Stevia - gesunde Süße selbst gemacht - Anzucht, Wirkung, Rezepte
erforderliche Bodenreaktion, ausgedrückt im pH-Wert, für die Pflanze vorliegt. Gewöhnlich ist das der Fall, wenn der Boden Humus enthält.
Boden und Nährstoffe
Alle vorgenannten Merkmale für den Boden und seine Zusammensetzung können in der Regel künstlich nachempfunden werden. So kann die Standfestigkeit einer Pflanze auch durch das Fixieren an einem Stützstab erreicht werden. Die erforderliche Feuchtigkeit kann durch gezielte Wassergaben gewährleistet werden und der Nährstoffbedarf wird ebenfalls durch entsprechende Nährstoffgaben im erforderlichen pH-Bereich befriedigt.
Diese Art der Pflanzenhaltung ist vergleichbar mit der Hydrokultur . Auch hier wird der Pflanze kein Boden oder Substrat geboten,welches sie am natürlichen Standort vorfindet. Ihr wird eben nur das gegeben, was sie (offensichtlich) benötigt.
Noch deutlicher ist das Beispiel in der erwerbsmäßigen Tomatenkultur: Das Wurzelwerk der an Bändern oder andersartig befestigten Pflanzen wird nur noch in Abständen mit einer wässrigen Nährstofflösung besprüht. Optimal ausgeklügelte Systeme ermöglichen so größtmögliche und wirtschaftliche Ernten.
Der Boden in der Heimat
Der Boden in der paraguayischen Heimat der Stevia ist im Allgemeinen sandig, schluffig (lehmhaltig) und leicht mit Humus angereichert. Bestens geeignet für die »natürliche« Steviakultur ist daher ein lockerer, sandiger, nährstoffreicher Boden, der zusätzlich einen Lehmanteil aufweist. Im Grunde ist daher eine große Vielfalt an unterschiedlichen Böden zur Kultur von Stevia geeignet. Diese sollten gegebenenfalls noch verbessert werden.
Sandiger Boden (auch Geestboden) kann durch die Einarbeitung von Lehm/Ton und Kompost wesentlich verbessert werden und eine erfolgreiche Steviakultur ermöglichen. Entsteht auf dem Lehm- oder stark lehmhaltigen Boden Staunässe, kann eine Bodenlockerung durch das Einarbeiten von (Quarz-)Sand erfolgen. Zusätzliche Kompostgaben sind ebenfalls hilfreich, wenn der Nährstoffgehalt sehr niedrig ist.
Nährstoffreicher, feuchter, nicht dauernasser Boden bedarf für die erfolgreiche Steviakultur kaum einer Verbesserung. In Norddeutschland sind das beispielsweise die sogenannten Marschböden . Sie sind reich an pflanzenverfügbaren Nährstoffen und neigen nicht zum Austrocknen. Ihre Bodenreaktion liegt im leicht sauren oder im neutralen bis leicht alkalischen Bereich (pH 6 bis 8). Es handelt sich dabei um sehr fruchtbare Böden, die in Flussniederungen zu finden sind.
MEIN RAT
Es ist keinesfalls notwendig, die Bodenbeschaffenheit am Naturstandort der Steviapflanze möglichst genau nachzuahmen. Es ist viel besser und auch einfacher, im Rahmen unserer Möglichkeiten der Pflanze das zu bieten, was sie für ein gutes Gedeihen benötigt.
Insektenbestäubung durch Schwebfliege an Steviablüte.
Kompost
Kompost ist ein wertvoller natürlicher Dünger und Bodenverbesserer. Die in dem organischen Material (z. B. in Pflanzenabfällen, Hecken- und Grünschnitt, Küchenabfällen) enthaltenen Nährstoffe werden durch einen biologischen Prozess unter Einfluss von Sauerstoff, Bakterien und Pilzen (Rotte bzw. Kompostierung) zu Humus. Er ist das Ergebnis des Kompostierens. Humus ist hervorragend für die Nährstoffversorgung von Pflanzen geeignet.
Problemlos düngen
Stevia wächst in allen oben beschriebenen Böden auch ohne zusätzliche Düngergaben. Allerdings wird Stevia bei uns in der Regel nicht unbedingt als ganz normale Garten- oder als Zierpflanze angesehen und kultiviert, sondern allein deshalb gepflanzt, um ihre Blätter zu ernten – obgleich der Stevia durch ihre vielen kleinen, weißen, doldenartig angeordneten Blüten über dem sattgrünen Laub eine gewisse Zierwirkung nicht abgesprochen werden kann.
Um eine gute Blatternte zu ermöglichen, muss die Nährstoffversorgung stimmen. Kompostgaben sind dafür gut geeignet, aber nicht jedem steht der Naturdünger zur Verfügung. Geeignet zur langfristigen Düngung sind auch Hornspäne, die in den Boden eingearbeitet werden und sich im Laufe der Zeit unter Mithilfe von Mikroorganismen im Boden zersetzen und zur Stickstoffversorgung beitragen. Knochenmehl versorgt den Boden in erster Linie mit Phosphor und Kalk. Hierdurch kann der pH-Wert leicht erhöht werden. Eine völlig ausreichende Phosphorversorgung kann auch das Untermischen von Asche aus verbranntem Stroh, Getreide oder Raps gewährleisten, wie Forschungsergebnisse belegen.
Wichtig für den Ertrag – gesunde reichliche
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