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Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Titel: Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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sich nun wieder Hubertus ein.
    Baumann betrachtete ihn abschätzig, ehe er antwortete: »Gegen Mitternacht habe ich mir ein Taxi gerufen. Da waren Limberger und Dold immer noch in trauter Runde vereint.«
    »War Dold nicht zwischendurch mal weg?«, wollte Klaus wissen.
    Baumann zögerte. »Klaus, du weißt, was für mich davon abhängt. Solltest du daraus einen schmutzigen Artikel basteln, steht mein Job auf dem Spiel.«
    Klaus nickte.
    »Okay, also, Dold war zwischendurch mal weg. Er sagte, er müsse dringend zwei Telefonate führen. Ich habe nicht genau darauf geachtet, aber länger als eine Stunde war das sicher nicht.«
    Baumanns Stimme wurde lauter. »Ihr seid doch bescheuert, wenn ihr annehmt, dass Rüdiger Dold sich kurz entschuldigt, irgendwo zig Kilometer weiter in die Schwarzwaldbahn einsteigt, den Schlenker umbringt, aus dem Waggon springt, blitzschnell zurück nach Donaueschingen fährt und sich einfach so wieder zu uns setzt.«
    »Das ist Unfug, vergesst Dold.«
    »Eine Stunde für zwei Telefonate?«, fragte Hubertus. Nun war er in seinem Element. Hubertus Hummel, Lehrer aus Bestimmung, aber vor allem: Kämpfer für die Wahrheit. Integer. Unbestechlich. Akribisch.
    »Wie schätzen Sie Dold denn persönlich ein? Ist er zuverlässig? Kann man ihm so eine Tat zutrauen?«
    »Dold ist ein absolut korrekter Mensch. Immer gut gekleidet, immer zur Stelle, Tag und Nacht für den Chef erreichbar. Er ist zwar kein Freund von mir, aber nein, einen Mord traue ich ihm wirklich nicht zu«, sagte Baumann. »Ich verstehe ohnehin nicht, warum Edelmann in Verbindung mit Schlenkers Ermordung gebracht wurde. Bei uns hagelt es schon Drohbriefe und anonyme Anrufe.«
    Sie spazierten den schneebedeckten Kiesweg am Rand des Schlossparks zu der Stelle, wo sich das unterirdisch kanalisierte Bächlein am sogenannten Donautempel in das Flussbett der Brigach ergoss.
    »Wir haben ja auch beileibe keine feindliche Übernahme der Bären-Brauerei geplant. Es ging um ein freundliches und großzügiges Kaufangebot – und das in weiß Gott schlechten Zeiten«, verteidigte sich Baumann.
    Er steckte das iPhone wieder ein und wollte sich offenbar eilig verabschieden.
    »Eine Frage noch«, hielt Klaus ihn zurück. »Hast du schon mit der Polizei gesprochen?«
    »Ich nicht«, antwortete der Pressesprecher, »aber Herr Dr. Limberger – und vielleicht auch Dold.«
    Holger Baumann suchte endgültig das Weite und ließ Riesle und Hummel allein in dem steinernen Pavillon stehen. Sie blickten ins Flussbett, das von schneebedeckten Eisschollen durchzogen war. Das Wasser suchte sich zwischen den Eisformationen seinen Weg. Es war nicht immer der geradlinigste – genau wie in ihrem Fall.
    Auf der Rückfahrt nach Villingen hatten die Freunde viel zu besprechen.
    »Lass uns die ganze Sache noch mal durchgehen«, sagte Klaus. »Huby, wann genau hast du Dold im Zug zum ersten Mal gesehen?«
    Hubertus dachte nach. »Auf dem Weg zur Toilette. Hornberg. Kurz nach dem Halt in Hornberg stand er an einem Fenster«, erinnerte er sich.
    Klaus rekonstruierte weiter: »Dann wird er in Hornberg eingestiegen sein.«
    Hubertus übernahm wieder. »Von Donaueschingen nach Hornberg braucht man bei dem Wetter mindestens fünfundvierzig Minuten, auch wenn man rast.«
    »Fünfunddreißig Minuten«, ergänzte Klaus, der Rennfahrer.
    »Also gut – von mir aus fünfunddreißig«, sagte Hubertus. »Er steigt also in den Zug ein, ermordet innerhalb der nächsten halben Stunde Schlenker, springt beim Kirnacher Bahnhof wieder heraus und kommt irgendwie zurück nach Donaueschingen, obwohl sein Auto dann noch in Hornberg gestanden haben müsste.«
    Riesle überlegte. »Vielleicht hatte er einen Komplizen?«
    »Dennoch«, erklärte Hubertus. »Das schaffst du nie und nimmer in einer Stunde.«
    »Es sei denn, mein Kumpel Holger hat sich getäuscht«, meinte Riesle.
    »Oder die stecken alle unter einer Decke, und das Alibi ist falsch«, mutmaßte Hubertus.
    »Aber wenn Holger lügen würde, hätte er doch gleich behaupten können, dass Dold den ganzen Abend durchgehend bei ihnen war«, wandte Riesle ein.
    »Es bleibt rätselhaft.« Hubertus zuckte mit den Schultern. »Was stand eigentlich gestern und heute in der Zeitung?«
    Riesle wusste natürlich Bescheid. »Ich habe momentan Spätdienst, ich kann dir das ganze Blatt auswendig aufsagen. Gestern beispielsweise war eine schöne Geschichte über einen Lehrer, der sich Dieter Thoma an den Hals geworfen hat.«
    »Klaus«, unterbrach

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