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Sterntaler: Thriller (German Edition)

Sterntaler: Thriller (German Edition)

Titel: Sterntaler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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Hinsicht ein schöner Tag, um zu sterben.
    Ein junger Mann betrat den Anleger, in jeder Hand eine Tasche. »Suchen Sie etwas?«
    Peder hielt sich die Hand über die Augen und sah zu den Inseln hinüber. »Ich bräuchte eine Mitfahrgelegenheit nach Storholmen.«
    Der junge Mann nickte. »Sie können mit mir fahren. Wollen Sie dort jemanden besuchen?«
    »Ja.«
    Peder half, die Taschen ins Boot zu heben. Der junge Mann öffnete das große Schloss, mit dem das Boot am Steg angekettet war, und warf die Kette in die Plicht.
    »Schwimmweste?«
    Er reichte Peder eine große rote Schwimmweste. Peder zog sie über und schloss die engen Plastikgurte über dem Bauch.
    »Es ist nicht weit bis Storholmen, aber man kann nicht vorsichtig genug sein«, erklärte der junge Mann.
    »Das ist wahr«, erwiderte Peder.
    Zeit und Raum flossen ineinander. Er hörte, was der andere sagte, und antwortete reflexhaft. Versuchte, nett zu wirken. Normal. Doch unter der Oberfläche herrschte heller Aufruhr. Er bekam keinen einzigen Gedanken im Kopf an die richtige Stelle.
    Der Motor sprang mit einem Heulen an.
    »Konnten die Sie nicht abholen?«
    Peder setzte sich in den Bug und sah zu, wie sich das Wasser vor dem Boot teilte, als der junge Mann ablegte.
    »Wir haben uns missverstanden. Sie dachten, ich würde früher kommen.«
    Er zog nicht in Erwägung, die Wahrheit zu sagen. Dass er ein Jäger auf der Pirsch war.
    »Aber Sie werden zurückgebracht?« Der junge Mann lächelte hinter dem Ruderstand.
    »Doch, ganz bestimmt.«
    Peder hatte keine Ahnung, wie er zurückkommen würde. Doch das war von untergeordneter Bedeutung. Das Einzige, worauf es ihm jetzt noch ankam, war, seinen Bruder zu finden.
    Jimmy, Jimmy, Jimmy.
    Thea Aldrin hatte ihm erzählt, wo sich ihr altes Elternhaus befand. Er würde es ohne Probleme finden. Sie hatte angefangen, von einem alten Film zu sprechen, schien davon auszugehen, dass er wusste, wovon sie redete. Peder konnte sich nicht erinnern, einen Film gesehen zu haben, der in einem Lusthaus aufgenommen worden war. Ob es dieser Film war, von dem Torbjörn Ross gesprochen hatte?
    Die Bootsfahrt dauerte weniger als zehn Minuten. »Ich lasse Sie an dem großen Steg da vorn raus, okay?« Der junge Mann zeigte in die Richtung.
    »Ausgezeichnet.« Peder sprang auf den Steg, als sie ankamen. »Danke fürs Mitnehmen.«
    »Kein Problem.« Der junge Mann hob die Hand zu einem zögerlichen Gruß. »Und Sie wollen nicht, dass ich auf Sie warte?«
    »Nein, ich werde wahrscheinlich eine Weile brauchen.«
    Peder schob die Hände in die Jackentaschen und sah, wie der junge Mann ihn besorgt ansah. Dann legte er den Rückwärtsgang ein, und das Boot entfernte sich.
    Peder sah ihm nach, als es über das Wasser verschwand. Dann drehte er sich um und ging den Pfad entlang, der hinauf auf die Insel führte.

62
    » WER IST VALTER LUND ?«
    Alex verschwendete keine Zeit auf Nebensächlichkeiten, sondern stellte die wichtigste Frage gleich zuerst. Fredrika saß schweigend an seiner Seite. Er bezweifelte nicht, dass sie ebenso viele Fragen hatte wie er selbst.
    Der bekannte Finanzmann, der sich fast drei Jahrzehnte lang Valter Lund genannt hatte, aber in Wirklichkeit Johan Aldrin hieß, sank in sich zusammen.
    »Ein Typ aus Gol. Wir haben 1980 auf demselben Schiff in Norwegen angeheuert. Die Annie. So hieß das Schiff. Ein Autofrachter. Wir sollten um die ganze Welt fahren.«
    »Kannten Sie einander schon vorher?«, fragte Fredrika.
    »Nein, ganz und gar nicht. Es war ein reiner Zufall. Wir waren gleich alt und beide gleich unerfahren. Deshalb sollten wir uns auch die Kajüte teilen. Er schlief in der oberen Koje, ich in der unteren.«
    »Sie waren sich nicht sehr ähnlich, weder im Aussehen noch in der Persönlichkeit.« Fredrika sah auf Valter Lunds altes Passbild hinab.
    »Nein, aber mit der Zeit spielte das eine immer geringere Rolle. Obwohl ich mir immer noch regelmäßig die Haare färbe. Eigentlich bin ich blond.«
    Alex sah auf sein braunes Haar. Es sah völlig natürlich aus.
    »Wo ist Valter Lund jetzt?«
    »Er ist tot.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Es war ein Unfall.« Johan Aldrin wand sich. »Wir hatten Nachtschicht. Er soff so furchtbar viel. Ich hatte schon versucht, den Ersten Offizier auf sein Problem aufmerksam zu machen, doch man zog es vor, es zu ignorieren. Wir waren billige Arbeitskräfte, und solange er seinen Job machte, meinten sie, könnte es ihnen egal sein. Aber ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis

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