Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte
anderen süßen Obstarten sowie in Honig. Zwei- und Mehrfachzucker müssen zuerst durch Enzyme in Einfachzucker aufgespalten werden, wodurch sich die Aufnahme in den Körper über eine gewisse Zeitspanne hinzieht.
Steviosid als Süßungsmittel stellt eine hervorragende Alternative zu Zucker dar. Allerdings kam im Zusammenhang mit dem Verzehr dieses Süßungsmittels die Frage auf, ob hierbei nicht auch ein cephalischer Effekt eintreten könne. Das bedeutet, dass nach dem Konsum von künstlichen Süßstoffen, wie auch von Steviosid, dem Körper die Aufnahme von Zucker vorgegaukelt wird, woraufhin Insulin ausgeschüttet wird. Da sich jedoch kein wirklicher Zucker im Blut angereichert hat, bewirkt der höhere Insulinspiegel ein Absinken der vorhandenen Zuckerkonzentration. Dies verursacht in der Folge ein Hungergefühl, dessen Befriedigung dann längerfristig zu einer Gewichtszunahme bei den Betroffenen führen würde. Und das wäre genau der gegenteilige Effekt, den man sich wünschen würde.
Mit Stevia gesüßte Lebensmittel sind unbedenklich für Diabetiker.
Diese Annahme wurde inzwischen jedoch von verschiedenen Wissenschaftlern widerlegt. Ein möglicher cephalischer Effekt speziell durch Steviosid wurde von Dr. Udo Kienle wissenschaftlich untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Verabreichung von Steviosid in einer Reinheit von 99 % keinerlei Auswirkung auf den Insulinspiegel und den Blutzuckerwert der Probanden hatte. Dieser Befund zeigt einmal mehr deutlich, wie wertvoll Stevia als Zuckerersatz besonders für Diabetiker ist.
Aus diesem Grund ist Steviosid im Gegensatz zu Traubenzucker aber auch nicht dazu geeignet, bei akuter Unterzuckerung den benötigten Zucker zuzuführen.
Stevia-Tee mit frischen Blättern, rechts: Schwarzer Tee mit Stevia-Tabs gesüßt.
Kohlenhydratzufuhr bremsen
Der Ersatz von Zucker durch Steviasüße, auch bei einer nicht manifestierten Zuckerkrankheit, schützt sogar indirekt vor der Erkrankung, weil die Aufnahme von zu vielen Kohlenhydraten auf diese Weise unterbunden wird.
In ihrem Buch »Stevia, sündhaft süß und urgesund« berichtet die Autorin Barbara Simonsohn davon, in Brasilien sei Tee aus Steviablättern und Stevia-Kapseln offiziell als Heilmittel anerkannt. Überall in Paraguay und Brasilien sei Stevia als Medikament zur Behandlung von Diabetes bekannt.
Sogar die schlimmen Folgen eines Diabetes könnten mithilfe von Stevia gebessert werden, so jedenfalls die persönlichen Erfahrungen einer Krankenschwester und Krankenhausseelsorgerin aus Norddeutschland. Die Ärzte ihres diabeteskranken Vaters , der schon seit langer Zeit an einem »offenen Bein« leidet, sahen keine Behandlungsmöglichkeiten mehr, um sein Bein zu retten. Doch das wollte die Tochter nicht akzeptieren. Ihr Glück war, dass sie die besonderen Vorzüge der Stevia kannte. Darum bereitete sie ihrem Vater eine Salbe, die Stevia enthielt und trug sie über einige Wochen immer wieder auf die offenen Bereiche auf. Und das Wunder geschah: Langsam schloss sich die Wunde und das Bein konnte schließlich gerettet werden. Inzwischen überlegt die Tochter, diese äußerst hilfreiche Salbe auch für andere Betroffene verfügbar zu machen. Allerdings ist es sehr schwierig, auf offiziellem Weg Menschen mit offenbar wirkungsvollen, aber nicht zugelassenen Präparaten zu helfen.
Allergien und Stevia?
Es gibt bisher kaum Berichte über Menschen, die allergisch auf Steviaprodukte reagieren. Offensichtlich ist das Allergiepotenzial der Pflanze sehr gering.
Es muss jedoch davon ausgegangen werden, das Stevia, wie alle Pflanzen, bei Menschen mit einer entsprechenden Disposition allergische Reaktionen auslösen kann. Es existieren vereinzelt solche Berichte, wobei man allerdings auch berücksichtigen muss, dass die beschriebenen allergischen Reaktionen möglicherweise auch auf Zusatzstoffe in Steviazubereitungen zurückzuführen sind.
Es genügt nicht, auf erfolgreiche Behandlungen mit dem Präparat verweisen zu können. Es müssen, neben weiteren Erfordernissen, geeignete wissenschaftliche Studien vorgelegt werden, die immer den Einsatz erheblicher finanzieller Mittel bedeuten. Somit ist man in der Regel auf die Zusammenarbeit z. B. mit einem pharmazeutischen Unternehmen angewiesen.
Inzwischen empfehlen auch Ärzte und Diabetologen erkrankten Menschen Stevia als Süßungsmittel dem sonst üblichen Haushaltszucker vorzuziehen. Stevia ist gerade für Diabetiker das ideale Mittel zum Süßen, ohne ein schlechtes
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