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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shiloh Walker
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war das alles viel einfacher geworden. Ash mochte popelig klein sein, aber sie hatten trotzdem ein lokales Käseblatt mit einer Homepage. Und viele Menschen würden einem Bullen aus einem anderen Bundesstaat, der wusste, wie man die richtigen Fragen stellte, einiges erzählen.
    »Soweit ich weiß, geht es Miss Carson gut«, antwortete Remy distanziert und ausweichend – das Letzte, was er den Mistkerl wissen lassen wollte, war … na ja, eigentlich alles, was Hope betraf.
    »Gab es noch weitere Zwischenfälle?«
    »Nein«, erwiderte Remy, wobei er sich seine ganz eigenen Zwischenfälle ausmalte, die sich hauptsächlich darum drehten, dass er dem Mann am anderen Ende der Leitung große Schmerzen zufügte.
    Dann siegte sein Verstand über die Wut, und er fragte sich, was der Kerl eigentlich hören wollte. Warum rief der überhaupt an?
    Stirnrunzelnd sah Remy nach der Nummer, die auf dem Display des Telefons angezeigt wurde. Ja, das war dieselbe Vorwahl, die er damals gewählt hatte.
    »Gibt es irgendwelche Fortschritte bei den Ermittlungen?«
    »Nein, es ist aber auch noch sehr früh. Außerdem bin ich Staatsanwalt, kein Polizist.«
    »Na ja, das hat Sie auch nicht davon abgehalten, mich anzurufen. Und wenn Ihre Kleinstadt ungefähr so funktioniert wie die, in der ich lebe, dann stellt der Staatsanwalt manchmal mehr Nachforschungen an, als es der Polizei lieb ist … fragt nach, so wie Sie bei mir nachgefragt haben«, erwiderte Carson. »Aber Sie glauben immer noch, dass sie angegriffen wurde? An der Theorie hat sich nichts geändert?«
    »Doch, wir sind ziemlich sicher, dass sie angegriffen wurde.«
    »So turbulent, wie es in Ihrer Stadt gerade zugeht … na ja, da wäre es nicht schwer für sie, die ein oder andere Tatsache zu verdrehen und Ihnen und den Jungs vor Ort sonst was vorzugaukeln«, sagte Carson sanft.
    Remy musste sich auf die Zunge beißen, um den Mistkerl nicht anzupflaumen, dass er sich seine Besorgnis sonst wohin schieben konnte – es war nicht Hope, die hier die Tatsachen verdrehte.
    Carson deutete sein Schweigen falsch und seufzte. »Sie haben doch nicht wirklich gedacht, ich würde keine Erkundigungen einholen, oder?«
    »Oh, das haben Sie mit Sicherheit getan«, antwortete Remy gelassen, obwohl er mit der freien Hand so fest die Tischkante umklammerte, dass ihm das abgeschrägte Holz fast ins Fleisch schnitt. »Sie sind ja nicht blöd. Wahrscheinlich haben Sie mit ein paar Leuten aus der Stadt gesprochen, mit welchen, die mich kennen, und so weiter. Ich sag Ihnen mal was. Ich bin auch nicht ganz dumm, ich habe ebenfalls mit ein paar Leuten aus Ihrer Gegend gesprochen, die Sie kennen. Ihre Vermutung war richtig, wissen Sie, als Staatsanwalt habe ich selbst ein bisschen ermittelt. Und Hope hat nicht ganz solche … Probleme, wie Sie es mir weismachen wollten. Warum vertagen wir diese Diskussionen also nicht lieber?«
    Jetzt war es an Carson zu schweigen.
    Remy grinste. »Stimmt etwas nicht, Detective? Haben Sie darauf gebaut, dass die Leute Ihnen die Geschichte mit der psychischen Störung abnehmen?«
    »Hope war für mehrere Monate in einer Klinik. Ihre Krankengeschichte ist gut dokumentiert«, wandte Carson ein.
    Doch Remy merkte, wie brüchig dessen Stimme dabei klang – ein leiser wütender Unterton lag darin.
    »Oh, ja, ich weiß. Die Unterlagen habe ich auch alle gefunden … Vermutlich sind Hopes Persönlichkeitsrechte unzählige Male verletzt worden. Sie ist nicht verrückt, und das wissen Sie. Wollte sie Sie verlassen, Carson? Haben Sie sie deswegen wegsperren lassen?«
    »Nein. Sie hat sich einen netten kleinen Cocktail aus Whisky, Antidepressiva und Beruhigungsmitteln gemixt, und zwar in viel zu hoher Dosis. Wenn ich nicht zufällig früher von der Arbeit gekommen wäre, hätte sie es nicht überlebt. Tut eine Frau, die ganz bei Verstand ist, so etwas?«, erwiderte Carson kühl und gelassen.
    »Kommt auf die Hölle an, aus der sie fliehen will.« Remy machte eine kleine Pause, bevor er fragte: »Erzählen Sie doch mal, wie schlimm war es, mit Ihnen verheiratet zu sein?«
    »Was hat Sie Ihnen für Lügen aufgetischt? Dieselben, die sie hier zu Hause auch rumerzählt hat? Sie wollte mich fertigmachen«, keuchte Carson heiser.
    Oh, Jähzorn … Remy musste grinsen. Es verschaffte ihm eine gewisse Genugtuung, dass Carson nun so unbeherrscht reagierte.
    »Sie sollten aufpassen«, fuhr der Mann fort. »Mit Ihnen wird sie dasselbe versuchen.«
    »Ach ja?«
    »Garantiert. Glauben Sie

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