Stille mein Sehnen
drängte sich unbewusst gegen die Hand, während ihr Blick an Luca hing. Dieser schluckte krampfhaft und leckte sich über die Lippen. Mehr brauchte Faith nicht, um die Kontrolle über sich zu verlieren. In ihrer Welt der überreizten Empfindungen war es seine Zunge und nicht Janettes Finger, der über ihre Klitoris streichelte.
Erschöpft hing Faith in den Ketten und genoss das erlösende Zucken in ihrer Scham.
„Du bist unglaublich schön, wenn du kommst“, hörte sie Janettes Worte an ihrem Ohr. „Möchtest du die Strafe für deinen Ungehorsam sofort, oder gewährst du mir die Ehre einer weiteren Session?“
Faith konnte kaum klar denken und begriff den Sinn der Worten verzögert. Sie fühlte sich erfüllt und befriedigt und wollte dieses Gefühl nicht zerstören. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet, und es fiel ihr schwer zu sprechen.
„Das liegt bei Euch, Mistress!“
„Nein, Faith, es ist deine Entscheidung. Hast du genug, ist es vorbei.“
„Und was ist mit Euch?“
„Mit mir?“, fragte Janette mit einem belustigten Unterton in der Stimme. „Ich befinde mich in einem Rausch der Macht. Du hast mich mehr als zufriedengestellt.“
In Faiths Brust zog sich alles zusammen. Tränen traten ihr in die Augen. Beschämt sah sie an der Mistress vorbei. Die beiden Männer waren verschwunden.
Janette war ihr Blick nicht entgangen und sagte: „Bill sprang auf und rannte hinaus, als du dich deinem Orgasmus hingegeben hast. Luca ist ihm nachgegangen. Wir sind allein. Lass deinen Gefühlen freien Lauf.“ Während sie sprach, löste sie die Manschetten von der Kette.
Faith seufzte und ließ die Schultern kreisen. Janette legte ihr eine Decke über den nackten Leib und zog sie zu den zwei Stühlen.
„Setz dich, Süße! Warum weinst du?“
„Meine Wünsche haben nie eine Rolle gespielt.“
Janette ergriff ihre Hände, umschloss diese liebevoll und lächelte Faith an.
„Jetzt geht es darum, was du willst. Nein, das stimmt nicht ganz. Ich habe dir diese Frage gestellt, weil ich gern ein weiteres Mal mit dir spielen möchte. Es ist blanker Eigennutz und keine Nächstenliebe.“ Hochmut lag in der Stimme der Mistress.
Faith konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen, und wahrscheinlich war das Janettes Absicht gewesen.
„Ich danke dir. Diese Session war eine außergewöhnliche Erfahrung für mich. Wenn ich es genau überdenke, war es meine erste wirkliche Session.“
„Das freut mich. Mir hat es auch Spaß gemacht. Du bist unglaublich sexy und kannst dich leicht in den Schmerz fallen lassen. Toll!“
Faith spürte, wie ihre Wangen vor Verlegenheit rot wurden. „Eins muss ich noch wissen: Hat Luca dich darum gebeten, mitmachen zu dürfen?“
„Nein, und es tut mir leid, dass ich nicht begriffen habe, wie sehr du männliche Berührungen fürchtest. Ich finde es lästig, die Fesseln anzulegen. Einen Gehilfen zu haben, ist wundervoll dekadent.“
Faith konnte sich das Lachen nicht verkneifen, obwohl ihr eigentlich nicht danach war. Es waren nicht generell Berührungen von Männern, die sie fürchtete, sondern Lucas. Konnte sie mit Janette über diese Ängste sprechen? Würde sie es verstehen?
„Mach dir nicht so viele Gedanken, Süße. Genieß das wohlige Gefühl nach der Session. Du hast meine Telefonnummer, falls du reden möchtest. Bis auf Dienstag bin ich immer zu erreichen. Wir sehen uns am Donnerstag.“
Aidan stand an der Bar, trank einen Scotch und lächelte sie an, als Faith aus den Spielräumen kam.
„Und, wie war es?“
„Schön“, brachte sie über die Lippen. Sie hatte nicht damit gerechnet, Aidan zu treffen. Suchend sah sie sich um.
„Wo sind Bill und Luca?“
„Bill ist wie von der Tarantel gestochen an mir vorbeigerannt und raus. Ihm scheint nicht gefallen zu haben, was er gesehen hat.“
Enttäuscht nickte sie. Es war ein verwegener Wunsch gewesen zu hoffen, dass Bill sie verstand. „Und Luca?“
Um Aidans Lippen spielte ein fieses Grinsen. „Er wiederum brauchte eine Abkühlung. Ihm hat außerordentlich gefallen, was er sah.“
Wieder stieg ihr Röte in die Wangen. Auch ihr war nicht entgangen, dass Luca das Gesehene erregte. Sie hätte sich gern bei ihm bedankt. Er hatte große Selbstbeherrschung bewiesen, sie ohne Berührung beruhigen zu können. Und sie hatte ihm Unrecht getan. Ihr wütender Blick war ihm mit Sicherheit nicht entgangen.
Aidan beobachtete sie aufmerksam.
„Du kannst einen mit deinem durchdringenden Blick ganz schön nervös machen“,
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