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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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er gute Arbeit an den Netzen geleistet hat«, fuhr sie fort. »Könntest du ihn fragen, ob er sich mal die Kursberechnungen für die Asteroiden ansieht? Ich sehe hier zwei, die zu einem Problem werden könnten.«
    Ich blickte auf meinen schlafenden Bruder. »Ja, Gianna, sobald er aufgewacht ist, werde ich ihn fragen.« Dann schaute ich zum Himmel hinauf, wo es im Moment keine Meteore gab.
    »Bitte warte nicht bis zum Morgen«, sagte sie.
    »Warum?«
    »Ich … ich brauche einfach genauere Daten. Joseph war schon immer besser als ich bei der Interpretation mehrerer Datenquellen.«
    Darüber musste ich lächeln, als ich Joseph betrachtete, der zu meinen Füßen lag und mit offenem Mund leise schnarchte. »Was genau soll ich ihm sagen?«
    »Bitte ihn, für die Flugbahnen eine Kreuzkorrelation auf der Basis multipler Datenpunkte zu erstellen. Ich glaube, einige könnten der Stadt recht nahe kommen, und ich möchte, dass jemand anderer meine Vermutungen verifiziert. Und Joseph ist der Einzige, der darin besser ist als ich.«
    »Ich werde ihn fragen. Du kannst uns jederzeit anrufen, weißt du? Es tut gut, deine Stimme zu hören. Wie geht es Bryan?«
    Sie zögerte. »Ich weiß es nicht.«
    »Wirklich, Gianna? Niemand sagt mir etwas. Ich mache mir sehr große Sorgen …«
    »Ich weiß, meine Liebe. Aber ich habe nur gehört, dass man ihn in die Klinik gebracht hat. Ich war die ganze Zeit damit beschäftigt, Steine am Himmel zu beobachten.«
    »Gut. Lass mich mit Nava sprechen – oder mit Tom, falls du Nava nicht findest.«
    »Einen Moment. Ich hole sie.«
    Ich berichtete den anderen von unserem Gespräch, während ich wartete und gelegentlich zum steinlosen Himmel aufblickte.
    Dann krächzte Navas eisige und ferne Stimme in meinem Ohr. »Hallo, Chelo. Ich vermute, das Feuer war dein Signal, dass du sicher angekommen bist.«
    »Nava.« Ich zögerte, während ich nach den richtigen Worten suchte. »Nava, sehr viel ist schiefgelaufen. Wir müssen miteinander reden.«
    »Komm her, dann reden wir miteinander.«
    »Wie geht es Bryan?«
    »Bryan ist … auf dem Weg der Besserung.« Sie verstummte. Ich sagte nichts, sondern wartete auf weitere Einzelheiten. Es dauerte recht lange, bis sie weitersprach. »Er hat keine … bleibenden Schäden. Aber er ist verletzt. Ich hatte damit nichts zu tun, ich habe auch nichts angeordnet. Er war … in Gewahrsam. Für etwas, das er getan hat und wofür er sich verantworten muss.«
    Ihr Tonfall verriet mir, dass es sinnlos wäre, sie zu fragen, ob er reisefähig war. Sie wusste genau, dass sie eine Geisel hatte. »Ich will mich mit dir treffen. Wir wollen dir nichts antun, aber nach deinem Ausflug zur Weggabelung bin ich mir nicht mehr sicher, dass Artistos uns nichts antun will. Nicht nach dem, was mit Bryan geschehen ist.« Ich hielt inne, als ich mir Bryans Gesicht vorstellte. Der sanfte, wütende Bryan, wie er litt. Ich wollte ihn sehen.
    »Komm nach Artistos, und ich werde für deine Sicherheit garantieren.«
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich wusste, dass sie es nicht sehen konnte. »Wir sollten uns an einem neutraleren Ort treffen.«
    Wieder Schweigen. »Wir sind nicht bereit, zum Raumhafen zu gehen.«
    »Dann treffen wir uns auf halber Strecke. Die Straße wird morgen wieder passierbar sein, wenn die Brände erloschen sind. Wir werden … nach dem Frühstück da sein. Wenn es hell geworden ist.«
    Sie antwortete sofort. »Welche Sicherheitsgarantie haben wir?«
    »Mein Wort«, sagte ich ohne jedes Zögern. »Mein Wort, dein Wort und ein neutraler Treffpunkt müssen genügen. Hier entwickelt sich ein Muster, das gleiche Muster, mit dem der Zehnjährige Krieg begann. Nur dass bis jetzt noch niemand gestorben ist. Es muss auch niemand sterben. Vertrauen, Nava. Wir haben euch nie etwas zuleide getan.«
    Ihre Erwiderung klang nicht sehr überzeugt. »Ich werde mit den anderen Ratsmitgliedern sprechen.«
    »Akashi ist hier. Auch er wird dabei sein.« Ich sah ihn an, und er nickte. Ich versuchte meiner Stimme einen möglichst freundlichen Tonfall zu geben, um die Kluft zwischen Nava und mir zu überbrücken, um sie zu berühren. »Weißt du noch, wie wir den Spaziergang gemacht haben, einen Tag vor unserer Abreise? Ich habe dich gefragt, was du von uns erwartest, und du sagtest, dass wir die Netzwerke reparieren sollen. Das haben wir getan.«
    »Und ich wollte sehen, wie gefährlich Alicia ist. Ihr alle seid gefährlich. Bryan hat Garmin den Arm gebrochen, als wäre es ein dünner

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