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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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Mädchen, das sich das Grab mit Rebecca Trolle teilte.«
    Spencer rief an, als Fredrika auf dem Weg von Thea Aldrin zurück ins Polizeirevier war. »Sie haben mich freigelassen.«
    Leere in der Seele, Wärme in der Brust.
    Wie weit haben wir uns voneinander entfernt?
    »Ist die Beschuldigung fallen gelassen worden?«
    »Nein, aber sie konnten die Fluchtgefahr nicht so weit strapazieren, um mich länger in U-Haft zu behalten. Sie haben meinen Pass eingezogen, und ich kriege auch keinen neuen, ehe das hier vorbei ist.«
    Fredrika erwiderte nichts. Worte hätten nicht ausgedrückt, was sie empfand.
    »Ich war nicht der Einzige, der Geheimnisse hatte, Fredrika. Und deine Geheimnisse waren meine Geheimnisse.«
    Sie hörte, was er sagte, war aber nicht imstande, die Worte aufzunehmen.
    Ihr erster Impuls war zu sagen, dass sie keine Geheimnisse gehabt hätte, aber sie wusste, dass das gelogen war. Es waren mehrere Tage vergangen, seit Spencers Name zum ersten Mal in der Ermittlung aufgetaucht war, mehrere Tage des Schweigens.
    Doch kein Schweigen war so schlimm wie das von Spencer. Er hatte ihrem gemeinsamen Leben eine andere Richtung verliehen, nur um seine Probleme zu vertuschen. Er hatte gesagt, er wolle Elternzeit nehmen, während es ihm in Wahrheit nur darum gegangen war, einer unangenehmen Situation bei der Arbeit zu entkommen. Einer Situation, die ihn jetzt unter Umständen sowohl die Stelle als auch die Zukunft kosten würde.
    »Ich hätte dir helfen können«, sagte Fredrika schwach.
    »Und wie?«
    »Indem ich dir einen Rat gegeben hätte.«
    Das war nicht wahr, und sie wusste es auch. In dieser Hinsicht gab es nichts, was sie Spencer hätte raten, nichts, womit sie ihn hätte unterstützen können. Aber er hatte nicht nur ihre beruflichen Fähigkeiten ignoriert, sondern auch ihr Herz und ihre Liebe. Als die Not am größten gewesen war, hatte sie nicht für ihn da sein dürfen.
    Und das tat höllisch weh.
    »Wir sehen uns, wenn du nach Hause kommst.«
    Er legte auf, und es wurde still.
    Fredrika parkte das Auto in der Garage und beeilte sich, zurück ins Büro zu kommen. Peder war nicht da– er suchte weiter nach Jimmy–, und Alex war auch nirgends zu finden.
    Aber Ellen kam vorbei. Morgan Axberger hatte sich gemeldet, nachdem Ellen in Alex’ Auftrag mit seiner Sekretärin gesprochen hatte. Er hatte versprochen, am späten Nachmittag vorbeizukommen.
    »Seit wann kann man sich selbst aussuchen, wann man vernommen wird?«, fragte Fredrika.
    »Seit wir angefangen haben, leitende Personen aus der schwedischen Wirtschaft vorzuladen«, erwiderte Ellen.
    Einer der Polizisten, die Håkan Nilssons Boot gefunden hatten, meldete sich. Håkan war immer noch verschwunden. Fredrika verspürte Sorge, als sie das Gespräch beendete. Sie hatten angenommen, dass Håkan Nilsson abgehauen wäre, um sich die Polizei vom Leib zu halten. Aber sie mochten sich auch täuschen. Vielleicht fürchtete er um sein Leben und meinte, sich in Sicherheit bringen zu müssen. Aber warum hatte er dann nicht mit der Polizei gesprochen und um Schutz gebeten?
    Fredrika ging die zahlreichen Ereignisse des Tages durch. Das Treffen mit Valter Lund war nicht in der Hinsicht erhellend gewesen, wie sie es sich erhofft hatten. Das Einzige, was das Gespräch gebracht hatte, war zusätzliche Verwirrung um Lunds Identität. Es war offensichtlich, dass er etwas zu verbergen versuchte, aber was? Und hatte es überhaupt etwas mit ihrem Fall zu tun, dass er möglicherweise nicht derjenige war, für den er sich ausgab?
    Ein Mann mit Wurzeln in Gol am Rand des wunderschönen Hemsedal, der zumindest auf dem Papier eine katastrophale Kindheit gehabt und der heute keine lebenden Verwandten mehr hatte. Wenn man von dem verwirrten Onkel absah, der jedes Jahr das örtliche Polizeirevier aufsuchte, um zu fragen, ob man seinen Neffen gefunden habe, der diesen aber gleichzeitig auf Bildern nicht wiedererkannte.
    Dann die Begegnung mit Thea Aldrin. Eine Frau, die seit Jahrzehnten in selbst gewähltem Schweigen lebte, die wegen Mordes verurteilt worden war und die seit ihrer Entlassung aus dem Gefängnis in einem Altersheim lebte. Hatte sie wirklich eine Verbindung zu Jimmy, oder war es reiner Zufall, dass die beiden Nachbarn waren?
    Ich glaube nicht mehr an Zufälle.
    Das hatte Rebecca Trolle offensichtlich auch nicht getan, denn sie war einem Hinweis auf einen Snuff-Film nachgegangen und hatte angenommen, dass dieser eine Rolle im Leben von Thea Aldrin spielte. Auch Fredrika

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