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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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anderen Vögel kamen. Ich dachte schon, unsere Verfolger würden uns angreifen, also ließ ich die beiden aus dem Käfig frei.« Seine Augen funkelten, als wäre es eine angenehme Erinnerung. »Sie taten sich zusammen und flogen zum See zurück, während sie kreischten und sich Geschichten erzählten. Und dann … verschwanden sie plötzlich inmitten der Rotbeerenbüsche.« Er lächelte still in sich hinein. »Seitdem frage ich mich, was hier sonst noch alles in nahezu perfekter Tarnung lebt. Bei all den Raubtieren hier wäre es eine gute Strategie. Ich ahne, dass uns eine Menge entgeht.«
    Akashi kam zurückgeritten, aber aus der anderen Richtung. Die Falten um seine Augen schienen tiefer geworden zu sein, und seine Wangen wirkten dunkel und aufgedunsen. An der Gabelung hatten wir nur vier Stunden geschlafen, aber die beiden waren zweifellos die ganze Nacht geritten. Doch sein Lächeln war so herzlich wie immer. »Alles in Ordnung.«
    Der Begrenzungsalarm signalisierte freundliche Eindringlinge, als wir schließlich hufklappernd auf den Raumhafen ritten und direkt auf den Wassertrog zuhielten.
    Als Tiger trank, begann ich damit, ihren Sattel loszuschnallen, aber Akashi sagte: »Noch nicht. Wir haben noch einiges zu tun.«
    »Was?«, fragte Kayleen. »Bleiben wir etwa nicht hier?«
    Er nickte. »Doch. Aber wir müssen vorher das Gelände sicherer machen. Bevor sie jemanden herschicken können.« Er blickte zur Sonne, die inzwischen ganz aufgegangen war. »Wir müssen es jetzt tun.«
    »Was werden wir tun?«, fragte Kayleen.
    »Ihr werdet die Gebras in den Hangar bringen und ihnen die Augen verbinden«, sagte Akashi.
    Ich blinzelte, während ich langsam begriff. »Du willst das Gras niederbrennen.«
    »Ja. Ich hatte auf einen Sturm gehofft, damit sie vielleicht denken, das Feuer wäre von einem Blitz entzündet worden. Aber wir werden es trotzdem tun. Das Gras ist bereit. Es geschieht jedes Jahr ungefähr um diese Zeit.«
    »Aber was ist mit den Tieren?«, fragte ich. »Als wir das letzte Mal hier waren, sahen wir eine Herde wilder Gebras und …« Ich erschauerte. »… Tatzenkatzen. Und hier gibt es Kaninchen und Stachelspringer und …«
    Akashi hob eine Hand, damit ich verstummte. »Alle größeren Tiere können vor dem Feuer fliehen, vor allem heute, wo kein Wind geht. Die kleineren werden sich eingraben, so dass das Feuer einfach über sie hinwegflammt. Einige werden sterben. Viele der Tiere hier leben sowieso nur ein Jahr lang zwischen zwei Bränden, und ihre Jungen überwintern in Eiern, die im Boden abgelegt werden, wo sie bis zum nächsten Frühling sicher sind. Das ist der jahreszeitliche Rhythmus auf dieser Grasebene, Chelo.«
    Trotzdem würden wir ihnen zumindest einige Tage ihres Lebens rauben. »Und was ist mit Joseph, Alicia und Jenna?«
    Akashi erklärte es geduldig. »Jenna wird Bescheid wissen, sobald sie den Rauch riecht. Sie wird aufpassen, dass den beiden nichts geschieht.«
    Wieder schluckte ich, und meine Augen wurden feucht. »Und es gibt keinen Wind«, sagte ich. »Es kann sich in alle Richtungen gleichzeitig ausbreiten.«
    »Gutes Mädchen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Warum im Hangar?«
    »Artistos wird von Satelliten umkreist. Wir müssen nicht preisgeben, wie wenige wir hier sind.«
    Oh.
    Er nickte mir zu.
    Ich schluckte schwer und führte Tiger in Richtung Hangar.
    Wir stapelten das Sattelzeug draußen vor der Hangartür und setzten Paloma daneben ab, damit sie darauf aufpasste. Für den Notfall hatte sie ein feuchtes Hemd und einen Eimer Wasser dabei. Falls der Rauch zu schlimm wurde, sollte sie hineingehen oder durch den feuchten Stoff atmen.
    Das Feuer selbst war nicht das Problem. Der Raumhafen hatte zweihundert Jahre überstanden, in denen es immer wieder zu natürlich ausgelösten Flächenbränden gekommen war.
    Wir verbanden den Gebras die Augen, und Kayleen und ich übernahmen jeweils zwei, während Liam sich vorläufig um drei Tiere kümmerte. Kayleen hatte Schmalstirn und Sand, ich führte Tiger und Sprinter an der Leine, und Liam hatte Tinte, Stern und Akashis weißes Gebra namens Blitz. Als wir todmüde mit den Tieren in der stillen Halle standen, schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis etwas geschah.
    Die riesigen Raumfähren, mit denen die Kolonisten Fracht von der Weltenreise auf den Planeten befördert hatten, ragten als dunkle Klötze über uns auf. Sie wirkten schwer und etwas unheimlich im schwachen Licht, das durch die winzigen Fenster rund um die Tür

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