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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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glitzerte, surrte. Irgendetwas ganz tief Sitzendes, Intensives, Drängendes.
    Sie schüttelte seine Hand ab und wich schnell einen Schritt zurück. »Laufen Sie mir etwa nach, Lieutenant?« Sie versuchte, Eis in ihren Tonfall zu legen, Eis konnte sie gerade sehr gut brauchen.
    Er zögerte. »Ich habe nach Ihnen gesucht.«
    »Hier unten?«
    »Ich bin zuerst auf der Brücke gewesen, aber da waren Sie nicht. Das Schiff hat ja keine Rufanlage.«
    Trilby beschwichtigte ihr frisch erwachtes Misstrauen. Er hatte ja recht, das Mannschaftsortungssystem an Bord war nun mal nicht intakt. Dezi besaß seine eigenen Wärmesensoren, um sie zu finden, wenn es nötig war. Wenn wiederum sie Dez brauchte, rief sie ihn über das Intracom. Mit leichter Verlegenheit wurde ihr bewusst, dass sie diese Möglichkeit Vanur gegenüber nicht erwähnt hatte. »Gibt’s Probleme?«
    »Probleme?«
    »Sie werden ja wohl kaum nach mir gesucht haben, um ein gutes Rezept für Käsekuchen zu ergattern. Also, wo liegt das Problem?«
    »Oh, klar. Ja, also, es gibt nicht direkt ein Problem. Ich dachte nur an eine kleine Verbesserung, um die Leistungsfähigkeit der Booster zu steigern, falls Sie das interessiert.«
    »Ich dachte, damit waren Sie gestern bereits fertig.« Sie fiel in Gleichschritt mit ihm, als sie die Galerie um das Schiff nahmen.
    »War ich auch. Ich nahm zunächst an, mit Ihrem Equipment wäre mehr gar nicht drin, aber ich habe es mir noch mal genauer angeschaut. Ich denke, ich könnte da doch einiges am Empfangsverstärker verbessern …«
    »Sie meinen, ein Hacker-Kettenkarussell anbringen?«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und lächelte zu ihr hinunter. »Und zwar eins, das Ihnen vermutlich gefallen würde. Unsere Schiffe verwenden so was Ähnliches bei Patrouilleneinsätzen. Ich würde es ungefähr so beschreiben: Stellen Sie sich eine Art invasiven Crackfilter vor.«
    Sie sagte kein Wort und folgte ihm aufs nächste Deck. Kurz vor dem Gang zur Lounge blieb sie stehen. »Sie meinen, man kommt an Nachrichten heran, die gar nicht für einen bestimmt sind?«
    Er zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde. »Ja.«
    »Nette Verbesserung.« Und obendrein eine, die in Port Rumor sicher reißenden Absatz finden würde. Sie brauchte nur den Programmcode zu entschlüsseln, um zu sehen, wie das Ganze funktionierte. »Dauert es lange?«
    »Eine Stunde höchstens. Ich kann es auf dem Weg nach Rumor installieren. Im Moment bin ich noch mit Dezi dabei, die Sensoren zu kalibrieren.«
    »Ich will das Programm sehen, bevor Sie es installieren.«
    »Selbstverständlich.«
    Selbstverständlich. Und das von einem Mann, der noch gestern versucht hatte, sie mit dem G’zhen-Dai -Griff der Kriegsmönche aus dem Sonstwo zu lähmen. Oder war es der tödliche Tah-Fral -Griff dieses mörderischen Schuld-Ordens gewesen?
    Sie schüttelte den Kopf, während er Richtung Antriebsraum davoneilte.
    Sie marschierte in die Lounge. Ihr Magen knurrte schon die ganze Zeit. Sie nahm die große Kasserolle mit dem vorbereiteten Auflauf aus dem Vorratsfach und schob sie in den Prozessor. Das hätte sie schon vor zehn Minuten tun können, war aber stattdessen sinnlos auf dem Frachtdeck herumgewandert. Wenn sie nicht in diesen Vanur hineingerannt wäre …
    Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf, mit derselben hochspannungsgeladenen Intensität, die sie bei seiner Berührung vor Lagerbox 3 durchströmt hatte.
    Was hatte Vanur überhaupt bei den Boxen verloren?
    Er habe nach ihr gesucht, hatte er behauptet. Sie wusste nicht, was sie mehr störte: der Umstand, dass er ihr offensichtlich nachlief, oder der Umstand, dass er ihr nachlief, sie sich dieser Tatsache aber anscheinend selbst nicht bewusst war.
    Der Prozessor machte »Kling«. Sie zog die Tür auf und sog einen Moment lang den heißen, würzigen Duft durch die Nase ein.
    Wahrscheinlich war sie paranoid. Oder vielleicht lag es daran, dass sie einfach nicht verstand, warum er sie die ganze Zeit so nervös machte. Sie konnte nicht mal sagen, ob es eher an seiner Herkunft oder seinem Geschlecht lag.
    Er war schrecklich männlich. Schrecklich, traumhaft, durch und durch männlich. Das würde wohl zumindest einiges erklären, wenn sie nicht noch an Jagan zu knapsen hätte. Und wenn Rhis nicht in einer zafharischen Uniform auf ihrem Schiff herumschnüffeln würde. Vor sechs Monaten hätte sie das alles nicht gekümmert, aber jetzt war sie besser doppelt vorsichtig.
    Sie stellte die Kasserolle auf die Arbeitsplatte und aktivierte den

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