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Steuerstrategien fuer Kapitalanleger

Steuerstrategien fuer Kapitalanleger

Titel: Steuerstrategien fuer Kapitalanleger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Rudolf Goetzenberger
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Gewerbebetrieb verrechnet werden.
    In einer Mehrjahresbetrachtung kann die Günstigerprüfung somit nicht immer sinnvoll sein.
    Weiteres Beispiel: Erwartet der Kapitalanleger in einem Jahr hohe negative Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung wegen hoher Investitionen, lässt der dadurch erreichte niedrige Steuersatz zwar eine Günstigerveranlagung zunächst vorteilhaft erscheinen, denn es wird fast die ganze oder ein Teil der Abgeltungsteuer rückerstattet.
    Allerdings kann die Erwartung künftiger Überschüsse aus der Vermietung eine Verrechnung vorgetragener Verluste in einer höheren Progression ermöglichen. Dies führt zu einer niedrigeren Gesamtsteuerbelastung in den Folgejahren.
    Beispiel:
    A (ledig) erzielt folgende Einkünfte:
Verluste aus Vermietung und Verpachtung:
120.000 €
Einkünfte aus Kapitalvermögen
bei seinem inländischen Kreditinstitut:
120.000 €

    A würde bei Wahlveranlagung mit Günstigerprüfung die gesamte Abgeltungsteuer (= 26,375 % aus 120.000 €) = 31.650 € zurückerhalten. Denn der Gesamtbetrag der Einkünfte beträgt null.
    Alternativ kann er sich die Verluste aus Vermietung und Verpachtung vortragen lassen und mit den zu erwartenden positiven Einkünften aus Vermietung und Verpachtung verrechnen. Erzielt er in den folgenden drei Jahren Gewinne aus Vermietung und Verpachtung von 40.000 € pro Jahr zu seinen konstant hohen Kapitaleinkünften dazu, spart er bei Anwendung seines persönlichen Einkommensteuersatzes von 42 Prozent Einkommensteuer in Höhe von (42 % auf 40.000 x 3) = 50.400 €.
    Die Antragsveranlagung kann nur für den jeweiligen Veranlagungszeitraum einheitlich für sämtliche Kapitaleinkünfte angewendet werden. Im Fall der Antragsveranlagung müssen also sämtliche Kapitaleinkünfte in die Antragsveranlagung einbezogen werden. Bei Ehegatten muss der Antrag für die Besteuerung von Kapitaleinkünften beider Ehegatten gestellt werden.
    Steuerstrategie 68
    Kapitalanleger, die 2012 ihren 64. Geburtstag feiern, erhalten für das Veranlagungsjahr 2013 einen Altersentlastungsbetrag von 1.292 € (§ 24a EStG). Der Altersentlastungsbetrag wird für jeden Ehegatten bei der Zusammenveranlagung gesondert gewährt. Um auch bei den Kapitaleinkünften von dem Altersentlastungsbetrag zu profitieren, sollten diese Kapitalanleger prüfen, ob ihr Altersentlastungsbetrag ggf. bei ihren sonstigen Renteneinnahmen oder Versorgungsbezügen berücksichtigt wird. Ist das nicht der Fall, sollte die Wahlveranlagung gewählt werden. Denn dann zählen die Kapitaleinkünfte zur Summe der Einkünfte, aus der der Altersentlastungsbetrag zum Abzug kommen kann.
Wenn die Steuerabrechnung der Bank fehlerhaft ist
    Hat die Bank zu viel (oder zu wenig) Abgeltungsteuer einbehalten oder ist bei der Steuerabrechnung allgemein ein Fehler unterlaufen, können Korrekturen nur mit Wirkung für die Zukunft, d. h. nach den Verhältnissen im Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Fehlers vorgenommen werden. [119]
    Beispiele: [120]
    1. A erhält eine Ausschüttung einer Kapitalgesellschaft über 100 € im Jahr 01, die in voller Höhe als Dividende behandelt wird. Im Jahr 02 erfolgt die Korrektur des Dividendenertrags auf 50 €. In Höhe von weiteren 50 € lag eine nicht steuerbare Kapitalrückzahlung vor. [121] Insoweit ergibt sich eine Minderung der Anschaffungskosten für die Anteile. Die Aktien sind im Jahr 02 noch im Bestand des Kunden.
    Das Kreditinstitut hat einen allgemeinen Verlust in Höhe von 50 € im Jahr 02 einzubuchen. Außerdem sind die Anschaffungskosten um 50 € zu mindern.
    Abwandlung:
    Die Aktien wurden von A im Jahr 01 mit einem Verlust von 20 € veräußert.
    Das Kreditinstitut hat einen allgemeinen Verlust in Höhe von 50 € und einen Aktienveräußerungsgewinn von 50 € einzubuchen.
    2. A hat im Jahr 01 Aktien mit einen Gewinn von 2.000 € veräußert. Im Jahr 02 führt die Neuberechnung des Veräußerungsergebnisses auf Grund einer Fehlerkorrektur zu einem Verlust von 500 €.
    Die Bank hat im Jahr 02 einen allgemeinen Verlust in Höhe von 2.000 € und einen Aktienverlust in Höhe von 500 € einzubuchen.
    3. A kauft im Jahr 01 Anteile an einem Investmentfonds mit einem Zwischengewinn von 10 €. Im Jahr

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