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Sternenfohlen 17 - Im Elfenland

Sternenfohlen 17 - Im Elfenland

Titel: Sternenfohlen 17 - Im Elfenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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vielen Briefe, die die Schüler verschickten, zu sortieren. Jedes Jahr wenn die großen Ferien bevorstanden, schrieben die Schüler der Einhornschule besonders viel: Sie trafen mit Freunden Verabredungen oder berichteten ihren Eltern und Verwandten von ihren schulischen Erfolgen. Wenn sie mit dem Verteilen der Briefe und Päckchen fertig waren, sollten die Einhornschüler lernen, wie man die abgegebenen Briefe verschickte.
    Auch wenn der oberste Postelf sie mal wieder ermahnt hatte, die Post zügig zu verteilen und dann auf direktem Weg wieder in die Poststelle zurückzukommen, ließen sich Stella und Sturmwind heute etwas mehr Zeit. Außerdem kannten sie ja gar nicht alle Schülerinnen und Schüler und mussten sich teilweise durchfragen. Das war eine sehr gute Ausrede.
    „Eigentlich macht es sogar richtig Spaß, die Post zu verteilen, findest du nicht?“, meinte Sturmwind.
    „Stimmt. Vor allem, wenn man die Briefe selbst übergibt und sehen kann, wie sich der Empfänger darüber freut.“
    „Aber am schönsten ist es, wenn die Posttasche endlich leer ist und einem nicht mehr so schwer um den Hals hängt“, seufzte Sturmwind.
    „Wir haben es ja gleich geschafft. Nurnoch die Post für die Erstklässler, dann sind wir fertig“, tröstete Stella ihn.
    Diesmal war der Stall der Erstklässler des Sonnenhauses leer, und Stella und Sturmwind legten die Post in den einzelnen Boxen ab. Sie hatten sich gerade schon wieder umgedreht, um den Stall zu verlassen, da hörten sie aus einer Box ein Geräusch.
    „Was war das?“, flüsterte Stella.
    „Keine Ahnung. Lass uns mal nachschauen“, wisperte Sturmwind zurück.
    Leise schlichen sich die beiden an die Box heran und lugten vorsichtig über die untere Türhälfte.
    „Ach, du bist es“, seufzte Stella erleichtert.
    In der Box lag das Einhornmädchen, das Stella am Tag zuvor schon aufgefallen war.
    „Hallo“, piepste die Kleine.
    „Hi. Ich bin Sturmwind, das ist meine Freundin Stella. Und wie heißt du?“
    „Mirabella.“ Erwartungsvoll schaute sie auf die Posttaschen, die Stella und Sturmwind um die Hälse trugen. „Habt ihr heute Post für mich?“
    Stella steckte die Nase in die Tasche und tat so, als würde sie nach einem Brief suchen. Eigentlich wusste sie, dass die Tasche leer war, aber sie wollte nicht gleich Nein sagen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, die Kleine wartete dringend auf einen Brief.
    „Tut mir leid“, meinte Stella dann und schüttelte bedauernd den Kopf. Sie bemerkte, wie Tränen in Mirabellas Augen aufstiegen, und warf Sturmwind einen eindringlichen Blick zu.
    „Erwartest du denn einen Brief?“, fragte der.
    Mirabella nickte nur, denn sie kämpfte noch immer mit den Tränen. Stella trat in ihre Box und stupste das Mädchen behutsam an.
    „Was ist denn los?“, fragte sie besorgt.
    „Ach, es ist ganz schrecklich“, schniefte Mirabella. „Alle anderen bekommen jeden Tag viele Briefe und Pakete, nur ich nicht.“
    „Aber warum das denn?“, hakte Sturmwind entsetzt nach.
    „Außer meiner alten Großmutter habe ich keine Verwandten mehr, und Oma kann nicht mehr besonders gut sehen. Deswegen fällt es ihr auch schwer, Briefe zu schreiben. Darum hatte ich auf eine Anzeige geantwortet, in der ein Mädchen eine Brieffreundin sucht. Das ist jetzt schon fast drei Wochen her, aber sie hat mir noch nicht geantwortet. Bestimmt kann sie mich nicht leiden.“
    „Aber nein, das darfst du nicht denken“, versuchte Stella sie aufzumuntern. „Wahrscheinlich haben sich nur sehr viele auf die Anzeige gemeldet und das Mädchen konnte noch nicht alle Briefe beantworten.“
    „Das glaube ich nicht. Das Schuljahr ist auch schon fast vorbei und ich habe hier in der Schule noch keine richtige Freundin gefunden. Niemand mag mich.“ Die ganze Zeit hatte Mirabella sich bemüht, nicht zu weinen, doch nun kullerten ein paar dicke Tränen ihre Wangen herunter.
    „Also, ich finde dich schon nett“, meinte Sturmwind unbeholfen. Er konnte einfach niemanden weinen sehen, er fühlte sich dann immer ganz hilflos.
    „Ich auch“, bestätigte Stella.
    „Wollen wir heute vielleicht zusammen spielen?“, schlug Mirabella begeistert vor.
    „Tut mir leid, aber wir müssen jetzt wieder zurück in die Poststelle“, meinte Sturmwind zerknirscht. „Diese Woche helfen wir den Elfen dort aus und sie warten bestimmt schon auf uns.“

    „Ja, und wenn wir nicht rechtzeitig zurücksind, schimpft der oberste Postelf mit uns. Er ist furchtbar streng.“
    „Ach so …“,

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