaupt wollte.
    Die Magellan flog seit drei Tagen in Formation mit der Ruptured Whale. In dieser Zeit waren die Vorräte für die Bergungsmannschaft ausgeladen worden. Als die Besatzung des Wracks schließlich alles hatte, was für die provisorische Instandsetzung des Schiffs erforderlich war, war Heinrich mit der Magellan zur zweiten Phase ihrer Mission aufgebrochen. Er wollte nach Spuren suchen, die das kurz erschienene Sternentor vielleicht hinterlassen hatte.
    Zuerst hatten sie natürlich vor der Frage gestanden, wo sie überhaupt suchen sollten. Sie kannten die genaue Position, wo das Sternentor ursprünglich materialisiert war. Die Sensoren der Magellan hatten die außerirdischen Schiffe im Moment ihres Auftauchens erfasst. Doch wo war dieser Punkt jetzt?
    Die Frage hatte die Wissenschaftler in zwei Lager gespalten — wie immer. Die sogenannten »Gravitozentristen« behaupteten, der Eintrittspunkt könne relativ zur Sonne von Neu-Eden lokalisiert werden, weshalb man an dem Punkt im Orbit von Neu-Eden suchen müsse, wo der Planet zur Zeit des Kampfs gestanden hatte. Die »Universalisten« vertraten indes die Ansicht, dass die Sternentore unabhängig von lokalen Gravitationseinflüssen seien. Sie behaupteten, der Punkt sei im Raum fixiert, und um ihn zu finden, müsse man den Weg der Sonne von Neu-Eden am Himmel zurückverfolgen.
    Schließlich obsiegten die Gravitozentristen, und die Wissenschaftler leiteten Heinrich zu einem Punkt auf der anderen Seite des Zentralgestirns. Weil sie so tief in der Gravitationsquelle des Sterns standen, führten sie den Flug im Normalraum durch und erreichten nach einer Woche das Suchgebiet.
    Die nächsten drei Tage verbrachten sie dann damit, das Gebiet mit so empfindlichen Instrumenten abzusuchen, dass es die Kalibrierung zerschossen hätte, wenn das Schiff bis auf tausend Kilometer an sie herangekommen wäre. An diesem Morgen hatten sie das Gebiet nun schon zum siebenundzwanzigsten Mal abgesucht.
    »Und?«, fragte Heinrich Dr. Pomerance.
    »Nichts«, erwiderte der Wissenschaftler grantig. Er verfolgte gerade die Entstehung einer dreidimensionalen Abbildung auf dem Bildschirm. »Die lokale Krümmung des Raums wird innerhalb des Messbereichs unserer Instrumente nicht beeinflusst. Es scheint auch keine Dichteschwankungen zu geben.«
    »Verdammt!«, murmelte Heinrich. Für ihn als Laien schien der Gedanke, dass Sternentore Schwankungen in der lokalen Dichte hervorriefen, völlig plausibel zu sein. Auch das härteste Vakuum enthielt noch Spuren von Materie. In Planetensystemen gab es mehrere zehntausend Atome pro Kubikzentimeter, und sogar im interstellaren Raum zählten die Partikel noch nach Hunderten. Da war der Gedanke nur logisch, dass, wenn Punkte in zwei weit voneinander entfernten Sternsystemen über ein Sternentor verbunden wurden, die Materie vom System höherer Dichte ins System geringerer Dichte strömte. Doch Logik hin oder her, es gab keine Beweise dafür, dass das in Neu-Eden geschehen war.
    »Genauso wenig sehen wir Stoßwellen im Gas oder Turbulenzen wegen des Durchgangs der Gravitationswelle«, fuhr Pomerance fort.
    »Und was tun wir jetzt?«
    Der Wissenschaftler, ein kleiner Mann mit kurz geschorenem sandfarbenen Haar, kratzte sich frustriert am Kopf. »Unsere Trickkiste ist fast leer. Mir fallen nur noch zwei Dinge ein, die wir versuchen könnten. Vielleicht hatten die Universalisten doch recht?«
    »Wie dem auch sei, wir müssen zum Wrack zurück. Wir haben sie schon zu lange allein gelassen.«
    »Nur

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