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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Hass riss sie noch fester an seinem Haar. Er schrie auf.
    „Ich sollte es wirklich tun. Aidan fesselt dich, und ich ramme dir einen Dildo in den Arsch und einen in dein dreckiges Maul, dann will ich sehen, wie du das genießt.“ Der verächtliche Blick wich blanker Panik. Ob sie ihn genauso flehend angesehen hatte? Ihn hatte ihre Angst nicht erweicht – sie schon. Von einer Sekunde auf die andere war die Wut verschwunden. In ihr war nur noch Verachtung. Angeekelt ließ sie ihn los und trat von ihm zurück. „Ich bin mir zu schade, dich zu bestrafen. Du hast es nicht verdient, dass ich dir meine Aufmerksamkeit schenke.“
    Faith ergriff ihre Sachen, und als sie zur Tür ging, hielt Aidan diese bereits auf. Er folgte ihr nach draußen, wo sie sich wortlos anzog.
    „Ich bin stolz auf dich!“
    Wütend blickte sie zu ihm auf. „Du hattest nicht das Recht, mich mit meiner Vergangenheit zu konfrontieren. Ich wollte das vergessen und nicht mit der Nase darauf gestoßen werden.“ Ihre Finger zitterten, als sie versuchte, die Knöpfe des Mantels zu schließen.
    „Fühlt es sich nicht gut an, Macht über ihn zu haben?“
    „Nein! Der Orgasmus hat sich gut angefühlt, der Kuss hat sich gut angefühlt. All diese wunderbaren Gefühle hast du zunichte gemacht und zerstört. Ich bin kein Sadist, Aidan. Für mich ist es keine Erfüllung, jemanden zu quälen.“ Sie hatte nicht mehr die Geduld, sich den Knöpfen des Mantels zu widmen, wollte raus, weg von Aidan und den Erinnerungen, die drohend über ihr schwebten.
    Als Faith aus dem Club hastete, goss es in Strömen. Sie krallte die Hand um den Kragen ihres Trenchcoats und rannte los – rannte vor sich selbst und ihrer Vergangenheit davon. Nach Hause, du musst nach Hause, bevor das alles über dir zusammenbricht. Lauf, Faith, lauf! Nein, keine Tränen. Gleich bist du in Sicherheit. Noch hundert Meter…
    Vor ihrem Haus stieg ein Mann aus einem dunklen Wagen und sah ihr entgegen. Seine Miene war unbewegt, angespannt. Faith wäre beinahe über ihre eigenen Füße gestolpert, als sie ihn erkannte. Ihr Körper bebte unter den ersten Schluchzern, die sie nicht mehr zurückhalten konnte. Unvermittelt blieb sie stehen und starrte auf den Mann vor ihrem Haus. Er stand einfach nur da, seine Kleider vom Regen durchtränkt, und sah sie schweigend an. Sie begann zu zittern.
    „Was machst du hier?“ Ihre Stimme war so leise, dass Luca sie unmöglich gehört haben konnte. Die Tränen nahmen ihren Lauf und tropften ihr zusammen mit dem Regen von den Wangen. Langsam kam er auf sie zu.
    „Geh! Bitte geh!“, flehte sie ihn an. In ihr war keine Kraft mehr. Keine Kraft, sich gegen ihn zu wehren, keine Kraft, die Fassade zu wahren, keine Kraft, sich auf den Beinen zu halten. Ein klägliches Wimmern kam ihr über die Lippen, bevor sie zu schwanken begann und in seinen Armen landete.
    Behutsam fing Luca sie auf und trug sie in ihre Wohnung. Er zog ihr den nassen Mantel aus und zischte, als er den geröteten Rücken sah.
    „Schlaf mit mir, Luca. Nimm mich, fick mich, zeig mir, dass ich noch lebe.“
    Erneut hob er sie auf die Arme, trug sie in ihr Schlafzimmer, legte sie auf das Bett. Sehnsüchtig streckte sie die Arme nach ihm aus. Alles in ihr schrie nach einer Berührung, doch er trat zurück und schüttelte den Kopf.
    „Was ist im Club passiert, Faith?“
    „Nichts! Was soll passiert sein? Ich hatte eine Session mit Aidan. Komm zu mir. Ich will dich spüren.“
    „Nein, Faith! In diesem Zustand werde ich nicht mit dir schlafen.“
    Sie sprang auf die Füße, rannte zu ihm, presste ihren regennassen Körper an seinen. „Bitte! Berühre mich!“
    Luca nahm sie in die Arme. Das war ihr nicht genug. Sie musste die Leere in ihrem Herzen ausfüllen, ihren Verstand ausschalten. Die Schamgefühle, die Erinnerungen, der alte Schmerz sollten verschwinden. Sie wollte geliebt werden, gefickt werden, gehalten werden. Ihre Kehle krampfte von unterdrücktem Schluchzen, und dann schrie sie. Sie schrie die ganze Wut und Verzweiflung aus sich heraus und ergab sich den Tränen, die unaufhaltsam und unkontrolliert aus ihr herausbrachen.

Kapitel 11
     
    Faith dämmerte vor sich hin, fühlte sich erschlagen. Sie lag in ihrem Bett und rührte sich nicht. Mit dem Erwachen würde die Erinnerung zurückkehren, und das wollte sie nicht. Es ließ sich nicht aufhalten. Karls grinsendes Gesicht formte sich in ihrem Kopf. Keiner wird dich je so lieben wie ich. Du gehörst mir! Für immer!
    Panisch schlug sie die

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