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Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Zweig.«
    »Leute in unserem Alter haben ihn verprügelt. Leute, die seine Freunde sein könnten, sein sollten. Seine Brüder haben mitgeholfen.«
    »Da ist was dran«, sagte sie und seufzte schwer. Ihre Stimme hatte die Kälte verloren, aber es lag immer noch keine Wärme darin, nur Erschöpfung. »Ich werde mit dem Rat reden.«
    »Danke. Bitte ruf mich heute Abend zurück, damit wir vorbereitet sind.«
    »Ich werde dir morgen früh Bescheid geben.«
    Ich wandte mich der Gruppe zu und blickte allen der Reihe nach in die Augen. »Nava wird uns wissen lassen, wann sie sich mit uns treffen wollen.«
    Zuerst sagte niemand etwas dazu. Dann meldete sich Alicia, die immer noch neben Joseph am Boden hockte, zu Wort. »Ich finde, wir sollten heute Nacht Bryan befreien. Wir fliegen mit dem Gleiter, landen auf der anderen Seite des Flusses und holen Bryan raus. Sie werden nicht mit uns rechnen. Das Feuer wird sie zurückhalten, und sie werden denken, dass auch wir so lange nichts unternehmen werden.«
    Ich hätte ihr gern zugestimmt. Ich wollte Bryan wiederhaben. Aber so war es nicht richtig. »Wir wissen nicht, ob sie den Gleiter gesehen haben. Wenn nicht, sollten wir es weiterhin vermeiden. Außerdem wissen wir nicht, welche Verteidigungsmaßnahmen sie getroffen haben.«
    Akashi nickte. »Reden ist besser. Artistos verfügt über eine gute Verteidigung.« Er sah Paloma unverwandt an.
    Paloma nickte und kaute auf der Unterlippe. »Damals haben wir Gleiter abgeschossen.« Sie schluckte. »Ich habe selber einen abgeschossen. Im Arsenal sind Granatenwerfer eingelagert. Ich vermute, dass sie immer noch funktionieren.«
    Alicia sagte nichts mehr dazu. Nur ihre violetten Augen glühten vor wütender Enttäuschung. Ich würde auf sie achtgeben müssen, mit Joseph reden müsen, sobald er aufgewacht war. Aber vorläufig ließ ich die Sache auf sich beruhen.
    Es hatte keinen Sinn, feste Wachen einzuteilen. Die meisten von uns hatten den ganzen Tag lang geschlafen. Bis auf Alicia, Joseph und Jenna. Ich ging hinüber und holte ein paar weitere Decken, die ich Alicia zuwarf. »Alicia, leg dich doch einfach zu Joseph und versuch ein wenig zu schlafen. Wir anderen können den Gleiter entladen und für eine Weile die Wache übernehmen.«
    Akashi hob eine Hand. »Chelo?« Er wartete, bis alle Augen auf ihn gerichtet waren. Selbst Jenna, die immer noch ein Stück von uns entfernt stand, hielt inne. »Chelo, ich weiß nicht, ob es zu einer Lösung kommen wird, aber ich finde, jemand sollte deine Bemühungen anerkennen. Ich erkenne sie an. Danke, dass du dich für eine friedliche Lösung einsetzt.«
    Alicia wandte demonstrativ den Blick ab.
    Jenna beobachtete mich aufmerksam, ohne dass ich ihre Miene deuten konnte. Ich wollte ihre Zustimmung, aber wahrscheinlich würde ich mich mit ihrer Billigung zufriedengeben müssen. Falls ich überhaupt so viel erwarten konnte. Sie war eine Macht, von der ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte, ob ich sie auch nur verstehen würde. Sie wusste so viel, sehr viel. Von uns Modifizierten wusste nur sie allein, wie es war, wenn auf einen geschossen wurde.
    Ich musste mich korrigieren. Vielleicht wusste es auch Alicia, zumindest in gewisser Weise. Bryan lernte es gerade. Akashi und Paloma hatten am Krieg teilgenommen, und sie wollten Frieden. Aber Jenna? Ich musste irgendwie herausfinden, welche Interessen sie verfolgte. Ich nickte Akashi zu. »Danke. Wir alle müssen zusammenarbeiten. Vielleicht haben wir eine gute Chance.«
    Kayleen bedachte mich mit einem warmen, aufmunternden Lächeln. Dann drehten sich alle bis auf Alicia um und machten sich auf den Weg zum Hangar.
    Nach ein paar Schritten hielt ich an. »Nein. Wenigstens einer von uns muss Wache halten. Damit Alicia schlafen kann. Kayleen?«
    Sie nickte und kehrte zu Alicia und Joseph zurück. Ich fühlte mich sofort besser.
    Als wir uns dem Hangar näherten, lief Liam neben mir und legte einen Arm um meine Schulter. Die Berührung wärmte mich. Sie erinnerte mich daran, wie ich vom Zeltbaum nach Artistos zurückgegangen war, am Tag, als die Vagabunden zurückkehrten, als Bryan mich stützte, weil mein Bein noch nicht ganz verheilt war. Ich schlang einen Arm um Liams Taille, spürte seine Schritte, die Bewegungen seiner Beinmuskeln. Es war angenehm, ihn an meiner Seite zu haben.

Kapitel 21
    WAFFEN UND GESCHICHTEN
     
     
     
     
     
     
     
     
    Sobald wir in den Hangar getreten waren, trennte sich Liam von mir und lief zum Gleiter. Ich spürte im

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