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Sternhagelverliebt

Sternhagelverliebt

Titel: Sternhagelverliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine McKenzie
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Macker‹-Fassade?«
    »Alles gespielt.«
    »So ein guter Schauspieler kann er gar nicht sein.«
    »Doch, das ist er.«
    »Scheiße.«
    »Jepp.«
    Ich denke darüber nach. »Er ist nicht von diesem Boot gesprungen?«
    »Natürlich nicht. Er hat Angst vor Wasser. Und er hat Höhenangst.«
    »Er ist auch nicht von diesem einen Gebäude auf das andere gesprungen?«
    »Du hörst mir nicht zu. Er hat vor
allem
Angst.«
    »Aber … Wie kommt er damit durch?«
    »Was glaubst du?«
    »Computeranimationen?«
    »Nein, Dummerchen.«
    »Wie dann?«
    »Mit Drogen und Alkohol, Baby. Mit Drogen und Alkohol.«

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    14. Kapitel
    Besuchsrecht
    A n Tag 16 :
Kontaktaufnahme mit Familie und Freunden
wache ich mit viel besserer Laune auf, auch wenn mir jeder Zentimeter meines Körpers weh tut. Es fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes so an, als wäre ich auf die Folter gespannt worden.
    Ich sitze auf dem Boden und probiere einige der Dehnübungen aus, die Amy mir gezeigt hat, doch sie scheinen nicht zu funktionieren. Eigentlich erinnern sie mich nur an die Positionen sämtlicher Muskel, die ich gestern angespannt habe, um meine Knie anzuziehen und meine Beine über den Holm des Trapezes zu schwingen. Offensichtlich reichen ein paar halbherzige Sit-ups nach meinen erbärmlichen Joggingversuchen nicht aus.
    Da wir gerade davon sprechen …
    Nach dem gestrigen Film (
Das Haus am See,
der gar nicht mal so übel war) erwähnte Henry, dass er mich heute beim Joggen begleiten wolle. Typisch Mann, er hat mich nicht direkt gebeten, mit ihm Laufen zu gehen, und er hat auch keinen Zeitpunkt genannt, zu dem er joggen geht, so dass ich ihm ganz zufällig über den Weg laufen könnte. Selbstverständlich nicht. Er hat nur gesagt: »Sehen wir uns morgen beim Joggen?« Dann hat er noch mal meine Schulter gedrückt und ist gegangen.
    Nach ein paar weiteren Dehnübungen hole ich meine Laufklamotten hervor und prüfe, ob die Batterie in meinem iTouch noch funktioniert. Bei der Gelegenheit stelle ich fest, dass ich keine E-Mails von Bob bekommen habe. Ich nehme an, er vertraut mir inzwischen, dass ich mich bei ihm melde, sobald ich etwas Wichtiges herausfinde. Oder er ist zu beschäftigt damit, auf seine anderen Spione aufzupassen.
    Ich stecke die Stöpsel meines Kopfhörers in die Ohren und stelle die Playlist für heute zusammen (David Gray mit
Slow Motion
und Brett Dennen mit
The One Who Loves You the Most,
was insgesamt eine Laufzeit von zehn Minuten ergibt). Dann gehe ich hinaus.
    Draußen ist die Luft frisch und duftet süß. Dicke, bauschige weiße Wolken schieben sich träge über den blauen Himmel.
    Ich jogge zum Weg und zwinge mich dazu, nicht nach Henry Ausschau zu halten. Wenn er mit mir zusammen hätte laufen wollen, dann hätte er mich nur fragen müssen. Im Übrigen habe ich ja meine Musik, also bin ich bereit.
    Ich stütze mich mit den Händen an einem Baum ab und dehne meine Beine. Urgs! Das wird eine echte Tortur.
    Plötzlich legt jemand seine Hand auf meine Schulter, und ich erschrecke mich fast zu Tode. Ich wirbele herum und presse den iTouch an meine Brust, als würde man mich gleich überfallen. Natürlich ist es Henry, aber das hindert mein Herz nicht daran, vor Angst gegen meine Rippen zu hämmern.
    Seine Lippen bewegen sich, als er etwas zu mir sagt, das ich nicht verstehen kann. Ich nehme die Kopfhörer heraus.
    »Was?«
    »Ich sagte: Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe.«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich gewöhne mich langsam daran.«
    »Das hört jeder Mann gern.«
    »Trägt das nicht zu deiner Glaubwürdigkeit als harter Kerl bei?«
    »Du vergisst wohl nie etwas, oder?«
    »Wird das ein Problem?«
    Seine Augen funkeln. »Da bin ich mir noch nicht sicher.«
    Gut, anderes Thema.
    »Willst du mit mir laufen?«
    Warum sollte er sonst hier sein, Idiot?
    »Klar.«
    »Ich bin allerdings ziemlich langsam.«
    »Damit komme ich schon klar.«
    Wir gehen zum Weg. Als wir ihn erreichen, laufe ich los und jogge ein bisschen schneller als sonst. Henry trottet locker neben mir her.
    »Wie geht es dir heute?«, fragt Henry.
    »Alles tut weh.«
    »Ja, Connor auch. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er es tatsächlich diese Leiter hinauf geschafft hat.«
    Ich lächele und denke daran zurück, wie Connor zögerlich die Leiter hinaufkletterte. Seine Strategie war der meinen nicht unähnlich (einen Fuß nach dem anderen, die Augen geschlossen). Doch während ich mich nicht bemühte, meine Panik zu verstecken, versuchte Connor,

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