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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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die ’Sko waren so überheblich, die Basisbetriebssystemdaten ihres Main-Comps so leicht erreichbar abzulegen.
    Er suchte nach Löchern im Schema, nach schwarzen Sektoren, bat Dezi, sie festzuhalten. Da musste er lang. Da musste er es finden.
    So, wie er Trilby finden musste.
    Er hatte Mitkanos angelogen. Dies war kein Erkundungsgang. Dies war die Mission. Er hatte oft genug gegen die ’Sko gekämpft, um zu wissen, dass man praktisch nie eine zweite Chance bekam.
    »Deck-Diagramme?«, flüsterte er dem Droiden herrisch zu.
    »Bin dran. Einen Moment.«
    Rhis entlastete die Hüfte und kratzte sich unter der Jacke den Bauch. Verfluchte Heilmatrix.
    »Nur Teildiagramme«, sagte Dezi schließlich. »Dies ist ein sekundärer Datenzugang.«
    »Zeig her.«
    Der Wandmonitor flimmerte, wechselte das Bild. Nur die Unterdecks. Wiederaufbereitung. Sechs Frachthangars. Gefängnistrakt.
    Gefängnis! Wo sollten sie sie festhalten, wenn nicht dort?
    Er schickte den Göttern ein kurzes Stoßgebet, riskierte es, sie auf seine Lage aufmerksam zu machen. »Bist du in ihrem Intracom?« Er musste das Kommunikationssystem der ’Sko unterwandern, um tun zu können, was als Nächstes zu tun war.
    »Bestätigt.«
    Er griff sich in die Jacke, zog ein kleines Datapad hervor. »Du schickst einen Niedervoltimpuls, wenn ich es sage.«
    »Bin in Stellung.«
    Er betete, dass sie ihren Combutton noch am Uniformkragen trug. Dass die ’Sko sich um nichts gekümmert hatten, weil sie davon ausgingen, dass alles, was mit der zerstörten Quest zusammenhing, nur noch Schrott und somit nutzlos war. Mit Sicherheit hatten sie ihr Waffen und Werkzeuggürtel abgenommen, aber vielleicht nicht den Combutton.
    Die Buttons müssten auf ein kleines Ping reagieren, eingegeben auf einer Kurzfrequenz, die dafür wie geschaffen schien, da sie nur in Notfällen genutzt wurde.
    »Jetzt.«
    Ein zartes Energieströmchen, kaum messbar, bahnte sich seinen Weg durchs Kommunikationssystem der ’Sko.
    Ein Ping. Zwei.
    Er sog scharf den Atem ein und las die antwortenden ID s aus. FRRMNV . DLPPRZ . Farra, Dallon. Im Gefängnis, wie es aussah.
    Keine Trilby.
    Wo zum Teufel steckte sie?
    Er sah Dezi an. »Ich hab Farra. Patruzius. Keine Trilby.«
    »Vielleicht ist ihr Button nicht intakt.«
    Oder sie hatten sie getrennt, und Trilby war auf dem anderen Mutterschiff.
    Verfluchte Hölle. Das machte es komplizierter. Zumindest vorübergehend.
    »Soll ich noch ein Ping senden?«
    Er überflog den Monitor. »Nein. Noch nicht.« Es gab noch eine andere Option, die ihm weit besser gefiel. Sie war vielleicht auf dem Schiff, aber nicht im Gefängnis. Er hatte hier nur Zugriff auf das Diagramm der unteren Decks. Wenn Garold Grantfort seine Finger im Spiel hatte, wovon er fest ausging, dann war Trilby diejenige, mit der die ’Sko verhandeln mussten.
    Sie war schließlich immer noch Captain ihres Schiffs. Und sollten die ’Sko das vergessen haben, würde seine Funkenfee mit Sicherheit die Erste sein, die ihnen das unmissverständlich ins Gedächtnis rief.
    Trilby saß an dem langen Tisch im Konferenzraum und gab sich alle Mühe, die dunklen Flecken zu übersehen, mit denen die Überreste der Navigationsstation aus der Quest übersät waren. Sie hatte Thren gesagt, wo die Datenbanken der Sternenkarten gespeichert waren: ein kleines Paneel aus einer Untereinheit ihrer Navigationsstation auf der Brücke. Aber die ’Sko hatten, vielleicht um ihr mit ihrer Effizienz zu imponieren, nicht nur die fragliche Einheit angeschleppt, sondern gleich den größten Teil der verdammten Navigationsstation der Quest . Die verzogene Konsole, komplett mit all den dunklen Spritzern und Schmierflecken, die nur von Rhis’ Blut stammen konnten, stand jetzt an der gegenüberliegenden Wand. Kabelsalat aus elektronischen und optischen Leitern lag auf der Schaltfläche. Monitore hatten sich verkantet in ihre Schlitze verkrochen, Tastaturen bäumten sich auf.
    Aber alles, was sie wirklich wahrnahm, war das Blut.
    Sie fragte sich schmerzverkrampft, was sie wohl mit seiner Leiche gemacht hatten. Vielleicht sollte sie das auf ihre »Noch zu besprechen«-Liste setzen. Eine anständige Beerdigung. Die ’Sko, mit Ausnahme der Dakrahl, pflegten keine Totenehrung. Ein toter Körper war ein toter Körper, basta. Sie waren auf ihren eigenen Kameraden herumgetrampelt, als sie die Brücke der Quest eingenommen hatten. Hatten die Toten, ja sogar die Verletzten, rausgezerrt und einfach kurzerhand die Falltreppe

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