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Sternenschweif 23 - Liebeszauber

Sternenschweif 23 - Liebeszauber

Titel: Sternenschweif 23 - Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Gürtel. Das andere Ende hielt sie Sternenschweif hin.
    „Bitte, nimm dies zwischen deine Zähne. Du hältst damit mein Leben in deiner Verantwortung. Ich hoffe, du bist diesmal nicht so nachlässig wie vorhin im Wald.“ Sie blickte ihm geradewegs in die Augen. Einen Moment lang senkte Sternenschweif beschämt den Blick. Dann sah er wieder auf und nahm den Zügel fest zwischen seine Zähne. Laura lächelte ihn an.
    Dann drehte sie sich um. Vorsichtig durchwatete sie die seichte Bucht und kletterte auf den nahen Felsen. Das Gestein war moosbewachsen und glitschig. Wenn sie fiele, gäbe es außer dem Zügel keinen Halt mehr. Dann würde das wilde Wasser sie mit in denAbgrund reißen. Zentimeter für Zentimeter kroch sie am Felsen hinauf. Immer wieder suchte sie mit Händen und Füßen nach Halt, immer wieder rutschte sie ab, fing sich aber sogleich wieder auf. An ihrem Gürtel spannte der Zügel.
    Endlich erreichte sie die abgeflachte Oberseite des Felsens. Von hier oben sah sie den kleinen Hund, der hilflos an einer Astgabelhing. Laura legte sich auf den Bauch und machte sich, so lang sie konnte. Vergeblich. Ihr Arm war zu kurz.

    Vorsichtig robbte sie ein Stück vor. Abermals streckte sie sich. Ihre Fingerspitzen berührten das Wasser. Doch an den Ast mit dem Welpen reichte sie immer noch nicht.
    Nur ein kleines Stück, ein winziges, rutschte sie an dem nassen Felsen vor. Mit der linken Hand fand sie Halt an irgendwas, einen Zweig, so fühlte es sich an. Beinahe kopfüber hing Laura nun an dem Felsen. Sie streckte die rechte Hand aus. Ihre Finger berührten den Hund im Nacken. Nur zwei Zentimeter fehlten. Zum Zerreißen dehnte Laura die Schultern. Da flammte ein Schmerz durch ihren verletzten Arm. Mit einem Aufschrei ließ sie den Zweig los. Noch während sie in dieWellen stürzte, krallten sich die Finger ihrer rechten Hand in das Fell des Welpen.
    Dann bestand die Welt nur noch aus Wasser und Strudeln. Laura spürte, wie ein Sog sie erfasste und in eine Richtung zerrte. Benommen ahnte sie, dass das der Wasserfall war, um sie mit sich in die Tiefe zu reißen.
    Hilflos schluckt Laura Wasser.
    Da merkte sie, dass eine andere Kraft sie in die Gegenrichtung zog. Eine Kraft, die sie an ihrem Gürtel packte, die sie auf wundersame Weise durchströmte und ihr selbst nie gekannte Kräfte verlieh.
    Prustend durchstieß Laura die aufgewühlte Wasseroberfläche. Schnell klemmte sie sich Flecki unter den verletzten linken Arm, damitsie den rechten frei hatte, um zum Ufer zu schwimmen. Gleichzeitig ließ die Kraft, die sie am Gürtel zog, nicht nach. Meter für Meter kam das rettende Land näher.
    Endlich wurde der Sog des Wasserfalls schwächer. In der kleinen Bucht gab die Strömung das erschöpfte Mädchen und den Welpen frei.
    Keuchend schleppte sich Laura ans Ufer. Sie hustete und rang nach Luft. Besorgt sprang Sternenschweif auf sie zu.
    „Laura! Laura!“, rief er außer sich. Doch da sah er, wie seine Freundin glücklich lächelte. Aus der Beuge ihres linken Arms schaute sie ein nasses Bündel neugierig an.
    „Wau“, kläffte Flecki und schüttelte sich. „Wau.“
    „Flecki scheint schon vergessen zu haben, in welcher Gefahr er schwebte“, flüsterte Laura versonnen. „Vielleicht denkt er, dass das nur ein spannendes Abenteuer war.“
    „Er wird seine Lektion schon gelernt haben“, meinte Sternenschweif.
    Laura blickte ihn ernst an. „Danke“, sagte sie dann und drückte ihm einen Kuss auf die Nüstern. „Danke, dass du uns beiden das Leben gerettet hast.“

10

    Schlotternd vor Kälte beobachtete Laura vom Waldrand aus, wie Grace die Verandatüre öffnete und auf der Treppe ihren ausgelassen bellenden Hund fand.
    „Oh, Flecki!“, rief sie. „Wo hast du nur gesteckt?“ Glücklich drückte sie den kleinen Welpen an sich. Und Flecki fuhr mit seiner zarten rosa Zunge über ihr Gesicht. Offenbar hatte ihm Grace genauso gefehlt wie er ihr.
    „Flecki, mein Flecki“, jauchzte Grace immerwieder. Dann drehte sie sich zum Haus um und rief: „Mama, schau mal, wer wieder da ist!“ Und im Hineingehen hörte Laura sie noch fragen: „Sag mal, bist du in Regen gekommen? Du bist ja ganz nass.“
    Dann klappte die Tür hinter den beiden zu.
    Laura lief ein Schauer über den Rücken, ob vor Freude oder vor Kälte, wusste sie nicht.

    „Wir sollten heimkehren“, sagte Sternenschweif sacht. „Sonst holst du dir noch den Tod.“
    Laura nieste und lachte. „Keine Bange“, sagte sie dann. „Solange du bei mir bist,

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