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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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wieder an die Arbeit zu gehen.
    Am späteren Vormittag lag er auf dem Rücken unter den verworrenen Kabelsträngen der Hauptversorgungsleitung. Seine selbst verhängte Sechs-Stunden-Deadline ging dahin, und er musste sie unverrichteter Dinge ziehen lassen. Reparaturen an erratisch funktionierenden Einheiten waren immer elend zeitaufwendig. Verschwitzt und verärgert schickte er Dezi los, um einen anderen Klebeschweißer zu holen, einen, »der wenigstens manchmal tut, was er soll, verflucht noch mal!«.
    Ein paar Minuten vergingen, ehe ein stumpfes Dröhnen im Schacht Dezis Rückkehr ankündigte. Garantiert hatte Captain Trilby ihm befohlen, Rhis nicht zu lange aus den Augen zu lassen. Aber in Anwesenheit des Droiden konnte er wenigstens er selbst sein.
    »Zeit wird’s«, schimpfte er. Er griff nach oben und nahm Dezi das Ding aus der Hand, von dem er hoffte, dass es endlich ein funktionstüchtiger Kristallspleißer war.
    Das Schweißgerät war zwar weit entfernt von dem Standard, an den er gewöhnt war, aber doch besser als das erste. Er brauchte immer noch ganze fünf Minuten, aber dann hatte er die Haarfrakturen in den Kristallen repariert.
    Er schaltete mit einem Klick den Spleißer aus, schloss die Augen und ließ den Hinterkopf auf den harten Fußboden sinken. Ein dumpfes Ziehen kroch ihm durch die Schulterblätter, hervorgerufen durch das lange Arbeiten in gekauerter und gekrümmter Haltung im Schacht. Aber das beunruhigte ihn nicht annähernd so wie die Feststellung, dass er selbst hier in den Eingeweiden des Schiffs ihre Präsenz spürte. Es kam ihm vor, als könne er den süßen Duft ihres Parfüms mit der sanften Moschusnote riechen. Er begann sich zu fragen, ob sie ihn verhext hatte.
    »Lächerlich«, sagte er laut zu sich selbst.
    »Ich hab ja versucht, Sie zu warnen«, drang eine sanfte Stimme an sein Ohr.
    Er riss die Augen auf. Das Objekt seiner verpurzelten Gedanken kniete direkt neben ihm.
    »Hölle und Teufel!« Er setzte sich hastig auf, und sein Kopf stieß hart gegen ein von der Decke hängendes Metallteil. Ein großes graues Schott, das nur noch an einer seiner verrosteten Angeln hing, schwang bedrohlich hin und her. Er griff nach oben – im selben Augenblick wie Trilby. Ihre Arme stießen mit genug Wucht zusammen, dass Trilby das Gleichgewicht verlor und vornüber fiel. Sie landete genau auf seinem Brustkorb.
    Er hörte das Geräusch des reißenden Scharniers und nahm im Augenwinkel eine Bewegung wahr. Instinktiv riss er Trilby an sich, wirbelte herum und schützte sie mit seinem Körper. Das Schott stürzte herab, traf ihn, prallte ab und schlug mit lautem Scheppern auf den Boden auf.
    Er spürte ihren schnellen Atem an seiner Brust. »Alles in Ordnung?«
    »Ähm … ja.« Sie drehte den Kopf und stieß mit der Nase an sein Kinn. Sie war zwischen ihm und der Wand eingeklemmt. »Und bei Ihnen?«
    Sein Kopf tat weh. Sein Rücken schmerzte. Das Schweißgerät drückte eine unangenehme Delle in seine Hüfte. Aber sein Körper sah großzügig über diese rein physischen Mängel hinweg und konzentrierte sich ganz auf die Weichheit und den Duft dieser Frau in seinen Armen.
    Offenbar war ihr in dem ganzen Durcheinander das T-Shirt über der Hüfte ein Stück hochgerutscht. Seine Hand ruhte auf ihrer nackten Haut, die Fingerspitzen unterhalb des Brustansatzes. Seine rechte Hand lag in ihrem Nacken, der Daumen parallel zu ihrer Kieferlinie.
    Ihm war äußerst bewusst, dass sein Mund nur Zentimeter von ihrem entfernt war. Sollte er etwas sagen müssen, vielleicht, um ihr zu antworten, so würden seine Lippen ihre hauchzart berühren.
    Verdutzt stellte er fest, wie sehr er sich genau danach jetzt sehnte. Er wollte sie schmecken, die Wärme ihrer Lippen spüren und sie mit seiner Hitze und seinem Duft überfluten.
    »Sicher, dass alles in Ordnung ist?«, fragte sie nach.
    »Wunderbar.« Er flüsterte das Wort gegen ihre Lippen.
    Sie war die reine Sanftheit. Er ließ seinen Mund über ihren gleiten, spürte, wie sich ihre Lippen teilten, wie ihr Körper sich an seinen presste –
    Sie keuchte auf, ihre Hände drückten gegen seine Brust. Sie drehte den Kopf schlagartig zur Seite, sein Mund landete feucht und heiß für einen Augenblick auf ihrer Wange, bis er endlich begriff, was ihre Hände ihm verzweifelt zu verstehen geben wollten.
    Steif zog er sich von ihr zurück.
    »Was um alles in der Welt machen Sie denn?«, fauchte sie und stopfte umständlich ihr T-Shirt zurück in den Hosenbund.
    Er wusste,

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