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Sternenschweif 23 - Liebeszauber

Sternenschweif 23 - Liebeszauber

Titel: Sternenschweif 23 - Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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große Strecke zurücklegen. Wohin bloß war er gelaufen, so ganz allein? Hoffentlich war ihm nichts zugestoßen!
    „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden“, murmelte Laura und sprang die Treppen hinauf in ihr Zimmer. Dort zog sie die alte Kiste hervor, die ihr Mrs Fontana hinterlassen hatte und die voller magischer Dinge steckte. Behutsam nahm Laura einen flachen Stein heraus, einen alten Rosenquarz. Mit dem Ärmel strich sie über die glatte Oberfläche, dann verbarg sie den Stein unter ihrem Pullover. Um zu sehen, wo Flecki war, brauchte sie Sternenschweifs Hilfe. Rasch lief sie an sein Gatter.
    Sternenschweif stand mitten auf der Koppel und wirkte abwesend.
    „Sternenschweif!“, rief Laura ihn. Doch das Pony rührte sich nicht. Ungeduldig kletterte Laura über den Zaun und lief auf ihr Pony zu.
    „Sternenschweif!“, rief sie noch einmal.
    Sternenschweif zuckte zusammen, als sei er gerade aus einem Traum erwacht. Er wieherte ungehalten, doch Laura fuhr aufgeregt fort: „Sternenschweif, Grace’ kleiner Hund Flecki ist verschwunden. Wir müssen unbedingt den Rosenquarz nach ihm befragen, und dafür müssen wir zur geheimen Lichtung reiten.“
    Sie packte Sternenschweif am Zügel. Nur widerwillig ließ er sich von der Koppel führen. Fester als gewollt drückte Lauraihrem Pony die Fersen in die Flanken und ritt mit ihm im Galopp zur Lichtung.
    Dort angekommen, sagte sie den Verwandlungszauber auf.
    „Du hast mir wehgetan“, beklagte sich Sternenschweif, kaum dass sich der violette Nebel verzogen hatte.
    „Das tut mir leid, Sternenschweif, wirklich“, entschuldigte sich Laura. „Aber es ist sehr dringend, dass wir herausfinden, wo Flecki ist. Bitte, berühre mit deinem Horn den Rosenquarz.“
    „Ich weiß noch nicht mal, wer Flecki ist“, maulte Sternenschweif. „Außerdem bin ich müde.“
    „Flecki ist der kleine Hund, den wir gestern besucht haben. Erinnerst du dich etwa nicht mehr an ihn?“, wollte Laura unwirsch wissen. „Er ist erst acht Wochen alt und streunt irgendwo da draußen mutterseelenallein herum. Wir müssen ihm helfen, verstehst du? Wir sind seine einzige Hoffnung!“
    „Soll er doch seine Nase benutzen, um nach Hause zu finden“, antwortete Sternenschweif nur. „Ich bin heute nicht fit genug, um streunende Hunde zu retten.“
    Einen Moment lang war Laura sprachlos. Dann fasste sie sich. Sie musste einsehen, dass sie bei ihrem so merkwürdig veränderten Einhorn mit Vernunft nicht weiterkam. Also zog sie den Rosenquarz unter ihrem Pullover hervor und stupste ihn leicht gegen Sternenschweifs Horn.
    „He, was fällt dir …“, protestierte er.
    „Flecki!“, rief Laura laut und deutlich.
    Im gleichen Augenblick flammte ein violetter Blitz auf, Nebelschwaden quollen aus dem Stein. Als sie sich verzogen hatten, schimmerte die Oberfläche des Rosenquarzes silbern. Immer deutlicher zeichneten sich Umrisse ab. Schließlich sah Laura den kleinen Hund.
    Flecki wuselte ziellos durch eine Wiese. Wieder und wieder hob er seine kleine Schnauze, als würde er kläglich winseln.

    Laura wurde es ganz eng ums Herz. Der arme Kerl. Nur, wo genau steckte er? Plötzlich sah sie noch etwas, das ihr den Atem stocken ließ: Flecki näherte sich einem Flusslauf! Laura kannte diese Stelle. Hier machte der Fluss einige gefährliche Wendungen mit trügerischen Stromschnellen, bevor er sich etwa hundert Meter weiter in einem Wasserfall ergoss.
    „Sternenschweif, wir müssen ihm helfen“, sagte Laura entsetzt. „Flecki läuft direkt auf den Fluss zu, er wird darin ertrinken!“
    „Ach nein, Laura. Ich habe dir doch gesagt, dass ich heute nicht in der Verfassung bin für Rettungsaktionen. Ich bin müde“, wollte sich Sternenschweif herausreden.
    „Sternenschweif! Was ist nur los mit dir?Flecki schwebt in Lebensgefahr, begreifst du das nicht? Willst du riskieren, dass ein kleiner Hund ertrinkt, weil du dir die letzten Nächte um die Ohren geschlagen hast?“ Laura war jetzt richtig wütend. Und gleichzeitig war sie unendlich traurig, denn wütend, nein, so wütend wie jetzt, war sie noch nie auf ihr Einhorn gewesen. Sie war furchtbar enttäuscht von ihm.
    Ohne ein weiteres Wort sprang sie auf seinen Rücken. „Es ist noch zu früh, um durch die Luft zu fliegen“, sagte sie mit einem prüfenden Blick in den Himmel, der gerade begann, sich rötlich zu färben. „Bitte lauf, so schnell du kannst, zum Rush River. Wir müssen Flecki finden“, sagte sie knapp.

9

    Laura hatte alle Hände voll zu

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