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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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quälst du dich, Bill?“
    „Ich quäle mich, seit ich sexuelle Bedürfnisse habe. Keine andere Frau konnte mir jemals diese Erfüllung geben. Ich verzehre mich nach dir.“
    „Das ist alles nicht richtig. Ich sollte nicht hier sein.“
    Bill zog sie fester in seine Arme, als sie aus dem Bett krabbeln wollte. „Bleib bei mir, so lange du willst. Ich verlange nichts von dir. Geh in den Club! Stell dich deinen Dämonen. Ich werde hier sein, solltest du mich brauchen.“
    Glaubte er diese Worte wirklich? Ich verlange nichts von dir. War es nicht sein Wille gewesen? Ja, sie hatte sich trotz dem Wissen, einen Fehler zu begehen, nicht dagegen gewehrt, den Orgasmus gewollt. Und doch war es nicht ihr Wille gewesen, diesen mit Bill zu erleben. Wieso konnte sie nicht Nein sagen? Warum war sie so schwach, wenn es um körperliche Befriedigung ging?
    „Warum bist du Mitglied in diesem Club? Du bist nicht dominant“, fragte sie, um ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.
    „Ich wollte dich verstehen, bin oft da und schaue zu. Meistens erregt es mich nicht einmal. Was fühlst du dabei?“
    „Es ist, als würde ich mich in meine Bestandteile auflösen, der Welt entfliehen, mein Gehirn schaltet ab. Ich bin frei und bestehe aus purer Empfindung.“
    „Das fühle ich bei jedem Orgasmus.“
    Faith drehte sich in seinen Armen um und legte ihm eine Hand an die Wange.
    „Ich komme nur in diesem Zustand zum Orgasmus. Sobald mein Kopf leer ist und ich nichts mehr denken muss, ich mich völlig aufgebe, habe ich einen Orgasmus. Es ist sechs Jahre her, dass ich das letzte Mal gekommen bin.“
    Fassungslosigkeit breitete sich auf Bills Gesicht aus.
    „In dieser Nacht?“
    „Nicht in dieser, in der Nacht davor. Er wusste wie kein zweiter, was mich erregt.“
    „Er hat dich halb tot geprügelt. Du warst blutüberströmt, als ich dich gefunden habe. Er hat dich gebrandmarkt.“ Bills Stimme überschlug sich.
    „Das weiß ich alles. Und doch hatte ich bei ihm meinen letzten Höhepunkt. Bis eben.“
    Bill rollte sich auf den Rücken und starrte zur Decke.
    „Das ist krank, Faith!“
    „Vielleicht bin ich das, und ich will auf keinen Fall wieder in einer solchen Situation enden, aber möglicherweise ist es meine Bestimmung.“
    Wütend sprang Bill aus dem Bett. Er raufte sich die Haare, sah sie drohend an.
    „Das ist verrückt, Faith! Manchmal habe ich das Gefühl, du hast Todessehnsucht. Bestimmung? Quatsch! Du bist süchtig nach Schmerz, und das ist nicht normal. Warum Faith? Warum bist du so?“
    „Darauf weiß ich keine Antwort. Glaubst du, ich habe mir diese Frage nie gestellt? Ja, ich bin süchtig danach. Meine ersten sexuellen Fantasien waren Folterszenen aus einem mittelalterlichen Film. All das weißt du.“
    Sie schwang die Beine aus dem Bett und stand auf.
    „Wo willst du hin?“
    „Ins Bad. Ich muss zur Arbeit.“

Kapitel 5
     
    Durch den Hintereingang betrat sie den Club. Aidans Büro war verlassen, der Computer praktischerweise eingeschaltet.
    Eines hatte Faith am gestrigen Tag nicht bedacht, und der Gedanke ließ ihr seit geraumer Zeit keine Ruhe. Die Gelegenheit ergreifend, setzte sie sich an den Schreibtisch und durchsuchte den Rechner nach Mitgliedsdateien. Als sie die Liste fand, tippte sie mit zitternden Fingern einen Namen ein. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, während sie auf das Suchergebnis wartete. Kein Treffer! Lautstark entließ sie die angehaltene Luft, schloss mit zitternden Fingern den Ordner und schlich aus dem Büro.
    Im Club war alles still.
    „Hallo? Aidan?“
    „Ich bin hier hinten“, schallte es aus den Clubräumen. „Ich komme gleich.“
    „Das ist schön für dich“, murmelte Faith vor sich hin, ein gemeines Grinsen auf den Lippen. Die Erleichterung versetzte sie in Hochstimmung. Sie verstaute ihre Tasche unter der Bar, kontrollierte die Bestände und schrieb auf, was sie aus dem Lager holen musste. Auf dem Weg dorthin stand plötzlich Luca vor ihr.
    „Hi.“ Er trat einen Schritt zurück, als er ihren irritierten Blick sah, und hob die Hände. „Ich bin friedlich. Es werden keine Flaschen durch die Luft fliegen.“
    Sie musste schmunzeln. Er schien bester Laune zu sein und wirkte ruhig und ausgeglichen. Kurzerhand reichte sie ihm die Liste. „Bringst du mir das bitte zur Bar?“
    „Wird gemacht.“
    Sie war beinahe an der Tür zur Bar, als sie seine sanfte, weiche Stimme hörte.
    „Danke, dass du hier bist.“
    „Wo sollte ich sonst sein?“
    „Ich war mir nicht sicher, ob

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